Die
Bichleralpe zwischen Josefsberg, Fadental und Mitterbach bei Mariazell
fristet ein stilles Dasein, fast scheint es, als hätte man auf
sie vergessen, in den Tourenführern wird sie - wenn überhaupt
- höchstens in Randbemerkungen erwähnt. Nichts desto trotz
eröffnet sich hier dem Schneeschuhgeher ein kleines, aber feines
und sehr beschauliches Revier mit vielen Möglichkeiten, Ein- und
Aussichten.
Anfahrt
& Aufstieg
Friedenstein
- Weg 691 Richtung Fadental - Mühlgraben - Reitriegel - Bichleralpe
(1378 m)
HU
ca.
500 m, GZ 2 Stunden
Von
Mitterbach bei Mariazell sind es nur wenige Minuten, ehe eine auch im
Winter befahrbare Straße rechts zur kleinen Siedlung Friedenstein abbiegt. Von dort den Wegschildern "Fadental" (Weg 691) und
markiert über eine meist geräumte Forststraße. Vorbei
an der "Lianenhütte", einem schmucken Jagdhäuschen,
immer relativ flach dahin am Fuß des Amaiß Kogels entlang.
Die geräumte Straße reicht bis zu einer Fütterungsstelle
(30 Minuten), wohlgemerkt nicht für uns, sondern fürs liebe
Wild. So aufgewärmt werden die Schneeschuhe montiert und weiter über
einen gut sichtbaren Güterweg gestapft. Aufgepasst heißt es
bei einem Kreuz linker Hand und einem Wegweiser "Fadental" rechts.
Hier hat die Schlenderei ein Ende, da es nun gen Norden, also links, abzubiegen
und unmarkiert ordentlich steil hochzustreben gilt. Der Weg hier bestimmt
sich von selbst, man wählt einfach den Weg des geringsten Widerstandes,
meist über Lichtungen entlang des Waldes bis zum Kamm des Reitriegels empor. Dort wird man meist auch Skispuren nach Nordwesten vorfinden, denen
man folgen kann - oder auch nicht. Auf jeden von der eigenen Laune bestimmt
kaum anstrengend auf und ab entlang der Kammlinie, manchmal durch Wald,
manchmal aber über weitsichtige Lichtungen über den SO-Rücken
der Bichleralpe, bis man regelrecht über den Gipfel – und das Gipfelkreuz
– stolpert, letzteres besteht aus zwei zusammengeknüpften Ästen.
In Anbetracht des herrlichen Ausblicks auf Ötscher, Gemeindealpe
und die Wiener Hausberge würde sich unser vergessener Berg doch ein
ordentliches Kreuz verdienen. Was aber wieder mehr Kundschaft anzöge
als die einzigen zwei Leutln dieses Tages, die ihrerseits von Josefsberg
hierher gelangten. Also lassen wir die Idee für ein Gipfelkreuz gleich
wieder fallen.
Abstieg
Wie
Aufstieg
HU
ca.
500 m, GZ 1 ½ Stunden
Was den
Abstieg angeht, sollte man nicht versucht sein, sich unmittelbar vom
Gipfel hinabzulassen, das kann bei ungünstigen Verhältnissen
ungesund sein – Lawinengefahr. Also brav den Kamm zurück, bis die
Hangneigung nachlässt.
Eine feine,
stille Wanderung, gerade richtig zum Verlangsamen, Schauen, Hören
und Natur-Genießen liegt hinter uns, krönen könnte man
sie noch mit einem Besuch Mariazells. Aber das ist eine andere Geschichte
...
Schwierigkeiten:
Keine
Lawinengefahr:
Nur
im südseitigen Gipfelbereich nach heftigen Schneefällen