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Der vergessene Berg

Bichleralpe

Februar 2006, Schneeschuhtour

Bichleralpe

Text/Bilder: Thomas Rambauske

Intro

Die Bichleralpe zwischen Josefsberg, Fadental und Mitterbach bei Mariazell fristet ein stilles Dasein, fast scheint es, als hätte man auf sie vergessen, in den Tourenführern wird sie - wenn überhaupt - höchstens in Randbemerkungen erwähnt. Nichts desto trotz eröffnet sich hier dem Schneeschuhgeher ein kleines, aber feines und sehr beschauliches Revier mit vielen Möglichkeiten, Ein- und Aussichten.

Anfahrt & Aufstieg

Friedenstein - Weg 691 Richtung Fadental - Mühlgraben - Reitriegel - Bichleralpe (1378 m)

HU ca. 500 m, GZ 2 Stunden

Lianenhütte

Das kleine Gipfelkreuz

Von Mitterbach bei Mariazell sind es nur wenige Minuten, ehe eine auch im Winter befahrbare Straße rechts zur kleinen Siedlung Friedenstein abbiegt. Von dort den Wegschildern "Fadental" (Weg 691) und markiert über eine meist geräumte Forststraße. Vorbei an der "Lianenhütte", einem schmucken Jagdhäuschen, immer relativ flach dahin am Fuß des Amaiß Kogels entlang. Die geräumte Straße reicht bis zu einer Fütterungsstelle (30 Minuten), wohlgemerkt nicht für uns, sondern fürs liebe Wild. So aufgewärmt werden die Schneeschuhe montiert und weiter über einen gut sichtbaren Güterweg gestapft. Aufgepasst heißt es bei einem Kreuz linker Hand und einem Wegweiser "Fadental" rechts. Hier hat die Schlenderei ein Ende, da es nun gen Norden, also links, abzubiegen und unmarkiert ordentlich steil hochzustreben gilt. Der Weg hier bestimmt sich von selbst, man wählt einfach den Weg des geringsten Widerstandes, meist über Lichtungen entlang des Waldes bis zum Kamm des Reitriegels empor. Dort wird man meist auch Skispuren nach Nordwesten vorfinden, denen man folgen kann - oder auch nicht. Auf jeden von der eigenen Laune bestimmt kaum anstrengend auf und ab entlang der Kammlinie, manchmal durch Wald, manchmal aber über weitsichtige Lichtungen über den SO-Rücken der Bichleralpe, bis man regelrecht über den Gipfel – und das Gipfelkreuz – stolpert, letzteres besteht aus zwei zusammengeknüpften Ästen. In Anbetracht des herrlichen Ausblicks auf Ötscher, Gemeindealpe und die Wiener Hausberge würde sich unser vergessener Berg doch ein ordentliches Kreuz verdienen. Was aber wieder mehr Kundschaft anzöge als die einzigen zwei Leutln dieses Tages, die ihrerseits von Josefsberg hierher gelangten. Also lassen wir die Idee für ein Gipfelkreuz gleich wieder fallen.

Abstieg

Wie Aufstieg

HU ca. 500 m, GZ 1 ½ Stunden

 

Was den Abstieg angeht, sollte man nicht versucht sein, sich unmittelbar vom Gipfel hinabzulassen, das kann bei ungünstigen Verhältnissen ungesund sein – Lawinengefahr. Also brav den Kamm zurück, bis die Hangneigung nachlässt.

Abend

Eine feine, stille Wanderung, gerade richtig zum Verlangsamen, Schauen, Hören und Natur-Genießen liegt hinter uns, krönen könnte man sie noch mit einem Besuch Mariazells. Aber das ist eine andere Geschichte ...

Schwierigkeiten:
Keine
Lawinengefahr: Nur im südseitigen Gipfelbereich nach heftigen Schneefällen
Höhenmeter: Etwa 500 in Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit: ca. 3 ½ Stunden
Beste Jahreszeit: Außer im tiefsten Winter jederzeit möglich
Hund und Katz': Gut geeignet
Ausrüstung: Pack-Checkliste
Einkehrmöglichkeiten: Keine
Karte: Freytag & berndt WK 031 "Ötscherland, Mariazell, Scheibbs, Lunzer See", 1:50 000