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Wienerwaldiger geht's nicht mehr

Troppberg

Mai 2005

Troppberg

Text/Bilder: Thomas Rambauske

Intro

Der Troppberg zwischen Gablitz, Purkersdorf und Rekawinkel zählt nach wie vor zu jenen Gipfeln, die man gerne der herrlichen Aussicht besucht. Aber auch die lichtdurchfluteten Buchenwälder haben vor allem im Frühling einen unwahrscheinlichen Reiz, wenn sich das satte Grün der Blätter mit dem Blau des Himmels vermischt. Auf den mit einer Warte versehenen Gipfel führen sternförmig fünf Wanderwege, wir probieren einmal den von Gablitz aus.


Route

Gablitz (284 m) - Hauersteig oder Loimannshagen (358 m) - Buchberg (428 m) - Rotes Kreuz - Troppberg (542 m) - Allhangsteig - Höbersbach Berg - Höbersbach - Gablitz

HU ca. 300 m / GZ 3 - 3½ Stunden

Auf der Troppberg-Warte
Auf der Troppberg-Warte

Auf der Troppberg-Warte

 

Der Wienerwald Reinkultur
Der Wienerwald in Reinkultur

Von der Kirche von Gablitz der blauen Markierung nach durch die Stadt. Dann hat man die Wahl: Entweder über den blau markierten Hauersteig vorbei am Sandstein-Klettergarten, den manche Heimatforscher für einen alten Kultplatz halten, in 1 1/2 Stunden zum Gipfel oder rot markiert über den Buchberg. Von dort grün zum Roten Kreuz. Hier informiert eine Inschrift, dass das Marterl seinen Namen von früheren Konservierungsmethoden mit Ochsenblut habe. Hier bestünde auch die Möglichkeit, bei der "Most- und Einkehrstation Bauernhof Hoffmann" (15 Minuten; geöffnet Sa., So., Feiertag, 10-22 Uhr) Rast einzulegen.

Nach 1,5 Stunden und einem etwas steileren Anstieg am Troppberg-Gipfel mit seinen zwei Warten - einer alten Stein- und einer neuen Stahlwarte. Letztere (24 m Plattformhöhe, 50,5 m Masthöhe), eigentlich ein Sender, der sich bis ins obere Drittel besteigen lässt, wird über Gitterroste bestiegen, was für Schreckhafte und Höhenängstliche nicht unbedingt ein Vergnügen ist. Die Überwindung zum Aufstieg lohnt sich aber: Wie ein Sehrohr erhebt sich der Turm über die Bäume in den Himmel, um einen weit gefächerten Ausblick zu gewähren. Daneben die niedrige Gustav-Jäger Warte, 1870 zum Andenken an den Begründer des Österreichischen Touristenklubs erbaut - so der letzte Stand der Namensgebung. Zur unendlichen Geschichte von Vereinsmeierei und Co. siehe unten. Die nicht sehr ergiebige Sicht vom alten Turm reicht maximal bis zu den benachbarten Baumkronen.

Das folgende Markierungsgewirr ist nichts für Farbenblinde. Von der Warte ein Stück blau markiert flach dahin Richtung Rekawinkel, dann bei der kommenden Abzweigung rot Richtung Purkersdorf. Der Weg ab hier beeindruckt mit herrlichem Buchen-Gebaum, wie er wienerwaldiger nicht sein kann: durchflutet von grün-weißen Lichtspielen, weich begrast, still meditierend, schauend, hörend, ausatmend geht man dahin - der Wienerwald in Reinkultur.
Auf einer Lichtung passiert man einen Jägerhochstand, ein verfallenes Gehöft, bis bei der Abzweigung Allhang - Gablitz auf gelb gewechselt wird. Dieser Markierung dann treu bleibend über einen Bach, bevor ein Schild in 15 Minuten zur Laabacher Schenke locken will. Nach einer Schafweide landet man auf der Höbersbachstraße, die zur Landstraße leitet. Dieser etwas abseits entlang auf der Troppberg-Radstrecke zurück nach Gablitz.


Troppbergwarte - Die unendliche Geschichte der Vereinsmeierei

Bereits 1870 wurde vom "Purkersdorfer Verschönerungsverein" am Gipfel des Troppbergs eine steinerne Aussichtsturm errichtet. Der Österreichische Touristenklub übernahm die Warte, renovierte sie und benannte sie 1902 in "Gustav Jäger-Warte" - nach dem Vereinsgründer - um. Dasselbe Spiel wiederholte sich 1927, als wiederum der Verschönerungsverein die Warte übernahm und in "Alexander Kendl-Warte" umbenannte - nach deren Vereinsobmann. Eine Metalltafel nennt die Anlage nun wieder "Gustav Jäger-Warte". Was nun? Wie wär's mit "Vereinsmeier-Warte"?
1995 errichtete man neben der alten Anlage eine Stahlkonstruktion, die als Aussichtswarte und Funkanlage für ÖAMTC, Rotes Kreuz, Feuerwehr etc. dient.

Baum mit Nachwuchs
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Schwierigkeiten:
Keine - nur die Farbenfülle der Markierungen verwirrt hin und wieder.
Höhenmeter: Etwa 300 in Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit: ca. 3-3½ Stunden
Beste Jahreszeit: Frühjahr bis Herbst
Kinder: Da steile und schwierige Passagen fehlen, auch für Kinder geeignet.
Hund und Katz': Gut geeignet
Ausrüstung: Pack-Checkliste
Einkehrmöglichkeiten:

Most- und Einkehrstation Bauernhof Hoffmann
Laabacher Schenke

Karte: Freytag & berndt "Wanderatlas Wienerwald"
Internet:

Gablitz
Purkersdorf