Wer im Prater und in der Freudenau seine Ruhe haben will, sollte azyklisch, also zwischen den Jahreszeiten losmarschieren. Im Dezember, wenn der Prater ruht, hat man hier seine selige Ruhe und gelangt zu ganz besonderen, für diesen ansonsten belebten Ort zu sehr beschaulichen Eindrücken.
Auf der Prater Hauptallee geht es nur im Winter beschaulich zu.
Vom Praterstern zunächst am "Wurstelprater" mit dem berühmten Riesenrad und anderen Vergnügungen vorbei, ehe es nach rechts eine Volleyballplatz passierend bis zu einem Teich und zum Konstantinhügel geht, auf den hinauf die einzigen fünf Höhenmeter des Weges zurückzulegen sind – *schnauf*. Nette Rastmöglichkeit, allerdings ohne fulminanten Weitblick, Gipfelkreuz und -buch ;-). Weiter über die freie Wasserwiese, ehe wir im Fasangarten (Unterer Prater) in hübschen Wald untertauchen. Stille. Oder doch nicht. Denn über unseren Köpfen dröhnt die Südost-Tangente, eine der meist befahrenen Straßen Österreichs. Man ist hier halt doch mitten in Wien – was soll's. Nach einer Unterführung verebbt um die Sulzwiese aber wirklich der Lärm. Beim Lusthaus durchstreifen wir das kleine Augebiet Freudenau – linker Hand tut sich eine Art naturbelassener Aulandschaft auf mit verwachsenen Teichen, dschungelartigen Buchten und undurchdringbarem Gestrüpp. Rechts der bekannte Galopp-Rennplatz. Nach gut 1 1,5 Stunden heißt es in einer scharfen Linkskehre umdrehen, um dann durch das Landschaftsschutzgebiet Prater vorbei an stillen Teichen in Richtung Unterer Prater zurückzukehren. Wieder unter der Südost hindurch, die Prater Hauptallee gekreuzt bis zu einer Liliput-Bahn. Sobald links das Stadion und die Trabrennbahn Krieau auftauchen, hat man es fast geschafft. Durch den Wurstelprater geht es flott wieder retour zum Ausgangspunkt Praterstern.
Eine nette After Works-Tour, gut genug zum Durchatmen und Lüften. Wer aber hier DAS Naturerlebnis schlechthin sucht, wird wenig dergleichen finden.
Prater
Der Wiener Prater ist eine sehr weitläufige öffentliche Parkanlage im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt, die noch heute zu großen Teilen aus Aulandschaften besteht. Wenn man außerhalb Wiens vom "Prater" spricht, ist häufig nur der bekanntere Vergnügungspark "Wurstelprater" gemeint. Dieser befindet sich an der Westspitze des Areals und macht flächenmäßig nur einen sehr kleinen Teil der gesamten, etwa 6 km² großen Praterlandschaft aus.
Der Name "Prater" leitet sich wahrscheinlich von "pratum" (lat. für Wiese) bzw. "prato" (ital. für "Flussaue") her; es gibt auch andere, eher unwahrscheinlichere Erklärungen für den Namen. Weitere Infos über den Prater auf http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Prater
Die Galopprennbahn Freudenau ist eine geschlossen erhaltene Bautengruppe aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, die mit ihrem festlichen und mondänen architektonischen Rahmen als eine der schönsten und atmosphärereichsten Pferderennsportanlagen Europas gilt.
1839 werden erstmals Pferderennen auf dem Gebiet des heutigen Rennplatzes gelaufen.
1858 findet in Gegenwart von Kaiser Franz Joseph findet die Einweihung der Tribünen statt. Um die Jahrhundertwende werden die meisten Stallgebäude errichtet. Der Rennsport erlebt einen Aufschwung und es gehört zur Freizeitgestaltung der Wiener Bevölkerung den Rennplatz zu besuchen (zum Derby 1913 waren 40.000 Besucher in der Freudenau!).
Schwierigkeiten:
Keine; Gefahr droht nur bei Sturm, wenn Äste von oft morschen Bäumen herabfallen können.
Höhenmeter:
5
Gesamtgehzeit:
ca.
3–4 Stunden
Beste
Jahreszeit:
Selbst
im Winter jederzeit möglich
Kinder:
Der Weg ist auch von gehfreudigen Kindern zu schaffen. An kindgemäßen Attraktionen mangelt es nicht: Der Wurstelparater, die Aulandschaft der Freudenau mit ihren Teichen und anderen Naturkostbarkeiten sowie zahlreiche Einkehrmöglichkeiten garantieren Kurzweile und Abenteuer.