Umschlagtext:
Gletscherbedeckte
Gipfel, schroffe Kämme und steile Felswände: Rund um den Großglockner
erstreckt sich der 1815 Quadratkilometer große Nationalpark Hohe
Tauern. Er ist Lebensraum für eine einzigartige Fauna und Flora.
Saftig-grüne Almwiesen, dunkle Bergwälder und tiefe Schluchten
mit reißenden Gletscherflüssen prägen das Bild dieser
grandiosen Landschaft. Michael Schober ist es gelungen, die Faszination
des Nationalparks in prächtigen Bildern einzufangen, ergänzt
durch großartige Panoramaaufnahmen - ein Bildband, der begeistert.
"Der
Nationalpark ist gedacht als ein Geschenk an alle naturverbundenen Menschen.
Was soll mit so einem Geschenk für die Menschen geschehen? Michael
Schober zum Beispiel suchte mit der Kamera ganz absichtlich keine Menschen
im Nationalpark. Er suchte den reinen Berg, die Landschaft, die nach
ihren Gesetzen lebt. Und so sind nur auf drei Fotos in diesem Buch Menschen
zu sehen, ganz klein. Schober will damit sagen, wir sind nur die Zaungäste
des Nationalparks. Aber wer mit Schober mitschaut, wird sich als Mensch
in der Landschaft wiederfinden. /.../ Gute Bilder brauchen keine Bildtexte,
und im Buch sind sie so sparsam wie möglich gehalten, sie brauchen
ein Bewusstsein, das den in optischen Signalen formulierten Text des
Bildes eindringen lässt und ihn zu verarbeiten sucht. So sollte
man entspannt vor diesem Bild sitzen und das Objektiv des Gehirns lange
offen lassen, so gut es geht, ohne zu zittern, angesichts der Zeit,
die hier zu sehen ist."
(Günter
Lehofer im Vorwort von "Nationalpark Hohe Tauern")
Kommentar:
Bilder
für alle Sinne
Nur
selbst durch die Hohen Tauern zu wandern, kann schöner sein, als
diesen Band durchzublättern. Und selbst dann wird man kaum zu jenen
Ansichten gelangen, die uns Michael Schober in seinem Prachtband präsentiert.
Schober
liefert weder grelle Sensationsaufnahmen noch Kitschgemälde, sondern
Abbilder einer Natur, wie sie blüht und lebt. Die faszinierende Bergwelt
der Hohen Tauern im Wandel der Jahreszeiten, als Bühne einzigartiger
Schau- und Farbenspiele: ein schmelzender Eistropfen, der mäandernde
Lauf eines Baches in poetischer Beziehung zum gewundenen Körper einer
Schlange, prachtvolle Blüten- und Gipfelmeere, fliegende Adler und
kämpfende Steinböcke - Schober beherrscht alle Facetten der
Naturfotografie.
Wer
seinen Tag optimistisch beginnen will, lege diesen Band aufgeschlagen
auf den Frühstückstisch. Weshalb? Weil die aus den Bildern ausgehende
Stille ansteckend wirkt. Ein Buch zum langsamen, meditativen Aus- und
Einatmen. Manche Bilder sind von solch plastischer Tiefenschärfe,
dass man sogar meint, die Klänge der Natur zu hören: das Rauschen
von Wasserfällen, die Pfiffe der Murmeltiere oder die Entladung eines
Gewitters. Schober gelingt es, alle unsere Sinne zu berühren. Der
Anblick einer tiefverschneiten Landschaft macht frösteln, angesichts
einer Wiese glaubt man förmlich die Blüten zu riechen. Lehofer
hat Recht, wenn er im Vorwort dazu auffordert, nicht nur die Augen, sondern
das Objektiv des Gehirns zu öffnen. Obwohl Schober den Menschen
aus den Bildern ausgespart hat, steht man als Betrachter mitten drin.
Aus
der Masse an Bildbänden sticht der vorliegende auch durch sein Engagement
heraus. Über fünf Jahre hat Schober, immer den Gefahren von
Wasser, Eis, Schnee, Fels und Kälte ausgesetzt, die Hohen Tauern
durchwandert, bestiegen, durchklettert, um von den entlegensten Winkeln
aus die Geheimnisse des Parks in Bildern einzufangen. Einmal verbringt
er sogar eine frostige Jännernacht am Gipfel des Scharecks, um das
erste Sonnenlicht auf Zelluloid bzw. Festplatte zu bannen.
Schobers
Grundidee: mit Hilfe der Bilder den Menschen wieder an die Natur heranzuführen,
ihn für den behutsamen Umgang mit den geschenkten Paradiesen zu sensibilisieren.
Indem er den Menschen gleichsam nur als Zaungast an den Rand des Naturparadieses
Hohe Tauern stellt, will er sagen: Pass auf, Mensch, dass du den
größten Schatz, den du hast, nicht zerstörst!
Zu
Michael Schober:
Michael
Schober, 1965 in Villach geboren, zählt zu den besten Fotografen
Österreichs. Der gebürtige Radentheiner ist seit 1999 selbstständig.
Neben der Naturfotografie hat er sich in den letzten Jahren auch einen
Namen in der Tourismus- und Werbefotografie gemacht. Zu seinen Kunden
zählen nationale wie internationale Firmen.
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