Durch die Kranawetten nach Fischergraben
Start vom Bahnhof von Purkersdorf (Park & Ride-Platz beim Eingang zum Naturpark), wo zahlreiche Radtouren ihren Ausgang nehmen. Zunächst folgen wir vom Eingang zum Naturpark Purkersdorf-Sandstein dem Wienfluss und der Purkersdorfer Hauptstraße. In Rechenfeld biegen wir nach rechts ab, rollen durch eine Bahnunterführung und biegen gleich darauf nach links Richtung Neu-Purkersdorf ab. Über die Luisenstraße und die Ziegelfeldgasse gelangen wir auf eine Schotterstraße, auf der wir leicht bergauf durchs Große Steinbachtal radeln. Hier begleiten uns der uralte Wienerwald der Kranawetten, der Große Steinbach, Falken und Feuersalamander, die sich hier wohlfühlen. Das gilt übrigens auch für uns Radler. Den ersten Zwischenstopp legen wir nach ca. 20 Minuten bei einer Wegkreuzung ein, wo das sog. Ministerbankl steht, eine Bank mit Geschichte. Sie erinnert daran, dass Purkersdorf vor 100 Jahren eine beliebte Sommerfrische für die Wiener Schikeria war. Einer davon, Karl Graf Stürgkh, Ministerpräsident in den Jahren 1910-16, wanderte hier und rastete gerne auf jenem "Ministerbankl", auf dem wir nun gerne auch Platz nehmen.

Sich fühlen wie ein Minister – am Ministerbankl in den Kranawetten

Weiter in nordwestlicher Richtung in derselben Tonart wie vorher – also leicht bergauf bis über den ersten, 440 m hohen, Buchberg des heutigen Tages. Bei der nächsten Wegkreuzung halten wir uns links Richtung Troppberg. Nach einer weiteren markanten Wegkreuzung folgt der erste Downhill unserer Ausfahrt nach Fischergraben hinunter. Achtung, dass wir nicht zu sehr Fahrt aufnehmen – denn bei der ersten Wegkreuzung wenden wir uns nach links auf einen kurzen Waldtrail, der relativ flach zwischen den Bäumen herumkurvt. Beim Roten Kreuz treffen wir wieder auf eine Forststraße. Bei der folgenden Kreuzung halten wir uns rechts. Der Trail setzt sich teilweise auf Waldweg, teilweise auf Schotter fort, bis kurz vor dem Siedlungsgebiet von Fischergraben eine Forststraße nach rechts hinauf führt.

Durch Gablitz bis zum Buchberg
Der Forststraße folgen wir den Siedlungsrand entlang bis zur Hochbuchstraße, die uns zum Spitzersteig führt – womit die zweite Bergwertung beginnt. Sie führt uns auf der geschotterten Fischergrabenstraße an Bienenstöcken vorbei wieder in den Wald. Nach rund 10 Minuten Bergauffahrt dürfen wir den Sattel wieder tiefer stellen, zumal es wieder bergab geht. Der Downhill führt uns direkt nach Gablitz hinunter.

In Gablitz gibt es einige nette Einkehrmöglichkeiten

Hier auf der Hochbuchstraße nach links in die Himmelreichstraße, dann durch die Brauhausgasse zur Hauptstraße. Diese wiederum mündet in die Linzer Straße (B1), der wir kurz bis zur steilen Ferdinand-Ramler-Straße folgen. Nun kraftvoll in den Purkersdorfer Forst hochgestemmt. Am Königswinkelberg (388 m) ist das Gröbste überstanden, wir können die Dämpfung wieder lösen. Nun nach rechts und durch den einsamen und lauschigen Purkersdorfer Forst über den Schafkogel Richtung Hahnbaumberg. In sanfter Wellenfahrt geht’s auf und ab – ein erholsamer, genussreicher Abschnitt, wo wir mehr gleiten als strampeln, mehr genießen als schwitzen, mehr die Natur im Sinn haben als Sport – Wienerwald-Swing par excellence!

Ein absolutes Highlight ist die Waldtraverse zwischen Hahnbaumberg und Buchberg

Nach dem Hahnbaumberg (413 m) folgen ein kleiner Teich und der Buchberg, mit 465 Metern der höchste Punkt unserer Tour. Tipp: Wer sich den nun folgenden Augustiner-Trail nach Mauerbach hinunter und die anschließende, sehr anstrengende Auffahrt über die Hühnersteig-Straße zurück auf den Buchberg ersparen will, fährt auf der Grenzstraße und den Touristenweg geradeaus weiter und trifft ein paar Minuten später auf die reguläre Strecke.

Am Augustiner-Trail owi, über den Hühnersteig aufi
Wir Trailfans genießen aber den Augustiner-Trail, es zahlt sich aus! Zumeist erdig und steinig führt dieser an sich harmlose Baumslalom durch schönen Buchenwald zwischen Vorderem Hahnbaum und Augustinerwald-Siedlung, nur manchmal beanspruchen wir unsere Technik, wenn es über Wurzeln und am Ende über eine etwas abschüssigere Waldtraverse geht.

Ansonsten hat man es mit einer leichten und flowigen Abfahrt zu tun, die auch Anfängern Spaß macht. Wir landen in der Hannbaumstraße von Mauerbauch. Auf ihr vollziehen wir gleichsam eine 360-Grad-Wende und schalten auf den niedrigsten Gang, weil wir zur dritten – und schwersten – Bergwertung ansetzen müssen.
Die steile Straße geht später in die Hühnersteig-Straße über. Auch spart uns an Steilheit nichts. Trotz und gerade wegen der Plagerei sollten wir hin und wieder stehen bleiben und zur Hohe Wand Wiese bzw. zum Exelberg hinüberblicken. Nach 20 Minuten ist’s geschafft und wir stehen wieder am Buchberg (440 m). Bei einem Schranken zurren wir den Helm fest, denn es von nun an geht’s in Form eines ordentlichen Down-Schotters auf der steinigen Karlgrabenstraße zwischen Purkersdorfer und Weidlingauer Eichberg bergab! Erst in der Karlgasse von Purkersdorf hat der Spaß ein Ende. An sich schlägt uns die vom Wienerwald-Tourismus erdachte Runde eine Kurve über das Sanatorium Purkersdorf und entlang der verkehrsreichen Wienerstraße vor. Auf diesen umständlichen Zusatz verzichten wir und steuern über die Wintergasse, die Herrengasse und die Linzer Straße direkt den Hauptplatz von Purkersdorf an, von wo wir schnell den Bahnhof (und den Park & Ride-Parkplatz) erreichen.