Tag 4
Rifugio Scotoni (1985 m) – Lagazuoisee – Forcella di Lagazuoi (2572 m) – Passo Falzàrego (2105 m) – Forcella Gallina (2435 m) – Rifugio Averau (2413 m) – Rif. Scoiattoli alle Cinque Torri – Rif. Cinque Torri (2137 m)
HU ca.
800 m ca. 400 m
GZ 5,5 Stunden
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Nun durchs Herz der östlichen Dolomiten, eine an landschaftlichen Reizen kaum zu überbietende Tour, die allerdings mit vielen künstlichen Adern, sprich Straßen, Seilbahnen und Touristenpfaden verunstaltet ist. Da heißt es: Nichts wie durch. Zuerst 150 Hm in Serpentinen bergan. Einen Katzensprung entfernt der Lagazuoisee, der pittoresk unterhalb des turmförmigen Torre di Lago bzw. der Cima Scotoni liegt. Das nun folgende Teilstück hinauf zur Seilbahnstation des Kleinen Lagazuoi erinnert ob der Überreste der Stellungen an den Ersten Weltkrieg – und die Dummheit des Menschen. Auf Weg 20 zwischen den Wänden der Fanesgruppe und alten Kriegsstollen bis etwa 200 Hm unter die Lagazuoi-Hütte. Diese an sich als Fixpunkt des Höhenwegs deklarierte Unterkunft ersparen wir uns und wandern weiter über die weitsichtige Nordseite des Berges hinunter zu einer Wegteilung. Wenn man in steilen Kehren den Schutthang hinab zur Forcella di Lagazuoi zwischen Kleinem und Großem Lagazuoi absteigt, wird man nie alleine sein. Touristen, Schulklassen und Tagesausflügler, die per Seilbahn zur Hütte hochfahren und dann absteigen, machen diesen Weg zu einem der meistbevölkerten der Dolomiten. Wir kämpfen uns weiter hinunter bis zu einer Bergsturzzone und einer gut erhaltenen Befestigung aus dem Weltkrieg:
Passo Falzàrego, 2105 m, einer der bekanntesten und bedeutendsten Pässe der Dolomiten: Straße, Touristen, Souvenirläden, Trubel, Jubel, Heiterkeit. Nichts wie weg und weiter!
Von der Passhöhe auf Weg Nr. 441 südostwärts einen grasigen Rücken aufwärts, dann über die begrünte, geneigte Karrenhochfläche in gleicher Richtung weiter in felsiges Gelände und dort durch mehrere Steilrinnen, zuletzt eben zwischen Punta Gallina und M. Averau in die Forcella Gallina, 2435 m. Unterhalb steiler Wände zum Rifugio Averau, 2413 m, Endpunkt einer Seilbahn und trubelhaltiger Rastplatz. Statt nun zum normalen Einkehrpunkt, dem Rif. Nuvolau, hochzusteigen, steuern wir das Rif. Cinque Torri an. Zu dieser genießerisch über begrünte Karrenflächen in Windungen abwärts zuerst zum Rif. Scoiattoli alle Cinque Torri und von dieser in wenigen Minuten zum Rif. Cinque Torri am Fuß der geschichtsträchtigen Übungsfelsen der einstigen und heutigen Kletterasse. Das Panorama mit dem Torre Grande im Vordergrund und der klotzigen Südwand der Tofana di Rozes ist einmalig. |