Klappentext:
Sie
ist die beste Eiskletterin der Welt und eine der führenden Felskletterinnen:
Ines Papert. Nie hätte sie, die durch Zufall mit den Bergen in Berührung
kam, sich früher träumen lassen, daß sie einmal die steilsten
Wände, gefrorene Wasserfälle und Überhängen aus blankem
Eis bewältigen würde. Doch mit so spektakulären Routen
wie der "Symphonie de Liberté" in der Eiger-Nordwand
oder dem "Schattenkönig" in Berchtesgaden zeigte
die Wahlbayerin allen, was sie draufhat. Sie weiß, daß Frauen
anders klettern, wie sie ihre Stärken ausspielen können, aber
auch, was Verantwortung und Selbständigkeit am Berg bedeuten. Offen
und sympathisch berichtet sie von ihrer ungewöhnlichen Karriere im
männerdominierten Extremsport, davon, wie ihr sechsjähriger
Sohn ihre Einstellung zum Klettern verändert hat, wie der Berg Partnerschaften
zusammenschweißen oder auch zerbrechen lassen kann, und wie sie
im Klettern ihr Glück fand.
Kommentar:
Lehrbuch
über die 6a des Lebens
Eine
routiniert, aber durchaus interessant geschriebene Biographie über
eine Frau, die sich in einem von Männern dominierten Sport an die
Spitze gekämpft hat, gekonnt den Spagat zwischen Muttersein und Karriere
bewältigt und trotz aller Erfolge nie den Boden unter den Füßen
verliert: "Auf der einen Seite genieße ich die Momente im
Rampenlicht, wenn ich einen Titel gewonnen habe und bejubelt werde, auf
der anderen Seite merke ich, daß ich keine öffentliche Person
werden will und mein Privatleben schützen, mich abgrenzen muß".
Spannend jene Schilderungen, wo nur mehr blankes Eis zwischen Leben und
Tod stehen, wo ein Fehlgriff bzw. Fehlschlag des Pickels das Ende bedeuten
kann. Beeindruckend ihr Wille, ihr Selbstbewusstsein, ihre "Kopfarbeit":
"Ich wußte einfach nicht, wie ich den Sturz vermeiden sollte.
Ich war bereits so oft an dieser Stelle gescheitert, daß mir, sobald
ich mich ihr näherte, schon die Angst im Nacken saß, ich würde
wieder versagen. Wenn der Kopf entschieden hatte zu stürzen, dann
stürzte ich natürlich auch. Ich hatte mittlerweile richtiggehend
ein Kopfproblem. Es ging nicht mehr darum, die Stelle zu bezwingen, sondern
mich selbst. ... Ich mußte mich völlig auf die Situation einlassen
und davon überzeugt sein, daß ich es schaffe ... Ich mußte
es wollen." So gesehen ein ideales Lehrbuch darüber, wie
man auch eine 6a-Schwierigkeit des Lebens oder eine 9b des eigenen Traums
bewältigen könnte, um Großes zu erreichen.
Zu
den Autorinnen:
Ines
Papert: 1974 geboren und in Bad Düben aufgewachsen, entdeckte
Papert mit ihrem Umzug nach Berchtesgaden ihre Leidenschaft für die
Berge. Erst nach der Geburt ihres Sohnes 2000 begann sie ihre Profi-Karriere.
Sie ist vierfache Weltmeisterin sowie mehr fache Weltcup-Gesamtsiegerin
im Eisklettern. Ihr gelangen u.a. mit ihrem Partner als erste die 900
m lange "Symphonie der Lieberté" (8a) an der Eiger-Nordwand
rotpunkt an einem Tag, als erster Frau mit der "Mission Impossible"
der 11. Mixed-Grad sowie mehrere schwierige Erstbegehungen in Norwegen.
Nach einem schweren Unfall 2005 an der Marmolade schaffte sie das Comeback
und den Sieg beim Gesamt-Weltcup 2006. Die gelernte Physiotherapeutin
wohnt mit ihrem Sohn Emanuel in Bayerisch Gmein.
www.ines-papert.de
Karin
Steinbach: 1966 geboren und bei München aufgewachsen, war von
Jugend an in den Bergen unterwegs. Nach langjähriger Verlagstätigkeit
lebt sie als freie Lektorin und Autorin in St. Gallen. Ihre Begeisterung
für Fels und Eis führt sie heute vor allem in Kletterrouten
in den Schweizer Alpen.
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