Klappentext:
Abseits
viel begangener Pfade wandern, einmal innehalten und der Stille in den
Bergen nicht davonlaufen.
Den Atem spüren und sich der Sonne öffnen.
Auf dem Gipfel, an der Nahtstelle zwischen Himmel und Erde Rasten und
Ruhen und die Zeit eine Stunde anhalten. Meditieren und seiner Seele ein
bisschen näher kommen. Sich mit dem Seilpartner und Weggefährten
über Erlebtes freuen und auskosten. Das ist Glück, einfach Glück.
Das Buch ist kein Bergsteigerroman, und auch kein Tourenführer. Weder
Lyrik-, Foto- oder Rezeptbuch. Es soll auch keine schöne, heile Welt
vorgaukeln, zu offensichtlich treten vielerorts die negativen Begleiterscheinungen
des Alpinismus zutage.
Das Buch erzählt von Gipfeln und Erlebnissen auf dem Weg dorthin.
Von glücklichen Momenten und Niederlagen. Von Harmonie und Schönheit
in der einmaligen Naturlandschaft der Berge und der Möglichkeit,
sich unserer rasenden Zeit zu widersetzen.
Wie viele andere Bergsteiger ist auch Uli Sorg auf einer ständigen
Wanderschaft und auf der Suche nach diesen ideellen Werten, die es zu
erhalten gilt und lässt uns mit seiner Bilderwelt daran teilhaben.
Beispielseiten:


Stille
Still, es war sehr still. Hatte ich überhaupt schon mal eine solche
Stille „gehört“? Ich blieb stehen. Noch vor einer Stunde war ich
von der lärmenden Autobahn nach Brand abgebogen und hierherauf, Richtung
Lünersee marschiert. Ich musste für ein paar Stunden der Alltagshektik
entrinnen, in die Höhe, abschalten und meine Akkus aufladen.
Das Seetal, das sich in Nordsüdrichtung von Brand zum Lünersee
hochzieht war noch tief verschneit und die Abstürze der Schesaplana,
dem höchsten Gipfel des Ratikons, schauten mit ihren vereisten Wasserfällen
noch ganz winterlich aus.
Es war ein sonniger Frühjahrstag und ich war voller Tatendrang als
ich auf der Schattenlagantstraße gemütlich bergan wanderte.
Von den Wänden des Zirmenkopfes strich ein kalter, aber nicht unangenehmer
Wind über die Schattenlagantalpe das Tal herab. Gedankenvertieft
stapfte ich durch den knöcheltiefen Schnee aufwärts Richtung
Douglasshütte und ahnte, dass die Schneehöhe weiter oben meinem
Ausflug bald ein Ende bereiten würde. Die meterhohen Schneewände
links und rechts des Fahrweges waren von einer Schneefräse senkrecht
abgeschnitten und verschluckten jeden Laut. Etwas weiter oben, wo der
Alvierbach gluckernd und gurgelnd die Straße unterquert, wurden
die Schneemassen durch Verwehungen plötzlich übermächtig.
Die freigefräste Schneise bildete einen schmalen, hohen Gang. Ich
drehte mich um, versuchte irritiert ein Geräusch, einen Laut, oder
einfach nur ein Vogelzwitschern wahrzunehmen. Nichts. Absolute Lautlosigkeit,
vollkommene Stille, ein seltsamer und ergreifender Sinneseindruck. Es
ist nicht so, dass ich auf meinen unzähligen Touren nicht schon öfters
mit ähnlicher Geräuschlosigkeit konfrontiert worden wäre.
Kommentar:
Kostbares
Archiv eines Berglebens
Der
Satz "Geh aus mein Herz und suche Freude, Bergsteigen als Herzenssache"
leitet das Buch ein, umreißt aber auch dessen grundlegenden Sinn.
Uli Sorg hat hier das Archiv seines Berglebens offengelegt, mit Esprit
und Herz nicht geschrieben, sondern vielmehr mit Liebe und besonderer
Ästhetik geschnitzt, denn keine Seite gleicht der anderen, auf jeder
einzelnen verbinden sich Gedanken und Bilder zu einer Botschaft. Und doch
ist allen eine Idee gemeinsam: Im "Hoch-Empor" eröffnet
sich ein "Tief-hinein".
Im Archiv
seines Berglebens erzählt Uli Sorg von ganz persönlichen Bergerfahrungen
(Kilimanjaro, Matterhorn, eine Vollmondskitour), von glücklichen
Momenten und Niederlagen, von der Harmonie und Schönheit in der einmaligen
Naturlandschaft der Berge, und der Möglichkeit, sich der Oberflächlichkeit
unserer rasenden Zeit zu widersetzen - durch Stille, Zeit, Geduld, Freundschaft,
den Blick für das Wesentliche und Schöne.
All diese Werte, die am klarsten und direktesten in der Bergwelt zu erfahren
sind, lässt Sorg von Reinhold Messner, Friedrich Nietzsche bis Hermann
Hesse und Reinhard Mey reflektieren: "Nur der Geher holt sich
ein und kommt zu sich" (Peter Handke), "Es tut unserer
Seele gut, wenn wir in den Rhythmus der Natur einschwingen"
(Anselm Grün), "Ein Wert, der seit Anbeginn mit dem Gebirge
verbunden bleibt, ist die Stille. Und je lauter die Welt wird, desto wichtiger
wird dieser Wert" (Reinhold Messner).
Sorg weiß
mit seiner Liebe zum Detail genauso zu beeindrucken wie mit seinem Sinn
für Weite: der geometrischen Ebenmäßigkeit einer Hauswurzblüte
ist ebenso ein Kapitel gewidmet wie der Farbe Blau, der Schönheit
der wichtigsten Alpenblumen oder den bekanntesten Alpenbewohnern: dem
Adler, dem Murmeltier, dem Steinbock. Und weil die Liebe zu den Bergen
auch durch den Magen geht, führt Sorg Liebhaber bodenständiger
Genüsse zu "kulinarischem Gipfelglück", mit
einigen bergigen Kochrezepten für den Haus- und Hüttengebrauch.
Das Resultat
des Sorg’schen Archivs ist ein schön gestaltetes, tiefgründiges
und mit Liebe gemachtes Bergbrevier, in das sich tief ein- und beglückt
wieder auftauchen lässt, weil Uli Sorgs Liebe zu den Bergen ansteckt,
weil man in vielen Gedanken und Bildern sich selbst wiederfindet. Dieses
Buch ist eine kleine Kostbarkeit, ein ideales Geschenk für den Bergfreund,
aber auch für sich selbst und die stillen Stunden des Alltags.
Das Buch als App:
- das gestalterisch aufwändige und ansprechende Buchlayout wird 1:1 abgebildet
- authentisches Lesevergnügen und Buchgefühl im Original Buchquerformat
- natürliche, leuchtende Farben, für den hochauflösenden iPad-Bildschirm angepasst
- zusätzlich zu jeder iPad-Querformatseite eine brillante Abbildung im formatfüllenden iPad-Hochformat
- (mehr als 400 Farbfotos im iPad-Querformat und über 250 Abbildungen im iPad-Hochformat!)
- volle iOS 4.x Kompatibilität, optimiert für iPad
Zum
Autor:
Uli
Sorg, 1956 in Tettnang geboren, fotografiert seit den Jugendjahren
mit verschiedensten Fotoapparaten, ab 1999 auch mit den ersten digitalen
Geräten.
Er arbeitete 18 Jahre als Lithograf und Druckvorlagenhersteller in der
Druckvorstufe. 1995 Industriemeister Druck. Seit 1999 selbstständiger
Screen-Designer und Technischer Lehrer.
Dem leidenschaftlichen Allroundbergsteiger gelangen in den Ost- und Westalpen
viele klassische Routen im Fels, auf Firn und Eis. Wegen der oft einsamen
und wenig begangenen Touren und Gipfeln ist ihm das Tessin besonders ans
Herz gewachsen.
Seit vielen Jahren gilt sein Interesse den unscheinbaren Kleinoden der
Alpen, der Stein- und Mineralienwelt.
Er lebt mit seiner Familie in Tannau bei Tettnang.
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