Route
Bockkellergasse (Endstelle der Straßenbahnline D) – Zahnradbahnstraße – Beethovengang – Wildgrubengasse – Wildgrube – Sulzwiese – Sender Kahlenberg (Stefaniewarte) – Kahlenberg – Hütte am Weg – Eiserne Hand – Eichhofweg – Eichelhofstraße – Nussberggasse – Bockkellergasse – Endstelle der D-Linie
HU 350 m / GZ 3,5–4 Stunden
Die alte Kirche am Kahlenberg
An den Hängen des Kahlenbergs gedeihen Zweigelt und Veltliner.
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Losgegangen bei der Endstelle der D-Linie in der Bockkellergasse. Von hier durch die Zahnradbahnstraße, die daran erinnert, dass einst von Nussdorf die "Kahlenbergbahn", die erste österreichische Zahnradbahn, auf den Kahlenberg führte. Sobald der Beethovengang, wo einst der Komponist selbst lustgewandelt haben soll, und der Heiligenstätter Friedhof passiert wird, lichten sich schon die Häuser und geben den Blick auf Weingärten und den Kahlenberg frei. Unsteil hoch durch das sog. Mukental. Sobald der Asphaltweg eine Linkskehre vollführt, geht es, begleitet vom munteren Rieseln eines Baches, durch kahlenbergigen Hain in die Wildgrube. Der Wald geht dann in Buschwerk über. Bei der Sulzwiese unterwandern wir die Höhenstraße, halten uns an diese bis zu einer Brücke, die uns über die Straße führt. Die Stefaniewarte (Sender) markiert den Eingang zum Tourismusfokus Kahlenberg mit seinem neuen Panorama-Restaurant und der alten Kirche. Nach wenigen Minuten zur Hütte am Weg, vormals Josefinenhütte, wo es sich nett einkehren lässt und man u. a. einen "Strammen Max" und Rosmarienkartoffeln mit Putenschnitzel" kredenzt bekommt.
Von der Hütte nach ein paar Schritten schon durch sanft gewellten Kahlenberg-Wald. Durch die noch durchsichtigen Bäume lugt der Leopoldsberg mit seiner alten Kirche herüber. Bei der Eisernen Hand taucht unter uns schon die Donau auf, aber auch ein imposanter Weitblick über das nördliche Wien samt Donauturm, Milleniumstower und das Häusermeer der Metropole. Langsam geht der Wald in Wein über. Nun an verschiedenen Heurigen und Buschenschanken vorbei, wobei uns links der Leopoldsberg begleitet. Der Eichelhofweg führt uns zu den Geburtsstätten von Zweigelt, Veltliner und Blaufränkisch. Die trauten Weingärten rund um Wien sind ein typisches Charakteristikum der hiesigen Kulturlandschaft, und außerdem ist dem Wiener ein Leben ohne G'spritzten genauso wenig vorstellbar wie die Oper ohne Ball oder Hans Moser ohne Reblaus. Der unvergessene Ur-Wiener umschreibt in seinem legendären Lied am besten, welche Bedeutung das "Kulturgut" Wein für den Wiener hat:
"Ich weiß nicht, was das ist, ich trink' so gern ein Glaserl Wein, es muss gar kein besonderer Anlass und kein Sonntag sein, ich sitz' of stundenlang allein auf einem Fleckerl, in einem Weinlokal in einem stillen Eckerl.
An anderen Menschen wäre das vielleicht zu dumm, doch ich bin selig dort und weiß genau, warum: Ich muss im früh'ren Leben a Reblaus g'wesen sein,
sonst wär' die Sehnsucht nicht so groß nach einem Wein ...".
Am Motorenrauschen merkt man, dass man sich dem Verkehr nähert. Vorher jedoch kommen wir in der Eichelhofstraße an einem Kreuz vorbei, keinem Gipfelkreuz wohlgemerkt, aber einem hübschen Rastplatz mit Traumpanorama-Blick über Wien. Unter einer uralten Brücke hindurch betreten wir Nussdorf (1 St.), wo wir durch die Nussberg- und die Bockkellergasse zum Ausgangspunkt, der Endstelle der Straßenbahnlinie D gelangen. |