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Admonter Reichenstein

Panorama

Über die Herzmann-Kupfer-Platte (II) auf den Gesäuse-Klassiker; 2251 m

Text und Bilder: Johnny

Intro

Zu den etwas anspruchsvolleren Touren im Gesäuse zählt die Ersteigung des Admonter Reichenstein. Vom Heldenkreuz nach der Mödlinger Hütte bis zum Gipfel sind einige Stellen der Schwierigkeitsgrade I und I+ sowie die Herzmann-Kupfer-Platte (II) zu überwinden. Bei größeren Gruppen, Seilsicherung, viel Gegenverkehr usw. kann der Aufstieg von der Mödlinger Hütte bis zu 3 Stunden dauern. In diesem Fall wäre die Aufteilung der Tour auf 2 Tage ratsam.

Die Route

Aufstieg

Johnsbach (Parkplatz, 753 m) - Mödlinger Hütte (1523 m) - Admonter Reichenstein (2251 m)

HU ca. 1500 m / GZ 4,5 - 5,5 Stunden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Gipfel des Admonter Reichensteins

Ausgangspunkt ist der Parkplatz in der Nähe des Bergsteigerfriedhofs in Johnsbach. Dort ist auch bereits die Mödlinger Hütte groß angeschrieben.

Der Weg vom Parkplatz bis zur Mödlinger Hütte ist einfach und unschwierig. Ungefähr auf halbem Weg führt die Route an der wunderschönen Huberalm vorbei. Nach etwa 2,5 Stunden hat man sich eine Stärkung in der Mödlinger Hütte verdient:

Mödlinger Hütte

Nur wenige Minuten von der Hütte entfernt könnte man sich am Treffner See entspannen. Aber welcher Bergsteiger wird beim Anblick des Kalbling (2196 m), des Sparafeld (2247 m) und des über alles wachenden Admonter Reichenstein ruhig sitzen bleiben können?

Die Tour beginnt erst richtig ab dem Heldenkreuz (1630m), wo Wanderweg und Wald enden und sich der mächtige Reichenstein stolz über unseren Kopf erhebt.

Nach dem ersten steileren Anstieg über eine Wiese quert man auf die Westseite des Berges. Nach einem Felsvorsprung gelangt man zur Schlüsselstelle - der Herzmann-Kupfer-Platte. Zunächst über die Platte schräg bergab, danach über ein waagrechtes Band und durch einen 4 Meter hohen, senkrechten Riss, II. Von einem Absatz in der steilen Schrofenflanke hoch bis zur senkrechten Gipfelwand, diese aber links umgangen und an einer tiefen Doline vorbei über Schrofen und Geröll auf den Gipfel.


Abstieg wie oben

GZ 3 - 3,5 Stunden


Erstbesteigung

Der Admonter Reichenstein, lange Zeit als unersteigbar bezeichnet, wurde am 23. Juli 1873 von der Flitzenalm aus durch seine schroffe Südseite ersterstiegen: Die mutige Dreierseilschaft bestand aus den Grazern Dr. Johannes Frischauf und Dr. Franz von Juraschek, mit dem aus St. Lorenzen im Paltental stammenden Bergführer M. Spreitz. Im Abstieg nach Südosten fanden die drei jene Route, die nunmehr als Normalweg gilt.

Herzmann-Kupfer-Platte

Die Herzmann-Kupfer-Platte erinnert an jene beiden aus Leipzig stammenden Bergsteiger, die am 29. Juni 1885 dort verunglückten und als die ersten Bergopfer des Gesäuses gelten.

Admont

Der kleine im Ennstal gelegene Ort Admont beherbergt einen der bedeutendsten Kulturschätze der Steiermark: das Benediktinerstift, 1074 von Erzbischof Gebhard von Salzburg gegründet und damit ältestes Kloster der Steiermark. Heute ist das Stift ein Zentrum für Glaube, Kultur und Wirtschaft mit internationaler Bedeutung.

Kulturelle Hauptattraktion des Stiftes ist der größte klösterliche Bibliothekssaal der Welt. Alt und Neu - von der weltgrößten Klosterbibliothek bis zur Sammlung zeitgenössischer Kunst – sind unter einem Dach vereint. Führungen - ein unvergesslicher Kulturgenuss - werden von April bis Oktober angeboten.


Schwierigkeiten:
Nach der Querung auf die Westseite des Reichenstein ist die erste anspruchsvolle Stelle - die Herzmann Kupfer Platte - gleichzeitig die schwierigste und gefährlichste. In diesem Bereich sind auch Sicherungshaken vorgesehen. Daher ist für weniger Trittsichere die komplette Kletterausrüstung oder sogar ein Bergführer dringend zu empfehlen.
Höhenmeter: Etwa 1500 m im Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit: 8-10 Stunden
Beste Jahreszeit: Frühjahr bis Herbst
Kinder: Für gewandte und trittsichere Kinder nur mit kompletter Sicherungsausrüstung geeignet.
Hund und Katz': Ungeeignet
Ausrüstung: Komplette Kletterausrüstung
Einkehrmöglichkeiten: Mödlinger Hütte, 1523 m; Tel. 03611/265
Karte: Freytag & Berndt Wanderkarte 062 "Gesäuse - Ennstaler Alpen - Schoberpass" (1:50.000), Kompass Wanderkarte WK 69 "Gesäuse-Pyhrn-Eisenerz" (1:50.000), Österreichische Karte BEV "Gesäuse" (1:50.000)
Internet:

Gesäuse
Stift Admont
Admont