"Mit
dem Großen Sulzberg habe ich ein mir bislang unbekanntes Tourenziel
in meiner Heimat gefunden ...", ist im Gipfelbuch der höchsten
Erhebung der Türnitzer Alpen zu lesen. Auch dass sich relativ wenige
Eintragungen im Gipfelbuch finden und kein einziger markierter Weg auf
den bekreuzten Gipfel führt, beweist, dass der Große Sulzberg
über dem Naturschutzgebiet der Walster und dem romantischen Fadental
ein absoluter Geheimtipp ist. Dabei hätte er mit seiner grandiosen
Rundumsicht, seiner vielfältigen Fauna, seinem dolomitenähnlichen
Felszähnen und dem almhaften Gipfelaufbau doch sicher das Zeug,
in die Riege der großen Gipfel Gippel, Göller, Reisalpe &
Co. aufgenommen zu werden. So allerdings bleibt es hier sehr, sehr still.
Route
Hubertussee (Bruder Klaus Kapelle, 825 m) – Fadental – Lärch Alm – Lärchentrog – Großer
Sulzberg (1400 m)
HU
ca. 600 m, GZ 3 ½ Stunden
Der
Hubertussee an der Grenze zwischen Herbst und Winter
Der Weg
ist trotz fehlender Markierungen leicht zu finden. Bei der Bruder
Klaus Kapelle führt eine Forststraße nördlich zuerst
entlang eines kleinen Teiches eben dahin. Er wird auch dann nicht steiler,
wenn es auf der rot markierten Loipe Richtung Fadental-Siedlung führt. Nach 20 Minuten hat man diese erreicht. Die Zufahrtsstraße
rechts hinab, bis auf der Lichtung der Lärch Alm eine Forststraße
links in ein Tal führt. Nach wenigen Minuten sollte man an einer
kleinen Grotte vorbeikommen. Ab nun nur mehr auf der sog. "Hauptforststraße";
bei folgenden Gabelungen sollte man aufpassen: bei der ersten gerade
aus und nicht links, dann links und nicht rechts, dann wieder rechts
nach dem Lärchentrog. Auf einer Lichtung zwischen Sulzberg
und Schwaighüttenboden wird’s nett: Einerseits eröffnet sich
hier ein großartiger Ausblick auf Gippel, Göller & Co.,
andererseits schlängelt sich der Weg zwischen dolomitenähnlichen
Felszähnen hindurch. Sobald man den Westrücken des Sulzberges
vor sich sieht und die Forststraße eine enge Linksbiegung vollzieht,
geradeaus über einen baumfreien Hang und über diesen etwas
steiler zum Gipfelkreuz. Spätestens angesichts des grandiosen
Panoramas stellt man sich die Frage, weshalb auf dieses Kleinod von
Berg kein markierter Weg führt. Allerdings ist’s vielleicht so
besser, da man auf dem Gipfelbankerl garantiert seine selige Ruhe hat.
Abstieg
auf der gleichen Route.
Hubertussee
Der
Hubertussee verdankt seine Entstehung der Feier der Silbernen Hochzeit
des Ehepaares Krupp im Jahr 1906. Damals wurde in einer Talenge unterhalb
des Jagdhauses durch eine Talsperre das Wasser der Walster aufgestaut.
Der See wurde nach dem Hl. Hubertus benannt und präsentiert sich
als Paradies für Wasservögel (Stockenten, Blässhühner)
und Fische.
Die erhöht am Ufer liegende Hubertuskapelle ist dem Patron der
Jäger geweiht.
Die Bruder Klaus Kirche mit ihrer sehr eigenwilligen Dachkonstruktion
wurde dem Schweizer Nikolaus von der Flüe geweiht. Bruder Klaus,
der Patron des Friedens, entschloss sich 1467 zu einem Leben des Gebetes
in der Einsamkeit einer Schweizer Schlucht. Das Leben dieses Eremiten
wird in den kunstvoll gestalteten Kirchenfenstern der Kapelle dargestellt.
Die
Walster
Der Name des Naturschutzgebietes Walster rührt von der Walster her,
einem kleinen Fluss in der Steiermark in der Nähe von Mariazell,
der mit einer Länge von 6,5 km und einer Breite zwischen 6 und 12
m das Halltal durchfließt, ehe er in die Salza mündet.
Das gesamte Gebiet entlang der Walster ist Naturschutzgebiet, wo sich
schon lange Zeit ausgedehnte Jagd- und Fischreviere befinden. Auch Kaiser
Franz Joseph hielt sich hier zum Jagen auf.
Im Jahr 1906 ließ Margret Krupp als Geschenk an ihren jagdbegeisterten
Mann Arthur anlässlich ihrer Silberhochzeit die Walster zum 15 ha
großen Hubertussee aufgestaut und so ein größeres Fischgebiet
geschaffen.
Heute gehört das Gebiet entlang der Walster den Österreichischen
Bundesforsten.
Schwierigkeiten:
Keine
Höhenmeter:
Etwa
600 in Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit:
ca. 3 ½
Stunden
Beste
Jahreszeit:
Außer
im tiefsten Winter jederzeit möglich
Kinder:
Die
Tour eignet sich gut für gehfreudige Kinder. Der See zu Beginn, die
Labestation Labenbacher in der Mitte, die geheimnisvolle Grotte im Lärchentrog
und das Gipfelerlebnis auf breiter Wiese entschädigen bei weitem
für die lange Gehzeit.