Umschlagtext:
Wie
selbstverständlich thronen hölzerne und eiserne, schlichte und
kunstvoll verzierte Gipfelkreuze auf den Spitzen der Alpen.
Wie
selbstverständlich werden sie von uns fotografiert, wie selbstverständlich
tragen wir unsere Namen in Gipfelbücher ein.
Was
bewegt Menschen dazu - mit Atemnot, Schwindel und Schwächeanfällen
kämpfend -, riesige Holzbalken auf die Gipfel der Alpen zu schleppen?
Dieser
und anderen Fragen geht Claudia Mathis in diesem Buch nach.
Zahlreiche
herrliche Abbildungen und eine Sammlung von über 200 Gipfelbucheintragungen
- ernste wie heitere - laden den Leser ein, sich in diese Welt hineinzuversetzen
und sie näher kennenzulernen.
Kommentar
BeNe:
Claudia
Mathis hat in vorliegendem Buch eine Unzahl von Gipfelbucheintragungen
aufgelesen, aus denen das unverkrampfte und lockere Lebensgefühl
von Bergsteigern atmet, die ihr Ziel erreicht haben: den Gipfel ihres
Traumberges. Und was findet sich da nicht alles: Deftiges und Humoriges,
Nachdenkliches und kunstvoll Gereimtes, Uriges und Romantisches - eine
köstliche Fundgrube menschlicher Stimmungslagen. Wer nicht schon
bergkrank ist, wird es mit Garantie bei der Lektüre dieses Buches,
denn das Gipfel-Feeling steckt an - ob man will oder nicht:
Ich
sitz' am Kreuz hier oben, die
Luft ist klar und rein,
es ist ganz still hier oben,
sag, was kann schöner sein? (S.80)
Interessant
aber auch die (volks-)geschichtliche Perspektive dieser Sammlung:
Der Gipfelstürmer der (Vor-)Kriegszeit hinterlässt andere Schreibspuren
als der Preuß' der 68er oder der Tiroler von heute. So gesehen
gestalten sich die Gipfelbücher zu einem bunten Kaleidoskop verschiedener
Zeitströmungen, Moden, aber auch menschlicher Charakterzüge.
Zum Brüllen, wenn es gar zu einem Gipfeltreffen verschiedener Urtypen
kommt, zum "Gipfel-Chat" sozusagen:
1.Eintragung:
Auf einem g'scheiten Berg find'st keinen richtigen Deppen. 2.Eintragung:
Woll, einen ganz sicher! (S.140)
Mathis
liefert hier den in Verse gefassten Zeitgeist einer sonderbaren, aber
zufriedenen Spezies - die des Bergfexes:
Als
Mittelglied zwischen Mensch und Affen hat Gott den Alpinisten geschaffen
(S.52)
Und
so luftig und heiter die Lebenlust dieser Spezies, so locker hat Claudia
Mathis auch das Buch selbst gestaltet - wie ein Gipfelbuch eben.
Nebst
vielen Bildern - ah, da war ich auch schon! - stellt die Autorin
auch eine Einführung in die Geschichte des Gipfelkreuzes und -buches
voran.
Ein ideales Buch für berglose Tage und ein noch idealeres als Geschenk
für solche, die dem Himmel nah sein wollen oder schon sind.
Selbstredend,
dass so eine
ausgezeichnete Idee nach einer Fortsetzung verlangt. Aus diesem Grund
ruft der Verlag zum Gipfelspruch-Sammeln auf! Wenn du einen guten Gipfelspruch
findest, sende ihn bitte an den Berenkamp
Verlag, A-6020 Innsbruck, Universitätsstraße 17, Tel.
0043/512/585632, Fax 0043/512/580202, E-Mail sekretariat@berenkamp-verlag.at.
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