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Geschichten aus dem Traisental
Steinwandleiten

Schneeschuhwanderung, Traisental, 2022; Text/Bilder: © Thomas Rambauske

Was macht einen idealen Schneeschuwanderweg aus? Viel Schnee, ein unschwieriges Terrrain und Geschichten, die man unterwegs nur aufsammeln muss. Rund um die Steinwandleiten im Wiesenwienerwald werden wir fündig.

Die Route

Nie besonders steil, immer abwechslungsreich und winterromantisch schwingt sich die Route auf die Steinwandleiten über welliges Weideland, durch kleine Wälder und einsame Gehöfte. Am Weg vernehmen wir Geschichten, wir jene etwa, die uns die Spuren oberhalb von Göblasbruck zu erzählen versuchen. Am Beginn des gelb markierten, sog. Altenburgwegs sind es Fährten von Hasen und Rehen, die uns die Richtung vorgeben, aber auch die ersten Geschichten erzählen. Immer wieder gesellen sich andere Trittsiegel hinzu, folgen den ersten, trennen sich wieder. Die Spuren berichten von heimlichen Geschehnissen, von Begegnungen und Trennungen, von Annäherung und Flucht – ein weites Feld nicht nur für die kindliche Fantasie.
Eine andere Geschichte erzählt ein sog. Sagenstein nach einer Futterstelle kurz vor dem Mayerhof, nämlich die Sage vom „Schwarzen Hund am Altenburger Kogel“. Im Wiesenwienerwald sind einige dieser beredten Felsen zu finden, die Geschichten und Mythen der Gegend um Wilhelmsburg kundtun.

Wir wandern abwechselnd durch buchendominierten Wald und aussichtsreiche Schneewiesen weiter zum Gehöft am Gugerl, vor dem sich ein hübscher Blick ins Traisental auftut. Auf einer Straße marschieren wir zum Stadelbock und auf einem Güterweg in weitem Linksbogen durch Wintermärchenwald zur (ehemaligen) Stockerhütte am bekreuzten Gipfel der Steinwandleiten.

Wenn die Hütte noch Gasthütte wäre wie damals, würde das der Tour natürlich die Krone aufsetzen. Eine mit heißem Tee gefüllte Thermos und eine Wurstsemmel tun es aber auch.
Hinter dem Gipfelkreuz beginnt auch der rot markierte, meist gut ausgetretene Adolf-Müller-Weg Richtung Bahnhof Traisen. Der Abstieg über den Südwestrücken der Steinwandleiten verläuft überwiegend durch welliges Gelände mit dazwischengetreuten Wiesen, Weiden und Wäldchen.
Geheimnisvolle Fährten weisen den Weg am Stockerbauern vorbei; frische Kotspuren, Wühllöcher im Schnee und Fellhaare an tief hängenden Ästen erzählen Gescichten, die kein Dichter zu erfinden vermag.

Am Bahnhof von Traisen angekommen, müssen wir nur mehr in den Zug einsteigen und uns nach Hause chauffieren lassen. So gehört es sich für eine ideale Schneeschuhwanderung im Wiesenwienerwald.


Route:
Göblasbruck (332 m) – Altenburgweg – Mayerhof – Gugerl – Steinwandleiten (ehem. Stockerhütte, 734 m) – Adolf-Müller-Weg – Stockerbauer – Bahnhof Traisen (346 m)
Gesamthöhenmeter:
Pfeil up Pfeil down 480
Gesamtgehzeit (in Stunden):
Pfeil up Pfeil down ca. 3 ½
Schwierigkeiten:
Keine
Eignung für Kinder:
ab 13
Ausrüstung:
Einkehrmöglichkeiten:
Keine

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