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Durch die zentralen Pyrenäen
Tag 1-3

Begangen, fotografiert und beschrieben von

Franz - "Fraunz" - Berger

Intro

Bei dieser gewaltigen Tour zwischen Torla und Benasque in den zentralen Pyrenäen mit tollen Eindrücken in einer sehr abwechslungsreichen Landschaft und mit etlichen einmaligen Abenteuern hatten wir in 9 Tagen etwa 70 Stunden Gehzeit, 12.000 Höhenmeter und 160 Kilometer zu bewältigen.

Die Tour im Überblick:

  • Tag 1:   Torla - Bujaruelo
  • Tag 2:   Bujaruelo - Refuge des Sarradets ou de la Breche de Roland
  • Tag 3:   Refuge des Sarradets ou de la Breche de Roland - El Taillon - Monte             Perdido - Refugio de Goriz
  • Tag 4:   Refugio de Goriz o Delgado Ubeda- Refugio Ronatica-Pineta
  • Tag 5:   Dreitäler-Tag: Val di Pineta - Val di Barrosa - Val di Gistain - Refugio             Ronatiza-Pineta - Refugio de Viados
  • Tag 6:   Rifugio de Viados - Pico de Bachimala - Rifugio de Viados
  • Tag 7:   Rifugio de Viados - Pico Posets - Refugio Angel Orus
  • Tag 8:   Refugio Angel Orus - Montidiego - Refugio de Estos
  • Tag 9:   Refugio de Estos - Refugio de la Renclusa
  • Tag 10: Refugio de la Renclusa - Pico de Aneto - Refugio de la Renclusa
  • Tag 11: Refugio de la Renclusa - Benasque

Tag 1

Torla (1030m) - Valle Bujaruelo - Garganta de Bujaruelo - Bujaruelo (1340m)

HM 400m / GZ 2 Stunden

Torla

 

Anreise:

  • Flug Wien - Barcelona: 2 Stunden 10 Minuten
  • Per U-Bahn zur Station Estadio de Sans: 25 Minuten
  • Per Bus nach Barbastro: 3,5 Stunden
  • Per Taxi nach Torla: 1,5 Stunden

Die Anreise allein ist schon ein Tagesunternehmen und daher machen wir einmal einen gemütlichen Ortsrundgang in Torla, um uns die Beine zu vertreten. Anschließend genehmigen wir uns unser erstes spanisches Bier.

Wir starten zu unserer ersten Hütte - Bujaruelo. Etwa 9 Kilometer Forststraße müssen wir im Bujaruelo-Tal bewältigen.

Im Valle Bujaruelo

Bei der Hütte jedoch großes Erschrecken: Die als bewirtschaftet eingezeichnete Hütte sieht so aus, als sei sie schon seit Jahren geschlossen; einzig auf dem Campingplatz San Nicolas befinden sich einige Gäste. So legen wir uns etwas abseits mit Biwaksack und Schlafsack in die Wiese. Um 1 Uhr früh überrascht uns ein Regenschauer. Wir suchen irgendein Dach, landen schließlich bei einem alten Getränkeautomaten und verbringen die weitere Nacht auf Gartensesseln. Im Lauf der Nacht fühlen wir uns wie im Lied von STS -

"Es wird kalt und immer kälter ..."

Nächtigung im Campingsessel


Tag 2

Bujaruelo (1340m) - Puerto de Bujaruelo o de Gavarnie (2773m) - Col des Sarradets - Refuge des Sarradets ou de la Breche de Roland (2587m)

HM 1700m / GZ 6 Stunden

 

 

 

Letzter Anstieg zum Refuge des Sarradets

Ohne Abendessen, ohne Frühstück und nach schlafloser Nacht starten wir bei Nieselregen (da soll noch einer sagen, in den Pyrenäen gäbe es im Hochsommer keinen Regen!), der sich zu einem richtigen Regenguss ausweitet.

Auf dem Weg zum Puerto de Bujaruelo

Der Aufstieg zur Hütte ist geprägt von Wasserfällen über plattigem Gestein, sodass nun auch das Wasser von unten kommt.

Gegen 12 Uhr erreichen wir die Hütte und entledigen uns aller nasser Sachen, die wir beim Ofen trocknen können. Wir stärken uns zunächst mit einer Suppe. Angeblich bleibt das Wetter schlecht. Nach einem Mittagsschläfchen gibt es Abendessen. Am späten Nachmittag ziehen die Wolken ab und wir genießen den herrlichen Ausblick, vor allem auf den berühmten Einschnitt Breche de Roland:

Breche de Roland

Dort oben werden wir morgen stehen. Außerdem haben wir unseren ersten spanischen Dreitausender geplant.


Tag 3

Refuge des Sarradets ou de la Breche de Roland (2587m) - Breche de Roland (2807m) - El Taillon (3146m) - Gruta Casteret (2740m) - Llano y Cuello de Millaris (2345m) - El Fraile (2655m) - Dedo del Monte Perdido - Monte Perdido (3355m) - Las Tres Sorores - Refugio de Goriz o Delgado Ubeda (2200m)

HM 1600m / GZ 9 Stunden

 

Der Monte Perdido

 

 

 

 

 

 

 

 

Biwaknacht

Ein prächtiger Tag erwartet uns. Nach einem ausgiebigen Frühstück erlebe ich gleich einen Schock: Meine orthopädischen Einlagen sind fort! Die muss sich irgendeiner "eingenäht" haben, und ich hoffe, dass er gewaltige Blasen davonträgt. Abgesehen vom finanziellen Verlust muss ich mich mit dünnen, alten Einlagen, die ich in der Hütte finde, zufrieden geben. Wir steigen zur Breche de Roland auf (30 Minuten). Wir deponieren dort die Rucksäcke und ersteigen den Gipfel des El Taillon (1 Stunde). Bedingt durch den kalten, kräftigen Wind, steigen wir bald wieder ab und machen es uns im Eingang der Gruta Casteres (1 Stunde) bequem für eine Jausenpause.

Danach heißt unser nächstes Ziel Refugio de Goriz. Weil das Wetter aber derart schön geworden ist, beschließen wir, heute noch den Monte Perdido zu besteigen. Wir steigen ab zum Llano Y Cuello de Millaris. Auf verschiedenen Steigspuren kommen wir auf den El Fraile und queren zum Weg, der zum Monte Perdido führt (2 Stunden ab der Grotte).

Bei einer Stelle, die wir wiederfinden sollten und die anderen verborgen bleiben sollte, verstecken wir unsere Rucksäcke. Leider verliere ich Johnny aus den Augen und komme nach einigen "Verkofferern" erst eine Stunde nach ihm zum Gipfelkreuz des Monte Perdido (2,5 Stunden).

Am Monte Perdido

Schon sehen wir in der Ferne die nächsten Gipfel, die wir vor uns haben.

Wir sausen zuerst die Schneefelder bis in die Scharte hinunter und finden tatsächlich unsere Rucksäcke wieder. Glücklich erreichen wir die Refugio de Goriz (2 Stunden). Dort erfahren wir, dass es keinen Platz zum Schlafen gibt. Also machen wir uns auf eine weitere Biwaknacht gefasst. Aber wenigstens ein 4-gängiges Abendmenü, verfeinert mit holländischem Dosenbier, lässt uns die Strapazen des heutigen Tourentages vergessen. Um einigermaßen im Freien schlafen zu können, genehmigen wir uns noch ein (paar) Achterl Rotwein.


Tag 4: Refugio de Goriz - Refugio Ronatiza >>>


Tag 1-3