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Sicherhiet und Risiko in Fels und Eis

Pit Schubert

Sicherheit und Risiko
in Fels und Eis
, Bd. I

7., völlig überarbeitete und aktualisierte Auflage

2005, Rother, ISBN 3-7633-6016-6, 272 Seiten

Klappentext/Verlagsinformation:

Wie konnte das passieren? – Das ist meist die erste Frage, die sich nach einem Bergunfall stellt. Und genau das ist die Frage, die Pit Schubert, 32 Jahre lang Leiter des Sicherheitskreises im Deutschen Alpenverein, immer wieder zu beantworten sucht, und immer mit dem einen Ziel: um aus Unfällen zu lernen, um Unfallursachen zu erkennen und sie vermeidbar zu machen. Die oft tragischen, manchmal aber auch heiteren Erlebnisse und Ergebnisse aus vielen Jahrzehnten alpiner Unfall- und Sicherheitsforschung hat Schubert in diesem reich illustrierten Buch zusammengefasst, das 1995 mit dem sogenannten »Alpin-Oscar«, dem Dietmar-Eybl-Preis für Sicherheit am Berg, ausgezeichnet wurde und im Jahr 2002 durch einen zweiten Band ergänzt wurde.
Schubert berichtet von dramatischen Wetterstürzen und Gewittern, analysiert die Sicherheit der Bergsteigerausrüstung und ihre Anwendung in der Praxis genauso wie die Entwicklung der Anseil- und Sicherungstechnik, erzählt anhand von Erlebnissen und Episoden von der Spaltengefahr oder der Hakensituation im Gebirge, zeigt immer wieder gemachte Fehler beim Sportklettern und Bergsteigen auf und macht auf Gefahrensituationen aufmerksam, die wohl jeder, ob Bergwanderer, Bergsteiger oder Kletterer schon einmal erlebt hat. Dass es dabei auch immer wieder Geschichten zum Schmunzeln gibt, untermalen die vielen pointierten Karikaturen von Georg Sojer.
Mit diesem Buch ist ein einmaliges, ungemein spannend zu lesendes wie auch lehrreiches Kompendium aus dem reichen Erfahrungsschatz des Sicherheitskreises entstanden: eines der wichtigsten Werke auf dem alpinen Büchermarkt, die in keiner Bergsteigerbibliothek fehlen sollte. Dass »Sicherheit und Risiko« nun schon in der siebten Auflage erscheint und bereits in mehrere Sprachen übersetzt wurde, beweist einmal mehr, welche Informations- und Wissenslücken es zu schließen vermag, nicht zuletzt durch die sorgfältige Einarbeitung auch der neuesten Sicherheitserkenntnisse in die aktuelle Auflage.
Pit Schubert war von der Gründung 1968 bis zu seiner Pensionierung Ende 2000 Leiter des Sicherheitskreises des Deutschen Alpenvereins und sitzt der UIAA-Sicherheitskomission als Präsident vor. Der Extrembergsteiger und -kletterer war als Maschinenbau-Ingenieur eineinhalb Jahrzehnte in der Luft- und Raumfahrtindustrie tätig. Der hohe technische Standard dort war ihm Anlass, die Ende der sechziger Jahre veraltete Sicherheit der Bergsteigerausrüstung auf Verbesserungsmöglichkeiten hin zu untersuchen. Mit seiner jahrzehntelangen Forschungsarbeit hat er wie kein anderer die Entwicklung der Bergsteigerausrüstung und -technik geprägt und entscheidend dazu beigetragen, dass der Risikosport Bergsteigen heute sicherer ist denn je.


Kommentar:

Aus Unglück lernen

Ein Klassiker erlebt seine 7. Auflage - zurecht! Denn jeder, der in den Bergen auch nur irgendwie aktiv ist, sollte, ja muss!, dieses Buch zur Hand nehmen. Denn es fordert dazu auf, bergsteigerische Fähigkeiten einer genauen Prüfung zu unterziehen und zu erkennen, dass sich etliche Mängel und gefährlich üble Gewohnheiten in seine Technik eingeschlichen haben. Selten findet man soviel geballtes Wissen in einem Buch - und das auf eine sehr verständliche, leicht lesbare und etwas makaber-humoristisch angehauchte Art.

Das Prinzip des Pit Schubert ist so einfach wie genial: Nichts rückt den (Dick-)Schädel der Spezies Mensch eher zurecht als selbst erfahrenes oder gehörtes Unglück. Schubert spielt gekonnt mit dem Voyeurismus des Lesers, macht ihm bewusst Angst, indem er ihm ganz bewusst die grauslichsten Alpinunfälle der letzten Jahre vorsetzt. Die Idee geht voll auf: Pit Schubers gesammelte Unglückliste bringt selbst den härtesten Sturschädel nachhaltiger zur Einsicht als wissenschaftliche Theorie. Anhand von Unfallabläufen werden eine Reihe von typischen Gefahren im alpinen Gelände und beim Klettern gezeigt und analysiert. Dabei werden in Wort und Grafiken schonungslos begangene Fehler dargestellt und Möglichkeiten gezeigt, wie der Unfall hätte vermieden werden können.

Wen wundert's, dass sich dieses alpine Regelwerk spannender liest als mancher Thriller. Denn Schubert liefert Tatsachenberichte, Geschichten, die das Leben (und oft auch die Dummheit) schreibt. Berichte, die in Atem halten, schockieren, auf jeden Fall aber auch nachdenken machen, ob man diesen oder jenen Fehler vielleicht auch begeht. Und man wird ernüchtert erkennen, dass man viele Fehler begeht ...

Schubert räumt aber auch mit veralteten Lehrmeinungen auf, stützt Neuansätze durch Laboruntersuchungen (Seil, Seilknoten) und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse.

Ein großer Teil des Buches ist dem risikofreien Klettern, der richtigen Seil- und Sicherungstechnik sowie der optimalen Handhabung des Bergsteiger-Equipments gewidmet. Vom Verhalten bei Gewitter über das richtige Gehen am Seil bis hin zur Spaltengefahr wird jede Facette des "Risikos in Fels und Eis" beleuchtet.

Diese "Bibel" des Alpinsports sollte zur Pflichtlektüre jedes Outdoor-Freaks gehören!


Zum Autor:

Pit Schubert war von der Gründung 1968 bis zu seiner Pensionierung Ende 2000 Leiter des Sicherheitskreises des Deutschen Alpenvereins und sitzt derzeit der UIAA-Sicherheitskommission als Präsident vor. Der Extrembergsteiger und -kletterer war als Maschinenbau-Ingenieur eineinhalb Jahrzehnte in der Luft- und Raumfahrtindustrie tätig. Der hohe technische Standard dort war ihm Anlass, die Ende der sechziger Jahre veraltete Sicherheit der Bergsteigerausrüstung auf Verbesserungsmöglichkeiten hin zu untersuchen. Mit seiner jahrzehntelangen Forschungsarbeit hat er wie kein anderer die Entwicklung der Bergsteigerausrüstung und -technik geprägt und entscheidend dazu beigetragen, dass der Risikosport Bergsteigen heute sicherer ist denn je.