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Wasserpark, Donaupark und Alte Donau
Rund um die Badewanne Wiens

Winterwanderung, Wien, 2021; Text/Bilder: © Thomas Rambauske

Brütende Graureiher vor der Skyline der Donaucity, der Donaupark im Schatten des Donauturms, die Alte Donau mit ihren Altwiener-Flair – an der Donau ist auch im Winter einiges los. Der lange Spaziergang rund um die Alte Donau, die "Badewanne Wiens", ist im Winter ideal. Er führt vom Wasserpark über den Donaupark zu einer Runde um das Gänsehäufel und die Untere Alte Donau.

Naturidylle Wasserpark
Wir starten bei der Station der U6 "Neue Donau" und marschieren Richtung Nordosten den Nordbahndamm entlang. Gleich nach dem Neuerwirt, aber noch vor der Wasserparkbrücke wenden wir uns nach links und gelangen in den Wasserpark. Ein sehr stimmungsvoller Auftakt in diesem Vogelparadies inmitten der Stadt. Der als Parkanlage gestaltete Teil der Alten Donau wurde von 1928 bis 1929 angelegt und hat eine Fläche von 143.000 m², rund ein Drittel davon besteht aus Wasserflächen.

Inmitten zweier Teiche liegt eine große Insel, die vor allem von Vögeln bevölkert wird. Weil hier das Wasser durch den warmen Zustrom der Donau kaum einfriert, finden Stockenten, Möwen, Blässhühner, Schwäne und auch Graureiher ein perfektes Winterquartier.

So wandern wir langsam und beobachtend quer durch den Wasserpark, bis wir in einem Spielplatz landen und wenig später den Park in die Straße der oberen Alten Donau verlassen. 

Erholungsgebiet Donaupark
An der oberen Alten Donau kreuzen wir bald wieder den Nordbahndamm. Von hier spazieren wir die Uferpromenade entlang, wobei rechts die Donau und weiter weg der Donauturm zu sehen sind. Beim Restaurant Birner geht's nun über das sog. „Birnerbrückerl“ zum Dragonerhäufel, eine weitläufige Uferwiese, wo auch im Winter Spaziergänger, Seelenbaumler und Freizeitsportler ein fröhliches Stelldichein feiern. Sobald wir den Jenischenweg erreicht haben, folgen wir diesem nach rechts in die Arbeiterstrandbadstraße, die uns über den sog. "Arbeiterstrand" zum weitläufigen Donaupark führt. Diese mehr als 60 Hektar große Parkanlage nördlich der Donau im 22. Gemeindebezirk gehört zu den beliebtesten Freizeitarealen Wiens. Angelegt wurde der Park zwischen 1961 und 1964, bekannt wurde er durch eine Messe, die im Jahr 1983 Papst Johannes Paul II. vor rund 300.000 Besuchern feierte. An dieses Ereignis auf der "Papstwiese" erinnert noch heute das 40 m hohe Papstkreuz.
Wir durchwandern den Park geradewegs auf dem Donauturm zu.

Auch er ist ein Wahrzeichen Wiens und mit 252 Metern das höchste Bauwerk Österreichs. Im oberen Bereich befinden sich eine Aussichtsterrasse sowie zwei Drehrestaurants, die bei gutem Wetter einen Ausblick in bis zu 80 km Entfernung erlauben. Eine sehr exquisite Einkehrmöglichkeit also. Was hier besonders gut zum Ausdruck kommt, ist das Wechselspiel zwischen Natur und moderner Architektur. Sowohl über den Wasserpark als auch über den Donaupark ragen Wolkenkratzer empor, deren Spitze besonders im Winter oft in den Wolken verschwinden, während zu ebener Erde Enten und Graureiher brüten.
Weiter den 25.000 Quadratmeter Irissee entlang, über den die imposante Skyline der Donaucity in den Himmel ragt. In diesem naturbelassenen Gewässer bilden Pflanzen wie Binsen, Seggen, Rohrkolben, Froschlöffel, Sumpfschwertlilien, Schwanenblumen, Wasserminze und Igelkolben ein bemerkenswertes Biotop. Zudem ziehrt sein Ufer ein Altbestand an Silberpappeln.

Beim Chinarestaurant Sichuan verlassen wir den Donaupark wieder und folgen der Arbeitstrandbadstraße bis zur Kagraner Brücke, wo wir die Tour abkürzen und die U1 nach Hause besteigen könnten. Aber Achtung: Noch wartet die schönste Etappe der Wanderung auf uns: die Runde um die untere Alte Donau.

Um die untere Alte Donau
Wir lassen die Kagraner Brücke links liegen, queren die vielbefahrene Wagramer Straße und folgen dem Ufer der unteren Alten Donau. Nun wird ruhig und beschaulich. Wir folgen dem Fischerweg, passieren das Gasthaus zur Alten Kaisermühle und marschieren zwischen kleinen Strandhäuschen und Schiffsanlegestellen weiter. Zwei kleine Brücken führen uns zum Laberlweg, auf dem wir das berühmte Strandbad Gänsehäufel, eines der ältesten und beliebtesten Strandbäder Wiens, umrunden. Vorbei am Restaurant Schinakl gelangen wir über die Bellegardegasse und den Cholewkapark zum sogenannten Polizeisteg, der uns zur langgestreckten Halbinsel mit dem "Kleingartenverein Gänsehäufel" führt – ein Symbol für die Wiener Lebenslust und Vereinsmeierei.

Am Weg u.a. das Polizeistrandbad, das Straßenbahnerbad und das Siemensbad – jede größere Zunft hatte und hat hier anscheinend ihre eigene Badewanne. Am Kaisermühlendamm, der der verkehrsreichen A22 folgt, nähern wir uns dem Ende der Unteren Alten Donau, wie wir eine 180°-Kehre vollführen und am nördlichen Ufer der Alten Donau retour marschieren. An dieser beliebten Strandpromenade laden im Sommer zahlreiche Stege und Uferwiesen zum Baden ein – was an manchen Wochenenden eine wahre Völkerwanderung auslöst. Im Winter ist es hier still und einsam, gut so für uns Winterwanderer. Was uns bleibt, sind ein paar Restaurants, romantische Uferplätze und der immer beeindruckende Blick zur Skyline des "Neuen Wien" hinüber mit dem Donauturm, der UNO City, dem Vienna International Centre und der mit bis zu 220 m hohen Bürotürmen bestückten Donau City.

So empfindet man diese Etappe sicher als den beschaulichsten und schönsten Teil der Runde.

Nach dem Bootshaus, einem Qualitätsrestaurant mit Wiener Charme, und der Anlegestelle des "Wiener Ruderclubs Donau" erreichen wir die Kagraner Brücke, wechseln auf dieser das Donauufer und gelangen bei der U1-Bahnstation "Alte Donau" zum Ende des Spaziergangs.


Route:
U6-Station "Neue Donau" – Wasserpark – obere Alte Donau – Birnerbrücke – Dragonerhäufel – Arbeiterstrandbadstraße – Donaupark – Donauturm – Kargraner Brücke – Fischerweg – Laberlweg – Polizeisteg – Kaisermühlendamm – untere Alte Donau – Bootshaus – Kagraner Brücke – U1-Station „Alte Donau“
Gesamtkilometer:
Pfeil up Pfeil down 12,6 km
Gesamthöhenmeter:
Pfeil up Pfeil down 0
Gesamtgehzeit (in Stunden):
Pfeil up Pfeil down ca. 3 1/2
Charakter:
Leider hat die Tour einen großen Betonanteil, für den gut gedämpfte Schuhe notwendig sind; ansonsten eine lange, aber abwechslungsreiche Tour; Achtung: Der Weg ist nicht durchmarkiert, weshalb an manchen Stellen durchaus ein GPS-Gerät dienlich sein kann (GPS-Track siehe unten).
Eignung für Kinder:
ab 12
Ausrüstung:
GPX-Track:
Einkehrmöglichkeiten:
zahlreiche am Weg wie der Neuerwirt (www.neuerwirt.at) an der Wasserparkbrücke, das Gasthaus Birner (www.gasthausbirner.at) oder das Bootshaus Alte Donau (www.dasbootshaus.at)
 

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Thomas Rambauske

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