Aufstieg/Route
Dürnbachtal (477 m, Waldegg) – Große Klause – Waldeggerhaus (1000 m) – Naturparkstüberl – Gasthaus zur Kleinen Kanzel (1065 m) – Plackles (Hütte, 1132 m) – Rastkreuz Sattel (868 m) – Scheuchenstein (556 m) – Nazwirt – Dürnbachtal
HU ca.
700 m, GZ 6 Stunden
Einige Leitern sind das einzige, was vielleicht Höhenschwindel hervorrufen könnte.
Das nette Waldeggerhaus
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Angereist wird über Markt Piesting und Waldegg. Hier links ins Dürnbachtal (477 m). Nach der gleichnamigen Siedlung verweist ein Schild zur "Großen Klause" (und zum "Waldegger Haus", 1,5 Stunden). Dort stellen wir unser Gefährt ab und beginnen die Tour gleich mit einer fulminanten Ouvertüre, dem Klettersteig (A, Trittsicherheit erforderlich) durch die Felsschlucht zwischen Hinterer Wand und Dürrenberg. Mehrere hohe Leitern und vereinzelt Drahtseile und Steigbügeln sind das einzige, das höhenängstliche Wanderer vielleicht Probleme bereiten könnte, ansonsten viel Geh- und Schau- und Staungelände. Wildromantisch schlängelt sich der Steig zwischen Felswänden hoch, hin und wieder kleine Grotten, darunter sogar eine begehbare, etwa 15 m tiefe Höhle.
Bei der nach der Schlucht folgenden Weggabelung (30 Minuten) rechts auf dem blau markierten "Rundwanderweg 1" Richtung Waldeggerhaus. Gemütlich durch Wald auf einen Kamm mit vereinzelten Ausblicken auf den Schneeberg und ins Piestingtal hinab. Nach etwa einer Stunde schon das Waldeggerhaus mit Spielplatz und Einkehrmöglichkeit (Do. Ruhetag). Das Waldeggerhaus ist ein Berggasthof mit 115-jähriger Familientradition. Am Hochplateau der Hohen Wand gelegen, bietet es eine herrliche Fernsicht auf Ötscher und Schneeberg. Zum Gasthaus führen von Waldegg oder Dürnbach aus viele interessante Wege und natürlich auch die Mautstraße von Stollhof. Das traditionsreiche Haus mit bodenständiger Küche und hausgemachten Mehlspeisen ist immer einen Besuch wert.
Nach der Hütte weiterhin blau markiert bergab bis zu einer asphaltierten Straße, hier nicht die Hochkogelstraße geradeaus, sondern rechts hinauf Richtung Naturparkstüberl. Nach 1,5 Stunden sind auch diese Raststation und die daran angeschlossenen Action-Attraktionen erreicht. Eine Besonderheit das Alpin- und Heimatmuseum, das Ausstellungsstücke zu Alpinistik, Pecherei, Flora und Fauna präsentiert. Seltene Funde aus der Römerzeit und jährlich wechselnde Sonderausstellungen runden das Programm ab. Neben der Hütte der "Spiel und Spaßberg", der mit Flying Fox, Drachenfliegerseilbahn, Riesenrutsche, Schaukel, Seilen und Kletterwand XXXL-Abenteuer für Jung und Alt bietet. Weiße Lamas schauen beim Spielen zu, scheinen aber nicht im Geringsten beeindruckt. Angeschlossen ein Wildtiergehege mit Mufflons, Gamswild, Steinböcken, Murmeltieren, Hirschen, Gämsen, Rehen. Ein Steinlehrpfad und ein Streichelzoo mit Hängebauchschweinen, Hasen, Ponys, Eseln und Ziegen, die alle darauf warten, ihre Streicheinheiten abzubekommen. Kurzum: Ein Pflichtziel für Kinder (mit Auto erreichbar)!
Nun auf der Straße weiter zum Gasthof zur "Kleinen Kanzel". Eine Forststraße leitet dann zu einer Weggabelung (Scheuchenstein). Diese sollte man sich merken, will man von hier aus wieder flott ins Tal zurück. Weiter auf dem Rundwanderweg 3. Beim Wanddörfl Richtung Plackles rot markiert (Weg 231). Der Berggasthof Plackles und höchste Punkt der Tour ist nach 2,5 bis 3 Stunden erreicht. Der Viechereien nicht genug, kriechen in der von einem Kaminfeuer erwärmten Gaststube zwei namibische Schildkröten über den Fußboden, tollen zwei Hunde und eine Katze herum und flattern in einem Käfig Zebravögel.
In der Plackleshütte sollte am darauf achten, wohin man tritt ...
Die Schildkröten gehören schon seit 25 Jahren zum Hütteninventar, meint die Hüttenwirtin, die ihrerseits schon 50 Jahre hier ihren Dienst versieht. Nur vermehrt hätten sich die Schildkröten noch nicht, aber das werde schon. Hunde und Kröten vertragen sich wunderbar, mancher nachts würden die Schildkröten sogar in die Hundekisteln schlüpfen, um dort ein wenig zu kuscheln. Überhaupt sei die Wirtin nur glücklich, wenn auch die Viecherln glücklich seien, ja, das spürt man hier in dieser kleinen alpinen Arche Noah. Hervorzuheben weiters die großen Panoramafenster und die geräucherten Bratwürsteln.
Für den Abstieg bieten sich zwei Möglichkeiten: Entweder ein Stück zurück zur Abzweigung nach Scheuchenstein, wohin ein kleiner Waldsteig dann eine Forststraße führen. Oder aber in weitem Bogen Weg 231 über den sog. Rastkreuzsattel. Zu diesem am Erlebnisweg Grünberg/Schneeberg "Vom Urknall nach Grünbach", der über die Entstehung der Erde, über Eisen und kosmische Materie und geologische Eigenheiten der Gegend Auskunft erteilt (Der Erlebniswanderweg führt 12 Kilometer durch eine der prächtigsten Gegenden der Hohen Wand und des Schneeberggebietes. Zudem bietet er dem Wissensdurstigen auf mehr als 20 Schautafeln einen interessanten Überblick über die Erdgeschichte: Der Bogen spannt sich von der Entstehung des Kosmos, der Lebewesen, der Landschaft bis zur Frühgeschichte des Menschen im Umkreis der Hohen Wand.). Auf diesem Erlebnisweg also hinab. Nach 20 Minuten sind das Rastkreuz und die Scheimhütte erreicht. Auf Schotter weiter bergab Richtung Scheuchenstein. Von nun an abwechselnd auf Asphalt, durch Felder und Siedlungen oder am Waldrand. Das letzte Stück verläuft am Gauermann Rundwanderweg, der an den populären Landschaftsmaler der Biedermeier-Zeit und Fan dieser Gegend Friedrich Gauermann (Infos unten) erinnert. Ein Malerwinkel und eine alte Eiche mit einem Gedicht von Gauermann vergegenwärtigen dessen Heimatliebe. Nach einem Pferdegestüt ein Kräutergarten auf einer hübschen Sonnenterrasse, wo etwa 80 verschiedene Kräuter wachsen und der Schneeberg-Blick ein herrliches Panorama eröffnet. Danach Scheuchenstein mit seiner Kirche. Im Ort wenden wir uns in Richtung Große Kanzel bergauf, dann bergab. Bei der Abzweigung links auf den gelb markierten Panoramaweg durch einen hübschen Taltrog. Von nun an abwechselnd, aber wenig aufregend auf Asphalt-, Schotter- und Feldwegen zum Ausgangspunkt zurück. Etwa 2,5 Stunden. |