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Am Nordkap der Alpen

Leopolds- und Kahlenberg

Stadtwanderweg 1A, März 2005

Text/Bilder: Thomas Rambauske

Intro

Die "Brüder" Kahlenberg und Leopoldsberg am nördwestlichen Rand Wiens sind wohl die bekanntesten Erhebungen des Wienerwaldes, da man von ihnen aus die Bundeshauptstadt selbst in weiten Teilen unter sich liegen, die "schöne, blaue Donau" Richtung Hainburger Pforte und ungarischer Ebene fließen und in der Ferne den Schneeberg aufragen sieht. Zudem haben beide als alpine Bollwerke gegen die Türken gedient und weisen eine Reihe anderer geschichtsträchtiger Sehenswürdigkeit auf. Sicher, Kahlen- und Leopoldsberg lassen sich leicht per Auto erreichen, aber wer sich ihnen über einen der vielen Wanderwege, vor allem den Nasenweg, nähert, nähert sich dem Wesen und dem Selbstverständnis Wiens ...


Anfahrt & Aufstieg

Nussdorfer Platz - Donaustrandpromenade - Kahlenbergerdorf - Nasenweg - Leopoldsberg (425 m) - Kahlenberg (Stefaniewarte, 484 m) - Kahlenbergerstraße - Waldbachsteig - Kahlenbergerdorf - Donaustrandpromenade - Nussdorfer Platz

HU ca. 340 m / GZ ca 3 ½-4 Stunden

 

 


Kahlenbergerdorf mit Leopoldsberg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Stefaniewarte


Das Restaurant am Leopoldsberg

Abmarsch am Nussdorfer Platz (Bahnhof) in Nussdorf. Eine Unterführung leitet ans Ufer, ein Promenadenweg entlang der Donau.

Etwa 15 Minuten vorbei an etlichen Gaststätten, Anlege- und Spielplätzen bis zum Kahlenbergerdorf, das beim Restaurant "Donaurast" im Yachthafen Kuchelau durch eine Unterführung erreicht wird. Dieses uralte Weinstädtchen (siehe alte Ansichten) sollte man mit offenen Augen durchmessen, wandelt man hier doch durch einen mittelalterlich geprägten Ort mit uralter Geschichte und Weinbautradition.

Nun sicher einer der Höhepunkte der Tour: der Nasenweg, ein architektonisch ausgestalteter Fußweg mit Stiegen, Aussichtskanzeln, Betonbänken und einem Obelisken, der teilweise über historische Treppen und Stiegenanlagen vom Kahlenbergerdorf steil hinauf auf den Leopoldsberg führt. Geheimtipp: Die Panoramastrecke ist unter Verliebten legendär. Warum Nasenweg? Weil der Leopoldsberg - das "Nordkap der Alpen" - auf dieser Seite des Berges steil und geformt wie eine Nase zur Donau abfällt. Diesen Weg gilt es nun regelrecht zu zelebrieren, bietet sich doch bei jeder Kurve und von Treppe zu Treppe eine sich erweiternde, imposante Rundschau über Wien, den Donaulauf bis zum Bisamberg und das sich dahinter auftuende Weinviertel.

Am Gipfel des Leopoldsberges angekommen (2 Stunden) präsentiert sich nun auch eine lupenreine Weitsicht auf Klosterneuburg, Korneuburg und die gesamte Wiener Pforte. Die Burg- und Kirchenanlage (Leopoldskirche) bietet Geschichtsinteressierten ein breites Betätigungsfeld, während sich Ruhebedürftige im Restaurant nebenan ausrasten können.

Weiter aber ein kurzes Stück entlang der Höhenstraße bis zur Kreuzung zum Stadtwanderweg 1 und den (Spiel-)Wiesen der Josefinenhütte. Wenig später bereits am Kahlenberg (30 Minuten vom Leopoldsberg), wo man, so man zur falschen Zeit unterwegs ist, in lärmenden Ausflugstrubel eintaucht. Hotel, Restaurant, Aussichtsterrasse mit sehenswerter Rundschau und Kahlenbergkirche (1629 erbaut) lockt am Wochenende Scharen von Schauvolk an.
Ein Wegweiser leitet zur Stefaniewarte (5 Minuten; Öffnungszeiten Mai bis Oktober, Sa. 12.00-18.00, So. und feiertags 10.00-18.00), die, umgeben von Sendern, den Gipfel des Kahlenbergs markiert. Zurück zum Kahlenberg sollte noch ein Blick auf die Kaiserin Elisabeth-Ruhe geworfen werden.

Nun weiter auf der rot markierten Kahlenberger Straße, bis die Weingärten unterhalb des Leopoldsberges erreicht werden. Durch diese, den "Lehrweingarten" Kahlenbergerdorf berührend, am Fuße des "Nordkaps" bis zu einem kurzen Waldstück.

Auf dem Waldbachsteig vorbei an einer Schafweide zum Kahlenbergerdorf zurück. Die Statue des Hl. Johannes Nepomuk markiert den Ortseingang. Ein kurzes Verweilen beim bekannten "Donaumädchen" am St. Georg Platz, dann entlang der Donau zurück nach Nussdorf.


Kahlenbergerdorf

Der kleine Ort, zwischen Burgstall, Donau und Leopoldsberg gelegen, wurde 1114 erstmalig urkundlich genannt, der Ortsname seit dem 12. JH. belegt und 1892 in den 19. Wiener Gemeindebezirk eingegliedert.
Seit 1998 führt der "Kahlenbergerdorfer Weinrundwanderweg" in abwechslungs- und aussichtsreicher Weise durch das schöne Weinbaugebiet um das Dorf. Hinweisschilder erklären, was Wein und Sache ist.

Nasenweg

Vom Kahlenbergerdörfl am Donauufer führt der mit spitzen Steinen gepflasterte Weg steil hinauf zum Leopoldsberg. Dabei ist der 1877 errichtete und mit architektonischen Mitteln gestaltete Fußweg Österreichs immer wieder für Überraschungen gut: Von den Aussichtskanzeln und -terrassen ergeben sich immer neue Ausblicke auf die Stadt. Zuerst nur hinüber nach Transdanubien, den Bisamberg, die Donauinsel und das neue Wien bei der Reichsbrücke. Anschließend und nach anstrengender Steigung auch auf den Rest von Wien: den Stephansdom, die Twintowers am Wienerberg und so weiter.

Leopoldsberg bei Wikipedia >>>


Schwierigkeiten:
Keine
Höhenmeter: Etwa 340 in Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit: ca. 3,5-4 Stunden
Beste Jahreszeit: Wer sich traut, den 1A an Sommer- oder Herbstwochenenden zu begehen, läuft Gefahr mitten im lärmenden Touristentrubel zu landen. Deshalb: Am besten unter der Woche. Da der Weg vor allem von Ausblicken und Panoramen lebt, sollte klares, weitsichtiges Wetter herrschen.
Kinder: Der Nasenweg strengt an, geht es doch eine halbe Stunde ordentlich bergauf. Für Kinderwägen ist eine ausdauernde Schubkraft gefragt.
Hund und Katz': Gut geeignet
Ausrüstung: Pack-Checkliste >>>
Einkehrmöglichkeiten:

Geschätzte jede halbe Stunde ein Restaurant, Wirtshaus oder Heuriger. Verdursten oder verhungern unmöglich.

Karte: Freytag & berndt "Wanderatlas Wienerwald"
Internet:

www.kahlenbergerdorf.at