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Nordwand-Geschichte hautnah ...

Eiger Trail

Alpiglen - Eiger Trail - Kleine Scheidegg, Berner Oberland; 7/2002

Von Thomas Rambauske

Intro

Hinterstoisserquergang, Todesbiwak, Götterquergang, Spinne - auf den Spuren von Anderl Heckmair, Heinrich Harrer & Co. wandeln und doch keinerlei Gefahr ausgesetzt zu sein - diese Chance bietet der Eiger Trail, der den Fuß der Eiger-Nordwand entlang durch eine einzigartige Landschaft - und Geschichte führt. Vom Eiger-Trail aus präsentiert sich die "Wand der Wände" zum Greifen nah und doch aus sicherem Abstand. Wohin man auch blickt - hinauf in die unendlich hohe, steile Fels- und Eismauer des Eiger, hinüber in die sanfte Hügellandschaft um Faulhorn, Rötihorn oder die Schynige Platte, hinunter nach Grindelwald oder von der Kleinen Scheidegg auf die gewaltigen Gletscherabbrüche von Mönch und Jungfrau - es sind die Kontraste zwischen sanft und gewaltig, zwischen der berühmt-berüchtigsten Wand der Alpen und den gemütlichen Höhenwegen, zwischen Einsamkeit am Weg und Rummel am Ziel, die diese Tour zu einem unüberbietbaren Erlebnis machen.
Ein Tipp vorweg: Da das Leben in der Schweiz sündhaft teuer ist, tut man gut daran, sich auf einem der Zeltplätze in und um Grindelwald einen hübsches Plätzchen zu suchen und sich selbst zu versorgen. Denn selbst die Suche nach günstigem Futter ist teuer ...

Der Zeltplatz in Grund
Der Zeltplatz in Grund ist ideal für schmale Geldbörsen und verwöhnte Augen


Route

Alpiglen (1615m) - Kleine Scheidegg (2061m)

HM ca. 450 m / GZ 3-3,5 Stunden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wasserfall

 

 

Vom Zeltplatz "Eigernordwand" in Grund, Boden (grandioser, freier Blick auf DIE Wand der Wände, sauber, gut geführt, ruhig, ausgezeichnetes Basislager für etliche Touren), durch die Vororte Grindelwalds, das Wärgistal zur Station der Wengernalpbahn "Alpiglen".
Von dort sehr gut markiert durch das grüne Grindelwaldtal, die Wandflühe und Flussgräben wie den Langenegggraben. Nun über steile Alpweiden und die grasig-gerölligen Ausläufer der Eigerwand.

Eiger-Nordwand

Vorbei an Wasserfällen, leicht auf und ab über Grashügel und Almwiesen, bis schon die Kleine Scheidegg und das Lauberhorn ins Blickfeld rücken.
Man ist sich bewusst, auf geschichtsträchtigem Weg zu wandeln, folgt man doch den Spuren der Nordwand-Pioniere, die hier zugestiegen sein oder gar ihre Zelte aufgebaut haben müssen. Der Wunsch, die Wand selbst in Angriff zu nehmen, kommt angesichts ihrer Wucht allerdings nicht auf.
Nachdem man den Grasmugel Wart an der Nordseite des Rotstocks überstiegen hat, eine weitere historische Attraktion: Die Jungfraubahn (eröffnet 1912), die hier, bei der Station Eigergletscher, im Bauch des Eigers verschwindet und deren Geleisen man nun zur Kleinen Scheidegg hinunter folgt.

Während man am Trail kaum jemandem begegnet, findet die Ruhe an der Kleinen Scheidegg allerdings ein jähes Ende. Auf diesem Rummelplatz empfiehlt es sich ein stilles Plätzchen aufzusuchen, vielleicht sogar auf dem Gipfel des Männlichen (2343m, 1,5 Stunden von der Kleinen Scheidegg), um den Ausblick auf das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau in sich aufzunehmen.

Jungfrau


Bücher zum Thema:

Uli Auffermann
Was zählt ist das Erlebnis. Anderl Heckmair, Alpinist und Lebenskünstler

Thomas Ulrich
Eiger-Nordwand. Mit Nagelschuhen und Hanfseil auf den Spuren der Erstbegeher

Heinrich Harrer
Die weiße Spinne


Wissen:
Chronik der Eiger-Nordwand
Schwierigkeiten:
Keine
Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober
Kinder: Ab 14
Ausrüstung: Pack-Checkliste >>>
Einkehrmöglichkeiten: Kleine Scheidegg (etliche - teure - Restaurants)
Karten: Landeskarte der Schweiz "254 T Interlaken"; "1229 Grindelwald"
Internet:

Jungfraubahn, Scheidegg-Cam