Schneesicher, landschaftlich überaus reizvoll und panoramareich – so präsentiert sich die Trappertour von Losenheim über die Dürre Leiten und die Mamauwiese durch den Vorgarten des Schneebergs. Große Empfehlung für routinierte Schneeschuhwanderer!
Von Losenheim zum Almreserlhaus
Wir können die Trapperware meist schon bei der Talstation der Schneeberg-Sesselbahn in Losenheim anlegen. Das hat den Vorteil, dass sich die Familie aufteilen kann: die skiaffinen Mitglieder legen die Ski an, die Trapper die Schneeschuh, andere wiederum die Tourenski … Überdies: Der Ausgangspunkt liegt auf rund 900 m Seehöhe, was mit großer Wahrscheinlichkeit einen schneeschuhtrauglichen Untergrund garantiert.
Zunächst folgen wir einer direkt vom Parkplatz nordwärts hochführenden Forststraße (Wegschilder zum Almreserlhaus bzw. zur Mamauwiese). Bei einer Wegkreuzung (Marterl) vollzieht der Forstweg eine Rechtskurve. Wir bleiben dem Güterweg und dem Wegweiser zum Almreserlhaus treu. Es beginnt nun ein gemütlicher Waldmarsch, der in sanfter Steigung und zahlreichen Kurven bergauf führt. Ein idealer Auftakt zum Aufwärmen, Rhythmus-Finden und Eingewöhnen auf den breitbeinigen Entengang. Immer wieder erhaschen wir dabei einen Blick auf den felsigen "Wall" des nördlichen Schneebergs – die Fadenwände. Nach gut einer Stunde verlassen wir den Wald auf die baumfreie Hochebene der Putzwiese. Grandioser Rundumblick! Linker Hand die "Nordwand" des Schneebergs, rechts der Waldkamm der Dürren Leiten.
Bevor wir uns dieser zuwenden, steuern wir eine Wegkreuzung und das Almreserlhaus am Fadensattel an. Hier können wir an Winter-Wochenenden für die nächste Etappe auftanken und dabei an klaren Tagen sogar bis zum Neusiedlersee blicken.
Über die Dürre Leiten zur Mamauwiese
Zurück zur Kreuzung folgen wir dem Weg 231 entlang eines Weidezauns über die Hochebene der Putzwiese zur Dürren Leiten hinauf. Umdrehen nicht vergessen, da sich der Höchste Niederösterreichs immer prächtiger und mächtiger auftut und sich dagegen die Edelweißhütte wie ein Puppenhaus ausmacht. Sicher der schönste und eindrucksvollste Teil der Tour. Nach dem mit 1.249 m höchsten Punkt des Tages erreichen wir einen bewaldeten Bergkamm, über den es in ständigem Auf und ab Richtung Osten geht – ein überaus spaßiges Trappererlebnis! Zu Unrecht fristet dieser Übergang ein Stiefmütterchen-Dasein. Meist findet man ihn still und unberührt vor, die Bäume in ein märchenhaftes Winterkostüm gehüllt, den Schnee jungfreulich. Alaska-Feeling pur! In aller Stille stapfen wir dahin, nähern uns manchmal einem felsigen Abbruch an oder verlieren uns in zauberhaftem Winterwald. Bei einer Wegkreuzung könnten wir nach rechts nach Losenheim (30 min.) zurückkehren. Oder aber links zur Mamauwiese absteigen (30 min., Weg 231). Wir wollen die Tour noch dehnen und peilen das Berggasthaus Mamauwiese an. Allerdings folgt nun der wohl schwierigste Teil der Tour, nämlich der Abstieg über einen steilen Waldhang. Routinierte Schneeschuhwanderer werden hier keine Probleme haben, Anfänger rutschen die Geschichte einfach ab. Im Tal stoßen wir auf eine Forststraße samt Bank und Wegweisern. Diesen Punkt merken wir uns, da wir hierher zurückkehren wollen. Nun auf dem Güterweg nordwärts und über die fast baumlosen, sonnigen Almweiden der Mamauwiese gestapft – auch das ein besonderes Vergnügen! Das Kleinod der Mamaualm gehört dank seinem imposanten Blick auf die Schneeberg-Nordseite und ihrer ruhigen, natürlichen Lage zwischen Puchberger Becken und Klosteralm zu den schönsten und beliebtesten Plätzen im Schneeberggebiet.
Der breite Güterweg führt uns direkt zum traditionsreichen Berggasthof Mamauwiese, den es seit 1951 gibt. Allerdings finden wir ihn leider geschlossen vor (Stand Februar 2023) und hoffen, dass sich bald wieder Wirtsleute finden, die hungrige Wanderer betreuen. So bleibt uns nur, auf der Bank vor dem Gasthof unsere Jausenbox zu bemühen ...
Zurück nach Losenheim
Nach einer Rast auf einer der Bänke vor dem Gasthof stapfen wir wieder zurück zum vorhin erwähnten Wegkreuz. Hier nun geradeaus Richtung Losenheim (rot markiert, Wegweiser). Nach einem kleinen Bergaufstück folgt ein weiteres Kriterium der Tour, nämlich die – kurze – Querung eines steilen Waldhangs, die im Extremfall eine minimale Schneebrettgefahr birgt. Danach senkt sich der Weg wieder auf Normalmaß und wir stapfen gemütlich durch Winterwald. Bald geht es mit beeindruckendem Blick auf den Schneeberg über Lichtungen und schließlich durch eine Waldschneise abwärts. Den Wegweisern zur Schneeberg Sesselbahn folgend treffen wir auf jene Forststraße, über die wir aufgestiegen sind und lassen uns von dieser zum Ausgangspunkt zurückführen. |