Tag
1, 30. Dezember 1996
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7.30 Abfahrt
über Ambalo und Latacunga nach Quito. Wir versuchen
sofort das Permiso für die Hacienda-Durchfahrt zu bekommen - unmöglich.
Entweder sind alle auf Urlaub über die Feiertage oder wir werden
zur nächsten Stelle geschickt. Der Haciendero ist auch nicht zu Hause,
aber vielleicht bekommen wir die Genehmigung am nächsten Tag.
In Quito
hat sich einiges geändert: Busse und neue Einbahnregelungen. Es stinkt
und staut nicht mehr so wie früher. Letztes gemütliches Abendessen
im Hotel.
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Tag
2, 31. Dezember 1996
Lagune im
Páramo
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Nach dem
Frühstück besorgen Lucky und Carlos die Durchfahrtsgenehmigung
für die Hacienda ab. Großes Packen für den Antisana ist
angesagt. Um 11 Uhr Abfahrt.
Über
Pintag geht es zur Hacienda. Die Straße dorthin ist
frisch asphaltiert. Auch der Weg hinauf ins Páramo ist neu
hergerichtet und mit Schotter befestigt. Die Wege wurden wahrscheinlich
im Zuge der Einrichtung des Nationalparks Cotopaxi ausgebaut.
Bis zur Viehkoppe El Hato ist der Weg sehr gut, ab dann geht es
zur Lagune am Fuß des Antisana teilweise durch den Páramo,
teilweise über geschotterte Wege.
Die Lagune ist ausgetrocknet, die Gegend ist nicht mehr so sumpfig wie
vor ein paar Jahren.
Bei strahlendem Schönwetter - der Berg zeigt manchmal seine wild
zerklüfteten Gletscher - bauen wir das Zelt auf. Während Lucky
und Carlos den Weg erkunden, koche ich Teewasser. Nach einem üppigen
Abendessen kriechen wir um ca. 19.30 Uhr in unsere Schlafplätze.
Während der Nach regnet es ein paar Mal leicht.
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Tag
3, 1. Jänner 1997
Aufstieg:
8 Stunden
Abstieg: 4 Stunden
Gesamt: 12 Stunden
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Prosit Neujahr!
Um Mitternacht brechen Lucky und ich zum Antisana auf. Zuerst über
den Páramo bis zu den Endmoränen - wilde Stolperei
und Sucherei von Steinmännern bis zum Beginn des Gletschers bei den
Crespos Norte.
Bis hierher
brauchen wir 2 Stunden, da der Gletscher weit zurückgegangen ist.
Steigeisen an, Seil, kurze Rast. In weitem Bogen dann über den Gletscher
- sehr uneben und ausgeapert - anfangs steil, später etwas flacher.
Kurze Zeit leichter Schneefall, doch gleich wird es wieder besser.
Eisbrüche.
Es ist schwer, den richtigen Weg zu finden. Dünne Schneebrücken,
zweimal müssen wir sogar sichern. Auch außerhalb der Eisbrüche
bleibt das Spaltengewirr gefährlich und unübersichtlich. Oft
müssen wir Umwege gehen, was uns wertvolle Höhenmeter und Kraft
kostet. Da wir aber langsam gehen, kommen wir ohne größere
Schwierigkeiten weiter.
Wir müssen
uns entscheiden: Cumbre Maxima oder Cumbre Nororiental. Wir
entscheiden uns für den Hauptgipfel, stehen aber bald vor unüberwindlichen
Spalten. Das kommt mir bekannt vor, aber heuer geben wir nicht so leicht
auf ... |