Umschlagtext:
"Jeden
Tag zweifle ich an mir, und jeden Tag schaffe ich es trotzdem."
Erik
Weihenmayer wurde mit Retinoschisis geboren, einer Augenkrankheit, die
nach und nach die Netzhaut zerstört. Die Ärzte waren sich einig:
Spätestens bis zu seinem 13. Geburtstag würde er erblinden.
Aber der sportliche, lebenshungrige Junge gibt sich nicht geschlagen:
Mit Humor, Charme und unglaublicher Willensstärke beweist er seinen
Mitmenschen, dass er ein normales Leben weiterführen kann. Selbst
als Eriks Mutter jung bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, bleibt
seine Lust am Leben ungebrochen. Er wird Lehrer, beginnt leidenschaftlich
zu klettern und dann Berge zu besteigen. Allmählich werden seine
Ziele gewagter: Er bezwingt den höchsten Berg Nordamerikas, den Mount
McKinley, erklimmt die steile Granitwand von El Capitan und erreicht den
Gipfel des Aconcagua in Argentinien.
Im
Mai 2001 steht der 32jährige als erster blinder Mensch auf dem Gipfel
des höchsten Berges der Welt: dem Mount Everest.
Sein
bewegendes Buch erzählt vom Mut zu großen Träumen, von
der Blindheit der Sehenden und vom Erleben der Natur mit Sinnen, die wir
allzuoft vernachlässigen.
Kommentar
BeNe:
Ein weiteres Buch aus der mittlerweile fast lästigen Flut an Besteigungsgeschichten
und Everest-Helden-und-Katastrophen-Storys? Nein, weil zum einen die Everestbesteigung
vom Mai 2001 nicht zur Sprache kommt (eine Irreführung, nebenbei
gesagt, da der Umschlagtext eine Reportage dieses Abenteuers ja vermuten
lässt!) und es sich zum anderen hier um eine Lebensgeschichte
handelt.
Weihenmayer
erzählt in zügigem, spannendem Stil, wie er sich als Behinderter
aus mitleidvoller Abhängigkeit zu einem Spitzensportler emanzipiert.
Erst in und durch die Bergsteigerei findet er sein Selbstverständnis,
in den höchsten Gipfeln der Welt sein Lebensziel. Das Blindsein versteht
er dabei nicht als Alibi, sondern als Herausforderung. Zweifellos
eine vorbildhafte Einstellung, wie auch Jon Krakauer betont: "Erik
Weihenmayer ist für viele Nicht-Sehende ein Vorbild und für
viele Sehende eine [...] Quelle der Inspiration".
Als
die eigentlichen "Helden" erscheinen dem Leser jedoch die Begleiter
und Kletterpartner Weihenmayers. In beeindruckender Art stellen sie all
jene Eigenschaften unter Beweis, die heute gegenüber Behinderten
gefordert sind: Respekt, vorbehalt- und mitleidlose Akzeptanz, Vertrauen.
Nicht nur, dass sie in Erik einen gleichberechtigten Mitmenschen sehen,
sondern ihm auch durch Einfühlsamkeit, Professionalität und
Sturheit die Erfolge in der Staubwüste des Aconcagua,
in der Kälte des McKinley oder in den obersten Klettergraden
des El Capitan ermöglichen. Aus jeder Zeile hört man
ihre scharfen, glasklaren Anweisungen, sieht sie vorangehen, ihn, die
Augen ersetzend, manövrieren. Sie führen im wahrsten
Sinne des Wortes, ohne ihren blinden Partner jemals aus seiner (Selbst-)Verantwortung
zu entlassen - Bergführer par excellence, für
mich die wahren "Helden" dieses Buches.
Insofern
eine durchaus empfehlenswerte Lektüre.
Zum
Autor:
Erik
Weihenmayer, 1968 in New Jersey geboren, ist Lehrer und Bergsteiger der
Weltklasse. Er hat sich zum Ziel gesetzt, den höchsten Berg jedes
Kontinents zu besteigen. Er lebt mit seiner Frau und seinem kleinen Töchterchen
in Colorado.
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