Das
Villgratental ist das einzige Tiroler Tal, das bis heute ohne Seilbahnen,
Hotels und Feriendörfer auskommt. Die natürliche Pracht der
Alpenlandschaft und die familiäre Gastfreundschaft wurden ebenso
bewahrt wie die bäuerliche Lebensart, das Brauchtum und die Handwerkskultur.
Man
merkt's an dieser Tour:
Das Villgratener Tourengebiet gehört zu den stillsten und einsamsten
Gebieten Osttirols. Man bleibt unter sich - keine Lifte, keine Staus,
keine Rennen auf überlaufene Modeberge. Geil,
Kreuzspitze und Hohes
Kreuz gehören den Feinspitzen unter den Skiwanderern, den Genusssüchtlern
sozusagen.
Reich
belohnt, besänftigt, mit roten Wangen und einer Ahnung von Freiheit kehrst
du am Ende des Tages zurück ins Villgratental.
Von Innervillgraten (Anfahrtsmöglichkeit bis zu den letzten
Häusern am oberen Dorfrand) über Forststraßen den Ainetbach
entlang ins stille, wunderschöne Ainettal. Diese gemütliche
Anfangspassage eignet sich gut zum Warmwerden, denn noch ziert sich
die Sonne. Vorbei an der Talet- und Schmidhoferalm mit
ihren kleinen, alten Almhütten, ehe es gen Osten etwas steiler
wird. Nach und nach öffnen sich die freien Hänge zur Villponer
Lenke (2556m). Je höher wir kommen, desto mehr zeigt sich die
Sonne, aber auch das phantastische Bergpanorama der Villgratener Berge.
Von der Lenke nun auf der Ostflanke des Grates in Richtung Süden
auf den Gipfel des Hohen Kreuzes.
Dort
lässt's sich's gut verweilen und warten, bis der Schnee abfahrtsreif
ist und die Sonne die kalten Glieder wärmt. Die Aussicht bis zu
den Hohen Tauern und dem Großglockner
bietet reichlich Gesprächs- und Schaustoff.
Abfahrt wie Aufstieg
AZ 2 Stunden
Die
Abfahrt kann sich je nach Schneelage zum Krampf oder zum Genuss entwickeln.
Bei Bruchharsch, ob der Schattlage des Ainettals eher möglich,
spürst du die Wadln brennen, bei Pulver - natürlich! - das
Herz hüpfen. Die Abfahrt über die Firnhänge der Villponer
Lenke gehört jedoch zum Feinsten, was das Villgratental zu
bieten hat, wenn man's kann ...
...
platsch ...
Schwierigkeiten/Lawinen:
Unschwierige
Skitour, kaum Lawinengefahr. Weil die Tour nur mäßig steil ist, eignet
sie sich auch vorzüglich für den Hochwinter und für Snowboarder
und Telemarker.
Österreichische
Karte, Nr. 177 "Sankt Veit in Defereggen", 1:25.000; Mayr Winterkarte,
Blatt 80 "Hochpustertal", 1:50.000
Geschichte:
Nicht
jede Gemeinde kann das Jahr nennen, in dem auf ihrem Gebiet erstmals gesiedelt
worden ist. Die Innervillgratener können es, und zwar präzise.
Es gibt nämlich eine Urkunde, die vom Vorstand des Klosters Innichen
ausgestellt wurde, mit der dem Grafen Arnold von Morit ein
zur Rodung geeignetes Waldgebiet names Ualgratto zugewiesen worden
ist. Das war im Jahr 1140. Am 11. Mai 1267 wurde in Innvervillgraten vom
Bischof Bruno von Brixen ein Seelsorger bestellt.