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Lesti

Andreas Lesti

Oben ist besser als unten

Eine literarische Expedition in die Alpen


2013, Rogner & Bernhard, ISBN 9783954030224, 250 Seiten

Verlagsinformation

Es begann in einer Almhütte im Lechtal. Dort, wo einer der letzten Wildflüsse Europas fließt und es ein bisschen aussieht wie in Alaska, verbrachte Andreas Lesti einen Sommer. Hier nimmt seine Geschichte der Alpen ihren Anfang, die er entlang von Büchern erzählt, deren Lektüre ihm den Weg weist. Aber Lesti berichtet nicht nur von den Abenteuern der anderen, er ist selbst ein Abenteurer. Er sucht die großen Schauplätze der Alpen auf, das Matterhorn, den Montblanc, die Zugspitze, er ergründet die Ursprünge des Alpinismus und wie die ehrgezigen Engländer mit schweizer Bergführern zahlreiche Gipfel "entjungferten".
Er entschlüsselt für uns den "Mythos Berg". Denn seit dem Zauberberg wissen wir: Wer oben war, kann unten nicht mehr leben. Wir lernen nicht nur die Klassiker kennen, sondern auch das Abseitige und Humoristische, das die Berge bereithalten. Es gibt einen Haufen Bücher über die Alpen, aber so eines gibt es nicht: wo sich Rousseau, der Bergführer Alois und Christian Kracht, Goethe, James Bond, Mark Twain und Sherlock Holmes über den Weg laufen.
Kommentar

Reine Genusssache

Lesti serviert seinen Lesern zwar hochprozentige (literarische) Kost, im Unterschied zu den üblichen literarischen Streifzügen lässt er aber auch viel Persönliches und Komisches einfließen. So sind exzentrische Bergmenschen ebenso Thema wie schrullige Älpler, die Sucht des Städters nach Ausgesetztsein, Hacquets köstliche Abhandlung über den "idealtypischen Bergführer" – "Die Lunge muß ohne allen Defekt sein, und die Füsse kraftvoll und dauerhaft ..." –, Julius Meurers Studien über das Trinken auf Hochtouren – "Wir besitzen im Weine ein unschätzbares Genussmittel für unsere Hochtouren ..." sowie Bowmans "Bezwingung des Rum Doodle", diese herrliche Parodie auf die nationalistischen Bergsteiger-Heldengeschichten alter Prägung.
Das selbst in ausgezeichnetem Stil und mit routinierter Feder verfasste Buch liest sich so locker wie Lesti von Schauplatz zu Schauplatz wandert. Fließend die Übergänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Persönlichem und Erlesenem, realen und literarischen Gestalten; leichtfüßig Lestis Reise durch die Zeiten, Zeilen und Bergwelten. Die vielen augenzwinkernden Episoden, die spannenden eigenen Erlebnisse, die er mit komischen Elementen und einer optimistischen Sicht der Dinge würzt, machen die hochintelligente Lektüre zu reinen Genusssache.
Der Autor

Andreas Lesti, Jahrgang 1975 und gebürtiger Augsburger, der seit Jahren in Berlin lebt und arbeitet, legt hier ein Buch vor, das sich den Bergen einmal auf andere Art und Weise nähert, als man das gewöhnt ist und zwar über die Literatur. Und dieser Begriff ist tatsächlich umfassend zu verstehen: Bergliteratur im engeren Sinne findet ebenso Verwendung im Buch wie die sog. höhere Literatur wie etwa Thomas Manns Zauberberg.

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