Etappe 5
Puchberg am Schneeberg – Rohbachgraben – Breitensol – Gadenweith – Bürg – Gut Gasteil – Pottschacher Hütte (919 m) – Prigglitz – Payerbach
Power-Strecke, HU ca.
960 m,
3–3,5 Stunden
Schiebung beim Anstieg zur Pottschacher Höhe
Wohlverdiente Rast
Prost! Die traumhaft gelegene Pottschacher Hütte ist eine ideale Tankstelle
Roger versucht den scharfen Downhill wenigstens, sein etwas gequältes Lächeln verrät die Schwierigkeit dieses Trails
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Start am Hinteren Hengstweg in Puchberg am Schneeberg. Ohne viel Aufhebens geht's gleich zur Sache.Am Plan sieht diese Anfangspassage, wie überhaupt die Etappe, harmlos aus – aber: Schiebung! Und zwar sprichwörtlich! Normalverbraucher werden hier bald absitzen und schieben – nicht das letzte Mal übrigens auf dieser Etappe. Weniger Trainierte werden ordentlich ins Schnaufen kommen, wie auch die bekannte, parallel verkehrende Schneebergbahn, die man mit Glück den Berg hinaufkeuchen hört.
Im Rohbachgraben wieder aufgesessen und mehr oder weniger flach dahin durch Föhrenwald. Auf der Breitensohl, einer netten Weidelandschaft samt Kühen und Glockengeläut, lassen wir uns anstecken vom geruhsamen Faulleben und pendeln genießerisch das gewellte Wiesengelände.
Nach einem Blick auf den Krummbachstein wechseln wir auf Schotter und ein beschwingtes Auf und Ab durch Weiden und Kornfelder. Mit Gadenweith und Bürg durchfahren wir still und leise zwei kleine Weiher, um ja niemanden aufzuwecken. In Gut Gasteil fallen Skulpturen auf, die verstreut in der Landschaft stehen, als hätte sie dort jemand wahllos aufgesellt. So weiden Schafe neben in die Erde versenkten Quadern oder stehen Steinfiguren auf blühenden Feldern.
Kunst! Ein Steinquader mitten auf einer Schafweide
Immer wieder bleiben wir stehen, entdecken dieses oder jene Kunstwerk, machen uns Gedanken und versuchen ihre Bewandtnis zu verstehen. Und genau das will die Ausstellung "Kunst in der Landschaft", die hier alle zwei Jahre von internationalen Künstlern erstellt wird. Das Resultat ist jedesmal eine sehenswerte Symbiose von Kunst und Natur, eine Ausstellung, die erwandert – oder wie in unserem Fall: erradelt – werden kann/soll, ein vielschichtiges Erlebnis.
Wir müssen weiter – zum anstrengendsten Teil der heutigen Etappe, den Anstieg zur Pottschacher Hütte. In 30 Minuten gilt es etwa 300 Hm zu erstrampeln, zu erschwitzen, zu erfluchen. Wieder: Schiebung! Der Anstieg scheint kein Ende zu nehmen. Bei einer Jagdhütte schließlich gabelt sich der Weg: der eine führt zur Hütte, der andere – unser Weg – bergab. Bergab! Vorher aber kehren wir in die etwas abseits gelegene, aber ausgezeichnet geführte und nette Pottschacher Hütte ein (919 m, 2,5 Stunden).
Zufrieden, gesättigt und mit neuen Kräften kehren wir zur Weggabelung zurück, um einen wahren Knaller für Mountainbike-Gourmets zu erleben: einen Downhill der Extraklasse, wenn auch nur von Extremen zu schaffen, für Normalverbraucher unmachbar, eine Mission impossibel sozusagen! Ich will es versuchen, sitze auf und lege unverzüglich eine waschechte "Bretzn" in den Wald. Also lasse ich die Reiterei und stemme mich lieber zu Fuß den steilen, steinigen und rutschigen Weg hinunter. Von unten schnaufen uns zwei andere Biker entgegen, die meinen, dass dieser Weg auch zum Bergaufschieben unmöglich sei. Wie recht sie haben. Gratulationen jenen, die auf diesem Stück im Sattel bleiben.
In Prigglitz erreichen wir den rettenden Asphalt und setzen das Bergauf-Bergab des Weges bis zum Schaubergwerk Grillenberg fort. Wer Zeit hat, muss sich dieses kühle Abenteuer gönnen! Danach ist's wirklich nicht mehr weit und wir erreichen nach einer Stunde nach der Einkehr in die Pottschacher Hütte den Bahnhof von Payerbach. |