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Stilles Konzert der Farben

Wetterin
Brach Kogel, Kaiserstein

Niederalpl, Jänner 2005

Sonnenuntergang auf der Wetterin

Text/Bilder: Thomas Rambauske

Intro

"Die größten Ereignisse sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden", meint Friedrich Nietzsche. Er könnte dabei an die Gegend um das Niederalpl gedacht haben - und an Spätnachmittage auf der Wetterin, ein sehr leicht zu erreichendes Winterziel. Ideal auch für Eltern, die eine kurze Tour unternehmen wollen, während sich ihre Kids auf den Pisten austoben.
Zudem liegt das Niederalpl hoch und bietet fast zu jeder Winterzeit optimale Schneeverhältnisse - und Tourenmöglichkeiten.


Anfahrt & Aufstieg

Niederalpl (1224 m) - Wetterl (1352 m) - Weißalm - Ochsenboden - Brach Kogel (1525 m) - Wetterl - Wetterin (1520 m) - Kaiserstein (1525 m) - Niederalpl

HU ca. 500 m / GZ 4-4½ Stunden


Weißalm

 

 

Wetterin-Gipfel
Letzt Sonne auf der Wetterin (Klick > Vergrößern)

Das Auto bleibt am besten am Parkplatz auf der Niederalpl-Passhöhe (Talstation der Skilifte) stehen. Um dem Pistentrubel möglichst auszuweichen ein Stück bergab bis zu einem Tunnel, durch den Skifahrer auf die andere Seite der Straße gelangen.
Wer sich als Geisterfahrer, der alleine gegen den Strom der herabflitzenden Snowboarder, Carver und Skifahrer bergan steigt, nicht wohl fühlt, findet im Wald neben der Piste genügend Platz, in Ruhe und Beschaulichkeit das sog. Wetterl zu erreichen, eine Wegkreuzung mit Marterl (Weißalm - Herrenboden) und Abzweigung in die Stille abseits der Piste. Wer unbedingt die Piste benützen will, sollte sich vorsichtshalber an die Regeln für Pistengeher halten.
Vom Wetterl aus rechts um eine leichte Erhebung herum auf die Weißalm mit einigen zugeschneiten Hütten. Welch ein Gegensatz! Hier die bewegte Piste, dort tiefster Winterschlaf. Über die Alm einem Marterl auf einer Kuppe zugesteuert und von dort je nach Lust und Laune entweder weiter auf den Ochsenboden (Kreuz, Bergrettungshütte) oder gleich rechts hinauf auf den Brach Kogel. Vom Ochsenboden ist's allerdings ein kleines Erlebnis entlang des Ostrückens des Brach Kogels zu flanieren und dabei Rax und Schneeberg vorbei promenieren zu sehen. Nach etwa 2 Stunden steht man am Gipfel des Brach Kogels, wo man - nichts sieht, da zugewachsen. Egal, es müssen ja nicht immer Ausblicke sein, auch Einblicke tun es, nämlich jener in das beruhigte und verlangsamte Gemüt, und in das Gefühl ein Stück Natur für sich allein zu haben. Denn dort ist man garantiert allein.

Jetzt wieder retour zum Wetterl, von dort nur wenige Minuten in den Pistentrubel eingetaucht, auf eine Kuppe, dort aber fluchtartig nach rechts durch Wald bergab und wieder durch Wald neben der Piste bergan zur Bergstation eines Sesselliftes. Von dort weg hat man wieder seine Ruhe und stapft den Ostkamm der Wetterin fast flach aufwärts. Erst am Gipfelaufbau heißt es wieder anschieben, wobei hier Lawinenverbauungen die Markierungen bilden (vom Wetterl etwa 1 Stunde). Achtung Wechten!

Wer noch nicht genug hat, sei der Weiterweg zum Kaiserstein (1525 m) angeraten, der in 10-15 erreicht ist.

Da von der Wetterin aus das Niederalpl auch bei Dunkelheit leicht und gefahrlos erreicht werden kann, empfehle ich ein Timing, das auf den Sonnenuntergang zielt. Was dann zu sehen ist, meint Nieztsche mit dem Wort, dass eben die stillsten Stunden die größten Ereignisse sind ... Dann schweigen wir und schauen ...

Veitsch Rax-Schneeberg im Abendlicht Spiel der Farben
Sonnenuntergang (Klick > Vergrößern)

Schwierigkeiten:
Keine. Zu achten wäre auf die Wechten am Gipfel(kamm) der Wetterin.
Lawinengefahr: Keine
Höhenmeter: Etwa 500 in Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit: ca. 4-4,5 Stunden
Beste Jahreszeit: Außer im tiefsten Winter jederzeit möglich
Kinder: Für Kinder, Schneeschuh- und Skitourenanfänger bestens geeignet.
Hund und Katz': Bestens geeignet
Ausrüstung: Pack-Checkliste >>>
Einkehrmöglichkeiten:

Ghf. Plodererhof, Niederalpl

Karte: Freytag & berndt, WK 041 "Hochschwab, Veitschalpe-Eisenerz, Bruck/Mur", 1:50 000