Verlagsinformation:
Von
Südfrankreich bis nach China, der Seidenstraße entlang – für
den erfolgreichen Marketingprofi Philippe Valéry erfüllt sich
damit der lang ersehnte Traum vom Ausstieg aus einem hektischen Berufsalltag.
In den mehr als zwei Jahren, die er zu Fuß unterwegs ist, durchquert
er faszinierende und extreme Landschaften, und noch mehr als diese prägen
sich ihm die mannigfaltigen Begegnungen mit den Menschen entlang der Route
ein. Ein Wanderer, der sich mit allen Sinnen einlässt auf ein großes
Abenteuer und der dabei den Luxus der Zeit für sich entdeckt.
1998,
im Alter von 33 Jahren, setzt Philippe Valéry ein gewagtes Vorhaben
endlich in die Tat um: Zu Fuß will er 15 Länder durchqueren
und dabei über 10.000 Kilometer zurücklegen um sein Sehnsuchtsziel
Asien zu erreichen. Nach einem umjubelten Aufbruch in der Halbzeitpause
seines Lieblingsvereins Olympique Marseille führt ihn sein Weg von
Südfrankreich bis nach Istanbul, am schwarzen Meer entlang, durch
Armenien. Über den Iran nach Usbekistan, weiter über Afghanistan
reiste er entlang der berühmten Seidenstraße bis schließlich
nach China. Spannend und einfühlsam, mitreißend und selbstkritisch
berichtet Valéry von seiner abenteuerlichen Reise, die dem Aussteiger
keinen süßen Müßiggang beschert, sondern ihn für
die Kräfte zehrenden Strapazen mit zutiefst berührenden Begegnungen
entlohnt. Mit türkischen Fischern fährt er auf das Schwarze
Meer hinaus, erlebt den schwierigen Alltag im postsowjetischen Georgien,
genießt überschwängliche orientalische Gastfreundschaft
bei kurdischen Hirten, turkmenischen Bauern und Kämpfern der afghanischen
Nordallianz. Enervierende Grenzformalitäten und rigide Polizeikontrollen
scheinen mehr als einmal seine Reise jäh beenden zu wollen, doch
schließlich trifft er nach über zwei Jahren des permanenten
Unterwegsseins in Kaschgar ein, der sagenumwobenen Wüstenoase am
westlichen Rande Chinas.
Kommentar:
10.000
Kilometer voller Geschichten und Begegnungen
Buchara,
Samarkand, Duschanbe – der Zauber, der von den großen Namen des
Orients ausgeht, ist ungebrochen. Philippe Valéry ist ihm erlegen
und erfüllt sich einen Traum: Zu Fuß den Pfaden der Seidenstraße
zu folgen. 2 Jahre, 10.000 Kilometer, unzählige Erlebnisse, Abenteuer,
Begegnungen: Ein brillant geschriebener, von der ersten bis zur letzten
Seite spannender Bericht! Überall erlebt Valéry Gastfreundschaft
und Hilfsbereitschaft, lässt sich mit den Geschichten der Menschen
beschenken und schenkt sie dem Leser weiter. Dank seiner Unerschrockenheit,
seiner Sprachkenntnisse und seiner gewinnenden Art kommt er als Wanderer
den Menschen unterwegs näher als irgendein anderer Reisender es könnte.
Als
größtes Geschenk seiner Reise empfindet Valéry die intensiven
Begegnungen mit den oft vom Schicksal gebeutelten, aber immer gastfreundlichen
Menschen entlang der Route. So ist dieser Reisebericht vor allem auch
ein interessantes Porträt der jeweiligen Landesbewohner. Der Franzose
lenkt den Blick immer wieder auf weniger bekannte Gegenden, auf türkische
Fischer, turkmenische Bauern, Kämpfer der afghanischen Nordallianz
und kurdische Hirten, die ihn immer wieder mit ihrer Gastfreundschaft
überraschen. Doch die 10.000 Kilometer lange Strecke, die ihn durch
15 Länder führt, gestaltet sich auch immer wieder sehr hürdenvoll,
und das nicht nur aus geographischer Sicht. Überfälle, Grenzprobleme,
Argwohn, Konflikte mit Bürokratie und Polizei, Fußbeschwerden
und Erschöpfung stellen den 33-jährigen Weltwanderer oft auf
die Probe.
Umso
spannender liest sich sein einfühlsames, mitreißendes und niemals
prätentiöses Tagebuch, in dem vor allem fremde Menschen im Mittelpunkt
stehen - und nie er selbst. Valéry lässt sich vollkommen ungeplant
in die Geschehnisse fallen, lässt seine Gastgeber die Geschichte
erzählen, lässt die Landschaft den "verheißungsvollen
Weg" bestimmen. Was fasziniert, wie sehr ein Mensch der Anpassungs-
und Globalisierungsgesellschaft sich einfach nur hinsetzen, hinhören,
sich demutsvoll in den Hintergrund stellen und einfach nur Gast sein kann.
Bescheiden, immer offen für Neues, ehrfürchtig, immer auf die
Würde des anderen bedacht, durchstreift Valéry Gegenden, die
selbst der geografisch versierte Leser kaum kennt. Der Wanderer dieses
Buches wird so gesehen zum beispielhaften Prototypen des forschenden,
toleranten und vorurteilsfreien Weltbürgers, seine Wanderjahre zum
Symbol einer möglichen Sinnsuche. Dem entspricht auch der Schlusssatz:
"Trotz aller Schmerzen in der Welt, trotz unterschiedlicher Nationen
und politischer Ideologien, Völker und Ethnien, Religionen, Sprachen
und Kulturen sind wir letztlich nicht so weit voneinander entfernt, wie
manche uns glauben machen wollen."
Das
für mich Wertvollste aber: Der Reisebericht Valérys nährt
Träume, Phantasien - und das vehement! Immer wieder schwenkt der
Blick nämlich über das Buch hinweg in Tagträume und keimt
die Lust, wie Valéry den Rucksack zu packen, aufzubrechen und unbekannten,
aber verheißungsvollen Pfaden zu folgen.
Zum
Autor:
Philippe
Valéry, 1964 geboren und aufgewachsen in Marseille, ist begeisterter
Fußballfan, Bergsteiger und Reisender. Nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften
in Paris arbeitete er zunächst an der französischen Botschaft
in Japan, dann als Manager bei Coca-Cola in Frankreich, bevor er im Alter
von 33 Jahren sein Leben komplett umkrempelte und sich auf das bislang
größte Abenteuer seines Lebens einließ. Heute lebt der
Autor, dessen Passion neben dem Reisen die Fotografie ist, mit seiner
deutschschweizer-venezolanischen Frau und ihrem gemeinsamen Kind in Japan.
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