Eine Genusswanderung für alle Jahreszeiten, vor allem für Sonnenanbeter und Tierfreunde, ist der "Panorama Rundwanderweg", der vom Wallfahrtsort Hafnerberg über den Pankraziberg mit seiner Kirchenruine und über das Kalendarium am Visurhügel wieder zurückführt. Der Rundweg bietet einzigartig aussichtsreiche Wegabschnitte und verbindet kulturell und historisch interessante Plätze. Weiters am Programm: Pferde, Ponys und Hundewelpen!
Von Hafnerberg auf den Pankraziberg
Direkt von der Wallfahrtskirche Hafnerberg steigen wir Richtung Kreuzweg bergwärts. Noch vor der ersten Station gabeln sich drei Wege. Wir wählen den ersten, der rechts dem "Panorama Rundwanderweg" folgt (angegebene Gesamtgehzeit 2,5 Stunden). Ihm bleiben wir auf der gesamten Strecke treu.
Auf einem schmalen, nie anstrengenden Waldwegerl wandern wir gemütlich dahin, wechseln bald auf eine Forststraße und marschieren dann am Waldrand mit schönem Blick über das Tal, auf Nöstach und die Kirchenruine St. Martin Richtung Norden um den Hafnerriegel herum.
Nach dem Abstieg zum Güterweg Graben halten wir uns sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Gabelung rechts und steigen auf dem Güterweg Nagl zum Gehöft Rathofer hinauf. In weiterer Folge über freie Flächen, wobei sich immer wieder tolle Panoramablicke über den Wienerwald auftun. Nach einem weiteren Gehöft eine an eine alte Eiche gelehnte Kapelle. Hier können wir einen lohnenden Abstecher zum "Steinkreis", einen prähistorischen Kultplatz unternehmen. Weiter am Panoramaweg und leicht ansteigend bis zu einem "Schaufenster" samt Bankerl. Am Pankraziberg selbst finden wir keine Markierungen mehr vor, dafür aber einen gut ausnehmbaren Steig, der an einem Gedenkkreuz für hier gefallene russische Soldaten vorbei in den Wald führt. Nach wenigen Minuten erreichen wir die Reste der Kirche St. Pankraz, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde und in ihren Anfängen als beliebter Wallfahrtsort galt. Nachdem im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts die Wallfahrtskirche am Hafnerberg errichtet worden war, überließ man die Kirche sich selbst – und der Natur. 1784 ließ sie Kaiser Joseph II. profanieren, woraufhin sie endgültig verödete. Achtung: Betreten auf eigene Gefahr, da die Mauerreste stark zu bröckeln beginnen! Sehr schade eigentlich, dass man so ein wichtiges Kulturgut verfallen lässt.
Lochsteine, Kalendarium und ein Kreuzweg
Nun wieder zum Rundwanderweg zurück und durch die unverändert reizvolle und mit viel Aussicht versehene Kulturlandschaft gewandert, die den Wiesenwienerwald vorwegnimmt. Nach dem Planerkreuz kurz auf einer Wirtschaftsstraße und nach wenigen Schritten nach links zum sog. "Wundermarterl".
Nun weiter großteils am Waldrand – eine Etappe, wo das Panorama zum Programm und jeder Meter zum Augenschmaus wird. Mit Lärchen durchsetzte Weiden und Wiesen geben den Blick frei über die östlichen Voralpen mit dem Anninger, Peilstein bis zum Hocheck, Wiener Becken und Leithagebirge.
Nach einem Bildstock passieren wir den Wimmerhof und marschieren über sanfte Geländewellen über das Benediktkreuz zum sog. "Highland Archery" beim Gehöft Hüber, einem Parcours für Freunde des Bogensports. Tierfreunde und Kinder werden Freunde am Streichelzoo haben, der mit Schottischen Hochlandrindern, Pferden, Ponys, Minischweinen und manchmal sogar Hundewelpen aufwartet.
Nach dem Hüberkreuz nach rechts und weiter über freie Flächen entlang des Ostrandes des Tambergs zur Fuchshofwiese, auf der wir etliche Lochsteine vorfinden. Diese begrenzten einst das sog. "Kalendarium", wo in prähistorischer Zeit durch zwei Erdhügel (Visurhügel) hindurch der in der Ferne erkennbare "Peilstein" angepeilt wurde. So galt das "Kalendarium" seit jeher als Licht-Beobachtungsplatz, von dessen Standort die für den Feldbau wichtigen Jahreszeiten astronomisch abgelesen werden konnten. Wenig später betreten wir einen lichten Föhrenwald, durch den wir zur 1880 errichteten Fuchsbauer-Kapelle gelangen.
Ein kleiner Abstecher von der Kapelle weg auf die bewaldete Bergkuppe dahinter führt uns zur "Druidenstein Felsnadel", einem spitzen Menhir und "Visier-Stein" mit Lehn- und Sitznischen – ein Hauch von uralter Geschichte also auch auf diesem Wegabschnitt. Wieder zurück auf dem regulären Weg folgen wir einem schön angelegten Kreuzweg nach Hafnerberg zurück.
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