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Hennesteck – Anna-Alm
Herzerlweg Annaberg

Schneeschuhwanderung, Mostviertel, Dezember 2023; Text/Bilder: © Thomas Rambauske

Eine lohnende, schneesichere, aber lange Schneeschuhwanderung führt am „Herzerlweg“ von Annaberg aus über den gesamten Bergrücken des Hennestecks. Idealer Weise erwartet uns in der Mitte auf der Anna-Alm eine „gmiatliche“ Einkehrmöglichkeit. Der „Schuhbaum“ allerdings stellt uns vor ein Rätsel ...

Der Name des „Herzerlwegs“ rührt von der Herzform der Route her, die von den Parkplätzen der Annaberger Lifte über das Weiße Kreuz und die Jausenstation Waldbauer aufs Hennesteck hinauf und über die Anna-Alm und den Stadlerhof wieder zurückführt. 4 Stunden stehen zu Buche – eine doch herausfordernde Tagestour für Hobby-Trapper.

Der seltsame Schuhbaum
Gestartet wird entweder bei der Haltestelle Reidlkehre oder am (kostenpflichtigen) Parkplatz der Annaberger Lifte (Reidlhütte, Teichstüberl, Annarotte 126, 3222 Annaberg). Von hier steigen wir ein kurzes Stück zur Talstation des Schlepplifts hinab, wo uns ein Schild zum Hennesteck (2,5 Std.) nach rechts verweist. Nun immer den roten Holz-Herzerln (diese bilden die Hauptmarkierung des Weges) und der blauen, dann roten Markierung folgend neben der Schlepplift-Trasse durch Wald, bis uns ein Wegweiser nach links in den Wald lenkt. Ab hier haben wir unsere Ruhe, da der Skitrubel woanders stattfindet. Weiter durch uralten Wald zum Orthbauernkreuz, einem schön geschnitzten Kruzifix mit Bankerl und Andachtsstille. Weiter auf breiter, fast ebener Forststraße zur Jausenstation Waldbauer (30 min.), die wir im Winter geschlossen vorfinden. Von hier über eine Weide und durch Wald bis zum gemauerten Bildstock des Weißen Kreuzes.

Daneben befindet sich eine rätselhafte Sehenswürdigkeit: ein sog. „Schuhbaum“, der über und über mit mehr oder weniger ausgetretenen Latschen behängt ist. Bei der Recherche fanden wir etliche Erklärungen dafür. Nach der gängigsten verbindet sich mit der Handlung, sich hier von alten Schuhen zu trennen, der Plan, hartnäckige Sorgen hinter sich zu lassen.

Übers Hennesteck auf die Anna-Alm
Kurze Zeit später gelangen wir zur Sattelwiese, wo wir aber gleich nach dem Weidezaun links abbiegen und entlang des Waldrandes in zunehmend steilerem Gelände auf den urigen Bergrücken des Hennestecks hinaufsteigen. Diese einzige, etwa 15 Minuten dauernde Bergwertung verlangt uns einiges an Mühe ab. Am Kamm haben wir es geschafft und wir stapfen durch Alaska-Landschaft nach Trapperart einmal ansteigend, dann wieder flacher dahin den kahlen Bergrand entlang bis zur Abzweigung zum Gipfel des Hennestecks. Wer dieses besteigen will, biegt rechts ab und erreicht nach 15 Minuten das kunstvoll gestaltete Gipfelkreuz (1.334 m), vor dem sich nicht minder beeindruckend der Ötscher aufbaut.

Wieder zurück auf dem Normalweg kommen wir wenig später zum Speicherteich der Annaberger Lifte samt schönem Panoramablick auf Ötscher und Gemeindealpe. Kurz danach erreichen wir die Bergstation des Annaberger Sessellifts (1.300 m) und die dort stehende kleine Gasthütte der Anna-Alm. In deren urigen Panoramastüberl werden selbstgemachte Hausmannskost, frische Mehlspeisen, regionale Säfte und Biere aufgetischt. Von der Terrasse aus überblickt man den Hochschwab, den Dürrenstein und den benachbarten Tirolerkogel.

Panoramareich zurück
Für den Rückweg bieten sich zwei Varianten an: Entweder direkt von der Bergstation auf steilem Weg abseits der Pisten abwärts (markiert, 45 min.) oder die zweite Schleife des „Herzerls“ von der Anna-Alm über die Spindelhofalm. Wir entscheiden uns für das GANZE Herz und stapfen von der Anna-Alm am rot markierten Kamm ein Stück weiter. Der herrliche Ausblick auf das umliegende Mostviertler Bergland samt Rax, Schneeberg und den nahegelegenen Ötscher macht uns staunen. Bald lenkt uns ein Pfeil nach rechts auf einen Windwurfhang, durch den wir mit Blick auf Ötscher und Dürrenstein abwärts steigen. Danach auf einer Forststraße durch Wald. Sobald wir die blaue Markierung erkennen, halten wir uns an sie und gelangen über die Spindelhofalm zum Gehöft Karnreit. Hier leiten uns Wegweiser über Weiden, dann auf einem Feldweg bis zum Waldrand und durch Wald zum Parkplatz der Annaberger Lifte zurück.

Start- und Zielpunkt:
Talstation und Parkplätze der Annaberger Lifte oder Bushaltestelle Reidlkehre
Route:
Talstation und Parkplätze der Annaberger Lifte (750 m) – Ortbauernkreuz – Jausenstation Waldbauer – Weißes Kreuz (Schuhbaum) – Sattelwiese – (Hennesteck, 1.334 m, + 30 min.) – Speicherteich Hennesteck – Bergstation Hennesteck (1.300 m, Anna-Alm) – Spindelhofalm – Karnreit – Talstation Annaberger Lifte
Gesamthöhenmeter:
Pfeil up Pfeil down 570
Gesamtkilometer
ca. 12
Gesamtgehzeit (in Stunden):
ca. 4½
Charakter:
leichte, aber lange Tour mit einem Kriterium, dem steilen Aufschwung von der Sattelwiese zum Hennesteck hinauf, ansonsten sehr ruhig und relativ schneesicher
Eignung für Kinder:
ab 14
Ausrüstung:
Einkehrmöglichkeiten:
Reidlhütte, Teichstüberl, Anna-Alm (www.anna-alm.at)
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