Seit
1970 besteht das WWF-Reservat bei Marchegg, das die größte
baumbrütende Storchenkolonie Mitteleuropas beherbergt. Rund 50
Paare beziehen hier alljährlich ihre riesigen Horste auf uralten
Eichen. Ihre scheuen Verwandten, die Schwarzstörche, brüten
in den weitläufigen Auwäldern. Biber, Graureiher, Eisvögel
und der mächtige Seeadler laden außerdem zum Beobachten ein.
Das Reservat ist durch verschiedene Rundwanderwege erschlossen, die
bei größtmöglicher Schonung der Natur einen guten Einblick
in die faszinierende Aulandschaft ermöglichen. Die Auen sind ganzjährig
für Besucher zugänglich, nur bei Hochwasser sind die Wanderwege
teilweise nicht begehbar.
Die
Route
Rundwanderweg
im WWF-Naturreservat Marchegg
HU
unerheblich / GZ 3 Stunden
Ausgangspunkt
ist der Parkplatz beim Marchegger Schloss. Diesen erreicht man
entweder von Gänserndorf aus über die B8 und die B49 oder
von Wien kommend über die Ostautobahn (A4). Bei der Ausfahrt Fischamend
abfahren und weiter auf der Preßburger Bundesstraße (B9).
Schließlich über die Donaubrücke und auf der Bernstein
Bundesstraße (B49) nach Marchegg.
Auf
den Informationstafeln findet man mit "Biber-", "Unken-",
und "Storchenweg" drei verschieden lange Rundwanderwege,
die wie in der folgenden Beschreibung kombiniert werden können.
Dazu zweigt man nach der Verkaufsstelle den Weg links ab durch eine
Baumallee, wobei zuerst dem blau markierten Biberweg gefolgt
wird. Nach etwa 800 Metern rechts über eine Holzbrücke. Am
weiteren Weg kann man mit etwas Glück Biberspuren entdecken. Nach
45 Minuten erreicht man den Beobachtungsstand "Mariza".
Um
die nachtaktiven Biber bei der Arbeit beobachten zu können, muss
man allerdings früh aufstehen. Wesentlich größer ist
die Chance einen Graureiher, von denen rund 200 Paare in Marchegg ihre
Heimat gefunden haben, oder einen Silberreiher zu Gesicht zu bekommen.
Auch Stockenten, Löffelenten oder Reiherenten können an dieser
Stelle oft beobachtet werden.
Danach
geht es durch den Wald bis zur Holzwiese, ersteigt den Marchdamm
und wandert ungefähr einen Kilometer auf der Dammkrone. Vor einem
Schranken links hinunter auf dem Weg in den Wald und der gelben Markierung
des Unkenwegs folgend. Bald liegt rechter Hand der Unken-Beobachtungsstand.
An diesem Platz leben geschätzte 1000 Frösche und Kröten.
Das Konzert der Tiere setzt sich zusammen aus dem dumpfen, glockenartigen
Rufen der Unken und dem helleren, kürzeren Quaken der Frösche.
Wenn man den
Weg weiter folgt, trifft man auf die Kreuzung 800 Meter vor dem Ausgangspunkt.
Dort rechts führt die rote Markierung zum Stand für Störche
und Reiher. Danach wieder auf den Damm und zurück zum Ausgangspunkt.
Die
Marchegger Störche
Die
Marchegger Störche kann man im Frühjahr und Sommer in Marchegg
beobachten. Ende August fliegen sie nach Südafrika, verbringen
dort den Winter und kehren erst im März wieder zu uns zurück,
wobei sie dabei eine Strecke (hin und zurück insgesamt) von fast
20.000 km zurücklegen, was einer halben Erdumkreisung entspricht.
Die tatsächliche Anzahl der Marchegger Störche ist bei "Storch
aktuell" zu eruieren.
Tierarten
Über 45 Fischarten, vom zwei Meter langen Wels bis zum nur wenige
Zentimeter großen Moderlieschen, leben in der March und ihren
Altarmen. Außerdem ist die Au das Paradies der Frösche und
Kröten. Seltener begegnet man der völlig harmlosen Ringelnatter,
der häufigsten Schlange der Auen. Eine wahre Seltenheit hingegen
ist die Europäische Sumpfschildkröte. Sie braucht die ungestörten
Altarme und lässt sich nur selten beobachten. Auch der Biber fand
durch Aussetzung an der Donau eine neue Heimat und siedelt erst seit
kurzem im Gebiet.
Pflanzenarten
Große Teile der Marchauen werden aufgrund der speziellen Bodenverhältnisse
von Hartholzauen eingenommen, die bis zu 90 Tage pro Jahr unter Wasser
stehen. Neben der Quirlesche sind dies Stieleiche, Feld- und Flatterulme,
Wildbirne und eine reich entwickelte Strauchschicht aus Hartriegel, Weißdorn
und Pfaffenhütchen. Je kürzer die Überflutungsdauer, desto
mehr Vertreter der Hartholzau können sich ansiedeln.
In den Altarmen wachsen Teich- und Seerose, Froschbiss, Krebsschere und
die seltene Wassernuss. Auch die wenigen Monate, in denen die Altarme
trocken fallen, werden von Spezialisten genutzt. Einjährige Pflanzen
wie der Schlammling keimen auf dem offenen Gewässerboden und überziehen
ihn im Herbst mit einem grünen "Rasen".
Schwierigkeiten:
Keine
Höhenmeter:
Unerheblich
wenig ...
Gesamtgehzeit:
ca.
3 Stunden
Beste
Jahreszeit:
Das
WWF-Naturreservat ist außer an einigen wenigen Hochwassertagen
ganzjährig begehbar. Störche sieht man allerdings nur von Frühling
bis Herbst.
Kinder:
Für
Kinder kann diese etwa 10 km lange, leichte, informative und lehrreiche
Wanderung durchaus zum Erlebnis werden. Gelsenschutz ist im Auengebiet
ein heiß begehrtes Utensil. Wer ein Fernglas besitzt, sollte dieses
ebenfalls einpacken.
Hund
und Katz':
Gut
geeignet für groß und klein, kurz und lang, ...