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Herbert Tichy

Hilde und Willi Senft

Herbert Tichy

Das abenteuerliche Leben des großen Österreichers

(2003, Weishaupt Verlag, ISBN 3-7059-0183-4, 232 Seiten, viele Farb- und s/w-Bilder)


Klappentext:

Herbert Tichy (1912-1987)

Im vorliegenden Buch wird das bewegte Leben des Forschers, Bergsteigers, Philosophen und Abenteurers von den beiden Autoren auf spannende Weise lückenlos dargestellt.

Der Bogen seiner großen "Lebens-Abenteuer" reicht von der einmalig kühnen Pilgerfahrt in Verkleidung im Jahre 1935 zum "heiligsten Berg der Welt" bis zur Erstbesteigung des Cho Oyu, des siebenthöchsten Achttausenders im Jahre 1954. Den Cho Oyu hat er mit einfachsten Mitteln und äußerst geringem finanziellem Aufwand - fast im "Westalpenstil" und natürlich ohne künstlichen Sauerstoff - bezwungen und damit der nachfolgenden Bergsteigergeneration neue Wege gewiesen.

Mit dem Motorrad hatte er vor dem Zweiten Weltkrieg das gefährliche Afghanistan durchquert und war anschließend als Journalist in Alaska und 1940 als Öl-Geologe im besetzten Polen tätig. Kurz vor dem Eintritt der Sowjetunion in den Krieg führte ihn das Schicksal als Reporter nach Asien, worauf er die nächsten sieben Jahre in China verbrachte.

In den folgenden Jahren durchquerte er als erster Fremder Westnepal, hielt sich im damals noch völlig unbekannten Mustang auf, reiste zu den Kailash-Kafiren in den Hindukusch, lebte unter Kopfjägern auf den Philippinen und wandte sich in den späteren Jahren auch Afrika zu, wo er z. B. eine ganze Woche im Gipfelkrater des Kilimandscharo zubrachte.

Seine große Liebe galt aber bis zuletzt Asien und seinen himmelstürmenden Bergen: "Ich liebe den Himalaya, weil seine Bewohner ihn vergöttlicht haben. Hier finde ich das große Glück der Wunschlosigkeit ... "


Kommentar:

Lektüre für Weltbürger

Lange vor Reinhold Messner und Peter Habeler war es Herbert Tichy, der einen 8000er nicht mit gigantischem Expeditionsauftrieb, sondern im einfachen Alpinstil bestieg; lange vor den modernen Globetrottern und Trekkern war es Tichy, der die Welt per pedes und Motorrad entdeckte; lange vor den vielen zeitgenössischen Bergliteraten war es Tichy, der Berg-Philosoph par excellence, der mit seinen mitreißenden Erzählungen eine ganze Generation mit dem Trekkingvirus ansteckte.

Hilde und Willi Senft verstehen es perfekt, dem Leben Tichys nachzuspüren, ohne jemals dessen Spuren aus den Augen zu verlieren. "Wir fühlen uns [zu diesem Buch] berufen, weil wir einerseits mit Herbert Tichy persönlich bekannt waren und zum anderen mehr oder weniger unbewusst fast den meisten seiner Spuren auf vielen Reisen gefolgt sind", heißt es im Vorwort. Tatsächlich beweist jede Zeile des Buches, dass die Senfts ebensolche Weltreisende sind wie Tichy, dass sie dessen "Bühne" - Nepal, Cho Oyu, Kailash, China Hindukusch etc. - genauso gut kennen und lieben wie der "große Österreicher". Was entsteht: Das gewaltige Panorama einer Zeit, die Freigeister wie Tichy noch zuließ. Ein abenteuerliches, unabhängiges Leben, eine Zeit im Umbruch und ein farbenreiches Kaleidoskop von Weltanschauungen - notwendige Geistesnahrung für Weltbürger.