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EXPEDITIONSHANDBUCH

Matthias Hake

Expeditionshandbuch

Planung - Ausrüstung - Krisenmanagement

2005, Pietsch, ISBN 3-613-50490-1, 264 Seiten

Klappentext/Verlagsinformation:

Trekking, Hiking, Expedition: Outdoor-Aktivitäten werden immer beliebter. In konzentrierter Form wird hier das gesamte Profiwissen präsentiert, das für die gründliche Planung, Ausrüstung und sichere Durchführung von Mehrtagestouren im Gelände erforderlich ist. Die enorme Themenbandbreite umfasst u.a.:

  • Vorbereitung, Planung, Training
  • Auswahl und Pflege der Ausrüstung
  • Routenplanung, Orientierung, Hindernisse
  • Wetter- und Landschaftskunde
  • Biwak, Hygiene, Verpflegung
  • Behelfsunterkünfte, Extremsituationen, Erste Hilfe
  • Kommunikation, Signalmittel, Rettung

Einen besonderen Stellenwert nehmen die Themen Verhalten im Ausland und Sicherheit unterwegs ein. Verständlich geschrieben und mit erläuternden Bildern und Grafiken versehen wird dieses Handbuch zum unverzichtbaren Referenzwerk für alle Tourenleiter und –teilnehmer, aber auch für beruflich im Ausland Tätige wie Entwicklungshelfer und Journalisten.


Kommentar:

Ein Management-Handbuch für das Unternehmen Expedition

Der Verfasser dieses Kommentars ist selbst Trekking-Freak und zählt sich zu den eher erfahrenen Höhenbergsteigern, die glauben, alles zu wissen und mit jeder Situation fertig zu werden. Das Expeditionshandbuch hat ihn eines Besseren belehrt.

Zwei Dinge allerdings weiß er sicher: Trekking und Hiking macht süchtig, eine ordentliche Dosis pro Jahr MUSS sein; ohne zumindest eine Woche irgendwo mit Rucksack oder Zelt unterwegs zu sein, gibt es nicht. Trekking und Hiking gerät aber ohne präzise Planung und ohne realistische Einschätzung der Belastungen, Gefahren und Risiken bestenfalls zu einer Enttäuschung - und schlimmstenfalls zum Desaster.

Das vorliegende Buch ist als ein akribisches Nachschlagewerk gestaltet, das "Trekking- und Hiking-Anfänger am besten immer unter ihr Kopfkissen legen sollten, während es für Fortgeschrittene und Expeditionsleiter als ebenso handliches wie gründliches Nachschlagewerk dient", so im Vorwort. Besonderer Wert wird darin auf eine umfassende Gefahrenprävention gelegt - in Zeiten von Terrorismus, Anschlägen, Geiselnahme eine unabdingbare Notwendigkeit. Denn heute sind es in Krisenregionen weniger giftige Schlangen und Skorpione, von denen Gefahr droht, sondern Menschen, die einen zur Durchsetzung ihrer Interessen instrumentalisieren. Hier gibt das Buch ausreichend Orientierungs- und Handlungshilfen für akute Gefahrensituationen.

Treffend formuliert Hannes Oberlindober im Vorwort:

Das Handbuch "gründet sich auf eine Weisheit: Die größte Gefahr für ein genussvolles Trekking-Erlebnis ist man selbst. Dementsprechend legt das Buch viel Wert auf die Unterweisung in allen relevanten Gebieten der Logistik eines Trekking-Unternehmens: Von der Peronalauswahl über die Steuerung von gruppendynamischen Prozessen, das Themengebiet der Selbstversorgung sowie der Ernährung und der Hygiene im Krisenfall, dem Verhalten bei Begegnungen mit wilden Tieren und mit Menschen aus anderen Sprach- und Kulturzonen, die Beherrschung handwerklicher Fertigkeiten wie das Knüpfen von Knoten, die Methodenkompetenz in Sachen Navigation und Orientierung, bis hin zu medizinischem und psychologischem Know How - und vielem mehr. Mit anderen Worten: Eine Expedition ist ein Unternehmen - und muss wie ein Unternehmen strategisch geplant, geführt und durchgeführt werden. Das Handbuch ist ein Management-Handbuch - und damit von einigem Wert über das reine Sachgebiet "Trekking" hinaus.

Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Das Handbuch bietet für Einsteiger die erforderlichen Kenntnisse und für erfahrene Trekker und Expeditionsleiter Handlungsvorschläge als Leitfaden und Ratgeber. Es zeigt, wie eine Expedition geplant und sicher durchgeführt werden kann. Es beschreibt Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Dieses Buch zeigt ferner, wie man sich körperlich vorbereitet und gibt Tipps für die persönliche Sicherheit unterwegs. Überragend die Checkliste für die Expeditionsausrüstung mit Gewichtsangaben und Produktempfehlungen. Leider fehlt allerdings ein Stichwortverzeichnis für's schnelle Nachschlagen.

Dennoch: In dieser reich mit Tabellen, Bildern und Zeichnungen bestückten "Expeditions-Bibel" findet der Trekking- und Expeditionsfreak alles Handwerkliche, alles Wissenswerte und alle Informationen für ein erfolgreiches und genussreiches Outdoor-Projekt.


Inhaltsverzeichnis:

Expeditionsvorbereitung

  • Klimazonen
  • Expeditionsplanung
  • Aufgaben und Verantwortung
  • Expeditionsteilnehmer
  • Führung und Verhalten von Gruppenmitgliedern
  • Expeditionsvertrag
  • Expeditionsfinanzierung und Expeditionsverwertung
  • Genehmigungen, Versicherungen, Reisegepäck
  • Allgemeine Reisegrundsätze
  • Kondition und Training
  • Expeditionsausrüstung: Planung, Einkauf, Pflege
  • Ausrüstung für feucht-warme und trocken-warme Regionen
  • Ausrüstungspflege
  • Ausrüstungskauf
  • Ausrüstung und verschwendetes Geld
  • Depot- oder Luftversorgung, Akja und Zugkarren
  • Verhalten im Ausland: Risiken und Gefahren
  • Allgemeine Reise- und Verhaltenshinweise
  • Sicherheitshinweise auf Reisen
  • Sicherheit in gefährdeten Stadtgebieten

Planung der Trekkingroute

  • Hindernisse und Entfernungen
  • Expeditionsausrüstung – Orientierung: Karten
  • Expeditionsausrüstung – Orientierung: Kartenwinkelmesser mit Planzeiger
  • Expeditionsausrüstung – Orientierung: Kompass
  • Benutzung von Kompass und Karte
  • Expeditionsausrüstung – Orientierung: GPS – Satellitennavigationssystem

Zu Fuß unterwegs

  • Wegewahl und »Rennbahn« im Gelände
  • Pausen, Trinkwasser, Unterkühlung
  • Orientieren im Gelände
  • Umgehen von Hindernissen
  • Orientieren mit natürlichen und künstlichen Hilfsmitteln
  • Verhalten beim Abkommen vom Marschweg
  • Gewässerüberquerung
  • Verhalten gegenüber Wildtieren
  • Schusswaffen auf Reisen
  • Tierfotografie und Anpassung an die Natur

Wetterkunde

  • Grundkenntnisse der Meteorologie
  • Expeditionsausrüstung: Trekking-Stiefel und Bekleidung

Winter und Hochgebirge

  • Unterkühlung: Die Gefahr Nummer eins
  • Expeditionsausrüstung: Winterausrüstung und –bekleidung
  • Bau von Behelfsunterkünften
  • Lawinengefahr
  • Gefahren im Hochgebirge
  • Expeditionsausrüstung: Schneeschuhe
  • Knoten: Stek, Stich und Schlag
  • Expeditionsausrüstung: Kletterseil, Speläoseil und Reepschnur

Erste-Hilfe-Sofortmaßnahmen und Erweiterte Erste Hilfe

  • Expeditionsausrüstung: Erste-Hilfe-Ausrüstung und Medikamente
  • Die am häufigsten auftretenden Probleme
  • Erstbefund und Erste-Hilfe-Maßnahmen
  • Nur Kreislaufprobleme?
  • Wunden und Sepsis
  • Spezielle Notfälle
  • Augenkrankheiten
  • Traumen
  • Organerkrankungen
  • Infektionskrankheiten
  • Eingeweideparasiten
  • Hautparasiten
  • Allgemeine Infektionskrankheiten und Fiebererkrankungen
  • Infektiöse Darmerkrankungen
  • Tropische Infektionserkrankungen

Mentale Einstellung und psychische Probleme in Extremsituationen

  • Abendliche Gesprächsrunde und Tagebuch
  • Geiselnahme und Gefangenschaft

Biwak

  • Wo steht das Zelt am besten?
  • Auf Tagestour unterwegs
  • Trocknen der Kleidung
  • Körperpflege und Hygiene
  • Der Schlafsack – das Bett im Biwak
  • Expeditionsausrüstung: Schlafsack, Isomatte und Biwaksack
  • Expeditionsausrüstung: Isomatte
  • Expeditionsausrüstung: Biwaksack

Natur- und Umweltschutz

  • Rettung und Verbindung durch Funk
  • Mobile-Sender-Empfänger (VHF-HF-SHF)
  • Expeditionsausrüstung: SATCOM Funkgerät
  • Expeditionsausrüstung: Signalmittel
  • SAR Boden-Luft-Signale
  • Expeditionsausrüstung: Rettungs-Funksignalsender
  • Hubschraubereinsatz

Wasser und Verpflegung

  • Wasser suchen, erschließen und aufbereiten
  • Feuer und Kochen
  • Ernährung mit Grundnahrungsmitteln
  • Nahrungsmittel aus der Natur
  • Expeditionsausrüstung: Werkzeuge
  • Expeditionsausrüstung: Kleinteilausrüstung
  • Expeditionsausrüstung: Rucksack

Expeditionsausrüstung

Literaturangaben

Internetadressen und Postanschriften


Zum Autor:

Matthias Hake, Jahrgang 1961, hat Hiking-Touren in Nord-Schweden, USA und Spitzbergen unternommen und organisiert Outdoor-Seminare. Der Hauptmann der Bundeswehr war Kompaniechef in der Fallschirmjäger- und Jägertruppe und wurde zusätzlich für die Bereiche Aufklärung und Feindlageanalyse ausgebildet. Seine Führungs-Erfahrungen bringt er seit 1994 im Bankgewerbe ein.