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Herbert Tichy

Verein Menschenwege – Götterberge (Hg.)

Herbert Tichy
Das Leben als Reise

Begegnungen mit dem Abenteurer, Bergsteiger und Reiseschriftsteller


2012, Tyrolia, ISBN 978-3-7022-3172-9, 272 Seiten

Verlagsinformation

Wanderer zwischen den Welten und Botschafter des Himalaja
Herbert Tichy (1912-1987) war gerade 21 Jahre jung, als er auf dem Sozius einer Puch 250 seine Heimatstadt Wien verließ, um gemeinsam mit dem Tiroler Max Reisch in einer mehr als abenteuerlichen Fahrt als Erste mit dem Motorrad nach Indien zu gelangen. Ihre Reise wurde legendär und für Tichy der Beginn eines völlig unkonventionellen Lebensentwurfs, der im beständigen Unterwegssein und Wandern zwischen den Kulturen ruhte.
1935 folgte seine zweite große Himalajareise, während der Tichy, als tibetischer Pilger verkleidet, u.a. den heiligen Berg Kailash umrundete. Sieben Jahre (1941-1948) verbrachte er in China, weitere Reisen führten ihn nach Alaska und in späteren Jahren nach Afrika. Im Jahr 1953 durchquerte er erstmals das westliche Nepal. Ein Jahr später gelang ihm gemeinsam mit dem Tiroler Sepp Jöchler und Pasang Dawa Lama die Erstbesteigung des Cho Oyu. Ihre Expedition setzte neue Maßstäbe im Höhenbergsteigen, denn sie war die kleinste und leichteste, der jemals die Erstbesteigung eines Achttausenders gelang.
Als charismatischer Erzähler verstand es Tichy wie kein Zweiter, andere Menschen auf eine sehr persönliche und unmittelbare Art und Weise an seinem außergewöhnlichen Leben und Denken teilhaben zu lassen. Damit wurde er auch zu einem der ersten Botschafter der spirituellen Kultur der Himalajaländer. Seine Texte zeugen von einer tiefen humanistischen Haltung, dem offenen Geist der Toleranz und einem feinsinnigen Humor, der nicht zuletzt sich selbst nicht allzu wichtig nahm. Mit seinen Büchern, u.a. ausgezeichnet mit dem Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur, begeisterte und inspirierte er eine ganze Generation.
Das vorliegende Buch erzählt vom außergewöhnlichen Leben dieses großen Wanderers zwischen den Welten. Der spannende biografische Teil wird ergänzt durch Erzählungen von Freunden und Weggefährten Tichys. So entstand ein ebenso authentisches wie facettenreiches Porträt dieser faszinierenden Persönlichkeit.
Herausgeber des Buchs ist der Verein "Menschenwege Götterberge", der 2004 im 50. Jahr nach der Erstbesteigung des Cho Oyu gegründet wurde, um die Erinnerung an Herbert Tichy wach zu halten und seinen Nachlass zu pflegen und zu erforschen. Zu den Ehrenmitgliedern des Vereins zählen u.a. Bundespräsident Heinz Fischer, Univ.-Prof. Dr. Helmut Heuberger (Mitglied der Cho-Oyu-Expedition 1954), Kurt Diemberger, Peter Habeler, Lutz Maurer, Wolfgang Nairz und Fritz Molden.
Tichy über Tichy:
"Ich bin kein Bergsteiger im strengen Sinn des Wortes. Berge sind für mich, auch wenn sie mich immer angezogen haben, nicht abstrakte Ziele, an denen man seine technischen Fähigkeiten und seine körperliche Leistungskraft beweisen kann, sondern nur Teile jener großen Welt, in der ich mich so wohl fühle. Ich habe die Gipfel geliebt, wie ich einzelne Menschen liebte, als gleichwertige Teile eines größeren Ganzen."
Kommentar

Ein würdiges Denkmal für ein Denkmal

Ulrich Wörz ist eine lebendige, packende und komplette Biographie gelungen, der mit vielen Zitaten und Bildern ein hohes Maß an Authentizität innewohnt. Das "Lebensbild", das er von Herbert Tichy entworfen hat, ist eine universelle Homage an einen universell denkenden "Wanderer zwischen den Welten".
Und auch der zweite Teil des Bandes ist höchst lesenwert. Freunde, Wegbegleiter und Gleichgesinnte erinnern sich und schildern ihre Eindrücke und Erlebnisse mit Herbert Tichy. Unter den Gastautoren etwa Kurt Diemberger – "Herbert Tichy hat mir viel Klarheit gebracht – zumindest so viel, dass ich die Unklarheiten bewusster gewahrte" –, Wolfgang Nairz – "Tichys Weg hatte eine humane Dimension und dieser Weg führte in erster Linie zu den Menschen" – und Lutz Maurer – "Viele große Alpinisten blieben uns durch ihre Taten in Erinnerung. Herbert Tichy hingegen lebt in den Herzen derer, die ihn gekannt haben, weiter."
Dem "Verein Menschenwege – Götterberge" ist mit dieser Erinnerungssammlung ein würdiges Denkmal für ein Denkmal gelungen, das man wohl nie vergessen wird.
Herbert Tichy

TichyHerbert Tichy wurde 1912 in Wien geboren, studierte Geologie und schrieb seine Dissertation über den Himalaja – vor allem um einen Vorwand für einen längeren Aufenthalt in dieser Gegend der Welt zu habe. Seinen weiteren Lebensweg verbrachte er allerdings nicht als Geologe, sondern als Journalist, Schriftsteller, Photograph, Abenteurer und Weltreisender im klassischen Sinn, vor allem in Asien aber auch in Alaska und Afrika.
Seine erste große Reise unternahm er bereits 1933 mit Max Reisch: Von Wien nach Bombay auf dem Motorrad. 1935 folgte der Studienaufenthalt für die Materialsammlung seiner Dissertation und eine Reise durch Kaschmir, Afghanistan und Tibet – ebenfalls überwiegend mit dem Motorrad –, auf der er als Pilger verkleidet den heiligen Berg Kailas besuchte. Sieben Jahre verbrachte Herbert Tichy in China, von 1941 bis 1948, wo er mit sehr geringen Mitteln, nur durch gelegentliche Korrespondentenhonorare für Berichte für österreichische und deutsche Zeitungen finanziert, die Chinesen kennen und schätzen lernte. Dort traf er auch unter anderen den französischen Jesuitenpater und international anerkannten Paläontologen Pierre Teilhard de Chardin. Die Erstbesteigung des Cho Oyu durch ein österreichisches Expeditionsteam brachte Herbert Tichy auch einen bergsteigerischen Triumph, der für ihn allerdings nicht im Vordergrund dieses Erlebnisses stand.
Quelle dieser Kurzbiografie: www.herbert-tichy.at (Hier können auch Herbert Tichys Bücher bezogen werden)
Eine weitere Biografie von Herbert Tichy auf bergnews.com >>>

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