Das Arltörl, eine leicht erreichbare Kerbe zwischen dem Großarltal und dem Gasteinertal im Pongau, ermöglichte einst regen Handel. Heute führt eine beliebte Ski- und Schneeschuhtour dort hinauf. Am Weg auch das erste "Skihotel" der Geschichte, das Berglandhaus, wo einst auch Sepp Forcher als Hüttenwirt tätig war.
Die Route
Das Auto wird am besten im Tal abgestellt oder man fährt den Güterweg Rattersberg bis zum Rattersberghof am Unterberg hoch und stellt das Auto dort ab (Zeitersparnis etwa 3/4 Stunde). Vom Rattersberghof folgen wir dem Weg 34 Richtung Aualm/Schuhflicker mit schönem Blick über das Großarler Tal. Tipp: Wenn der Weg nach rechts zur Aualm weglocken will, bleiben wir auf dem breiten Pfad, folgen dem Zaun bis zu einer Wiese und wenden uns erst dort rechts hinauf bis zur Straße und auf dieser bis zum Lainholzgehöft (1.240 m). Hier folgen wir dem Weg 35 zum Arltörl (1 ¾ Std.). Postkartenidylle, wenn es Richtung Unterberggraben geht, wobei die Hintergrundmusik der Unterbergbach liefert, den wir nach einer halben Stunde zur Hochalm überschreiten.
Auf der Roslehen queren wir eine Piste – toller Ausblick auf Hüttschlag und den Talschluss des Großarltales – und folgen ihr bergauf über baumfreies Almgelände zunächst bis zum Berglandhaus, das 1932 als „Bergland-Skiheim“ errichtet wurde. Die Hütte galt anno dazumal als eines der ersten "Skihotels" im Salzburger Land, das für den Fremdenverkehr öffentlich zugänglich war, und wo im Winter die ersten Skikurse durchgeführt wurden. Die Blütezeit erlebte das Bergland-Skiheim dann in den Jahren 1955-1958, als der heute bekannte ORF- Moderator Sepp Forcher der Pächter war. Er und seine Frau Hedi übernahmen 1955 die Bewirtschaftung des Hauses und heirateten ein Jahr später 1956 ebenhier in der Gaststube, nachdem die geplante Trauung im Juni 1956 in der kleinen Kapelle am "Arltörl" oberhalb des Bergland-Skiheims wegen eines plötzlichen Wintereinbruchs und starken Schneefalls nicht mehr möglich war. In diesen Jahren kamen viele Gäste, auch viele Kindergruppen, nach Großarl in das Bergland-Skiheim, wo z. T. über 100 Personen in Massenlagern nächtigen konnten. Der älteste Sohn des Ehepaares Sepp und Hedi Forcher ist in dieser Zeit geboren und oben im Berglandhaus aufgewachsen. Noch heute spricht die Familie Forcher von den Jahren im Skiheim als deren "schönste Zeit ihres Lebens". Als die Großarler Bergbahnen gebaut wurden, wurde es stiller ums Berglandhaus. Heute leitet der Heil- und Chiropraktiker und Heilmasseur Sigurd Berndt das Berglandhaus (Quelle und mehr zum Berglandhaus >).
Weiter!
Finale! Wintertraum pur! Durch eine stille, eigentümliche und wilde Hochgebirgslandschaft stapfen wir über einen steilen, fast baumfreien Hang dem Arltörl entgegen (1.797 m), den tiefsten Einschnitt zwischen Großarl und Dorfgastein, der einst Handelsweg zwischen Großarl- und Gasteinertal diente. Als "Gipfelmal" dient eine kleine Kapelle. Retour geht es entlang der Aufstiegsroute.
Lexikon: Großarl
Das Großarltal ist das östlichste der Tauerntäler, die fast genau parallel aus dem Alpenhauptkamm zur Salzach verlaufen, es zählt mit dem benachbarten Gasteiner Tal und dem Rauriser Tal zu den längsten. Bei einer Fußwanderung sind bis zum Talschluss 36 Wegkilometer zurückzulegen, 27 Kilometer misst es in gerader Linie vom Keeskogel bis zur Salzach. Hinsichtlich seiner Mündung betrachtet ist das Großarltal ein Hängetal, das mit einer Mündungsstufe von über 200 Meter Höhe ins Salzachtal abfällt. Dementsprechend sind auch die Steigungen der Straße. In den ersten 5 Kilometern überwindet sie einen Höhenunterschied von 370 Metern, fällt in den zweiten 5 Kilometern wieder um 120 Meter, um schließlich bis zum Talschluss knapp 200 Meter anzusteigen. Die Straße hat zahlreiche Windungen, von einer alten Talbodenterrasse zur anderen. Oberhalb des Stockergutes ist die Straße in den Klammkalk eingesprengt – sie muss den das Großarltal sperrenden Klammkalkzug des Gölsenberges überwinden.
Quelle: Wikipedia (mehr erfahren >>>) |