Mit den Begriffen Rudolfshütte, Weißsee,
Enzingerboden, Tauernmoos und Stubachtal verbinden viele alpine Erlebnisse,
schöne Landschaft und heile Bergwelt. Aber die Welt war dort nicht
immer so heil. Stacheldraht und Ruinen erinnern heute noch an eine Zeit,
als Zwangsarbeiter bei Eiseskälte und Hitze ebendort an Kraftwerken
und Staumauern arbeiteten, die auch heute noch genutzt werden.
Dr. Nicole Strupetzky hat sich auf Spurensuche in eine tragische - und
verdrängt - Zeitepoche begeben, als die Berge alles andere als heil
waren ...
Von
Dr. Nicole Slupetzky
Einleitung
Das
Thema Zwangsarbeit war sowohl in wissenschaftlicher Hinsicht als auch
in der öffentlichen Diskussion lange Zeit kaum präsent. Obwohl
sich immer mehr Historiker mit diesem Bereich der NS-Geschichte befassten,
blieb es ein weitgehend unbekanntes Kapitel. Erst die anstehenden US-Klagen
veranlassten auch die österreichische Bundesregierung eine Historikerkommission
zu gründen, die Österreichs Nazivergangenheit aufarbeiten sollte.
Aber auch Firmen wie der "Verbund" oder die ÖBB mussten
sich dem Thema Zwangsarbeit stellen. Während es beim "Verbund"
ebenfalls zur Zusammensetzung einer Kommission kam, führten die Bemühungen
bei den Österreichischen Bundesbahnen zu keinem Erfolg.
Immer noch ist es mit Schwierigkeiten verbunden, an nötiges Archivmaterial
heranzukommen. In vielen Fällen wurde belastendes NS-Material am
Ende des Weltkrieges vernichtet oder bis heute unter Verschluss gehalten.
Zudem sind viele Menschen davon überzeugt, dass es Zwangsarbeit nur
bei großen Firmen gegeben habe.
Auch
Firmen wie der "Verbund" oder die ÖBB mussten sich dem
Thema Zwangsarbeit stellen.
Die
bisherige Forschung konzentrierte sich auch auf große Industriebetriebe,
wie z.B. die Hermann-Göring-Werke. Obwohl der Reichsgau Salzburg
kaum industrielle Betriebe oder Rüstungsbetriebe vorzuweisen hatte,
war die Zahl der Zwangsarbeit hoch. Bis zu 25.000 waren zivile Ausländer,
die hier zur Arbeit gezwungen wurden.(1)
Nun stellt sich allerdings die Frage, wo diese Arbeiter zum Einsatz kamen,
wenn es keine Großbetriebe gab. Der Großteil der Zwangsarbeiter
wurde in der Land- und Forstwirtschaft, aber auch im Baugewerbe benötigt.
Die Region der Hohen Tauern war vor allem auf Grund des reichhaltigen
Wasserreservoirs von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Hier wurde
neben dem Straßen- besonders der Kraftwerksbau vorangetrieben. Zu
diesem Zweck wurden Tausende Arbeitskräfte hergebracht. Jede noch
so kleine Firma nutzte die Möglichkeit ihr Arbeitskontingent aufzustocken.
Allein im Pinzgau waren bis zu 7.000 Menschen zur Zwangsarbeit verpflichtet.(2)
In vielen Ortschaften wurden Baracken zur Unterbringung errichtet.
Landwirtschaftliche Arbeitskräfte wurden zumeist auf den Bauernhöfen
selbst untergebracht. Es gab kaum ein Dorf, das keine zivilen Ausländer
oder Kriegsgefangene im Arbeitseinsatz hatte. Polen, Russen, Ukrainer,
Tschechen, Franzosen, Italiener ... viele Nationalitäten waren vertreten.
Dennoch wurde die Erinnerung daran von der Bevölkerung zum Teil völlig
verdrängt. An vieles kann oder will man sich nicht mehr erinnern.
So wird auch das Thema Kraftwerksbau in den Hohen Tauern sofort mit Kaprun
in Verbindung gebracht, obwohl nicht weit entfernt noch eine zweite Großbaustelle
existierte. Dabei handelte es sich um die Region Uttendorf/Stubachtal,
wo ebenfalls massive Bauten zur Nutzung der Wasserkraft gebaut wurden.
Im Gegensatz zu Kaprun wurde hier jedoch schon vor der nationalsozialistischen
Herrschaft begonnen.
Die
Bedeutung des Stubachtals vor 1938
Bereits
während der Habsburgermonarchie wurde die Bedeutung der Wasserkraft
erkannt. Vor allem die Hohen Tauern mit den zahlreichen Seitentälern
der Salzach spielten bei diesen Überlegungen eine Rolle. Schon im
Jahr 1913 gab es die ersten Pläne zur Errichtung mehrerer Kraftwerke
im Stubachtal.
Die k. und k. Eisenbahndirektion in Wien plante in einem ersten Projekt
die Stauung des Grünsees mit einer Staumauer von circa 100 Metern
Länge und eine Erhöhung des Seespiegels um 21 Meter. Auf Grund
von zu hohen Kosten - die geologischen Verhältnisse waren ungünstig
- wurde dieses Projekt wieder verworfen. Um das kostbare Wasser dennoch
nicht zu verlieren, wurde der Abfluss des Sees gefasst und zum Krafthaus
Enzingerboden geleitet.(3)
Trotz mancher Fehlschläge wurden neue Pläne für
dieses Tal geschmiedet und 1913/14 das Kraftwerk Tauernmoos in Angriff
genommen. Zunächst wurden die Zufahrtswege errichtet, für deren
Bau schon im ersten Weltkrieg russische Kriegsgefangene herangezogen wurden.
Nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie war es absolut notwendig, die
Wasserkraft verstärkt zur Elektrifizierung heranzuziehen, da die
großen Kohlefelder der Monarchie nicht auf österreichischem
Gebiet lagen. 1920 wurden schließlich die Arbeiten an mehreren Kraftwerken
aufgenommen, wie zum Beispiel in Mallnitz bei Obervellach und im Stubachtal.
Unter dem Zwang der wirtschaftlichen Nöte und Engpässe mussten
die Prioritäten auf jene Kraftwerke gelegt werden, wo die Arbeiten
schon am weitesten fortgeschritten waren, was vorübergehend zu einer
Drosselung der Bauten im Stubachtal führte. Mit der Gründung
des Unternehmens "Österrreichische Bundesbahnen"
als selbständiger Wirtschaftskörper wurde der Bau der Kraftwerke
im Stubachtal wieder vorangetrieben.(5)
So rasch als möglich sollte nun die Staumauer arn Tauernmoossee
errichtet werden, um das Kraftwerk Enzingerboden in Betrieb nehmen zu
können. Diese Kraftwerksgruppe sollte die Elektrifizierung der Bahnstrecke
Salzburg-Wörgl ermöglichen. Für diesen Zweck wurde am Tauernmoos
ein ständiges Barackenlager errichtet, das auch im 2. Weltkrieg noch
genutzt wurde.
Zwischen 1926 und 1929 wurde der Bau durch die Österreichischen Bundesbahnen
ganzjährig vorangetrieben und Anfang Juni die Betonmauer am Tauernmoossee
fertiggestellt. Am 9. Juli 1929 erfolgte der erste Vollstau!(7)
Das Ziel der Österreichischen Bundesbahnen, nämlich die Elektrifizierung
der Bahnstrecke Salzburg Wörgl, war mit der Fertigstellung dieser
Kraftwerksstufe erreicht. Anfang der 1930er Jahre dachte man an weitere
Projekte. Die Vorarbeiten, Vermessungen und Planungen begannen schon ein
Jahr darauf. Die Bundesbahnen mussten aber weiterhin schwere Kämpfe
gegen Kohleninteressen und andere Energielieferanten führen und konnten
ihre eigenen Interessen erst 1937 durchsetzen, als die Elektrifizierung
der gesamten Westbahnstrecke geplant wurde. Durch den Anschluss Österreichs
an Hitlerdeutschland veränderten sich die Machtstrukturen erneut.
Die ÖBB wurden alsbald von der Deutschen Reichsbahn übernommen.
Ludwig Röbe wurde als neuer Leiter der Reichsbahndirektion
nach Osterreich entsandt. Ein neues Konstruktionsbüro wurde eingerichtet,
wo neue Kraftwerke geplant wurden.
Kraftwerksbau in der Region Uttendorf/Stubachtal nach 1938
Mit
der Eingliederung der ÖBB in die Reichsbahn änderte sich auch
die Situation im Stubachtal. Die Arbeiten wurden keineswegs unterbrochen,
sondern umstrukturiert. Das Wasserrecht wurde den Österreichischen
Bundesbahnen entzogen. Die Bezirkshauptmannschaft in Zell arn See stellte
ein derartiges Ansuchen an das Reichsverkehrsministerium, Abwicklungsstelle
Österreich, in Wien, zur Aufhebung des Wasserrechts für ein
Bauhilfswerk am Grünseeabfluss.(10) Mit 20.
April 1938 waren die neuen Besitzverhältnisse im Stubachtal geklärt.
Die Deutsche Reichsbahn galt nun als Rechtsnachfolgerin der ehemaligen
k.k. Österreichischen Staatsbahnen bzw. der Österreichischen
Bundesbahnen. Dieses Vorgehen bedeutete aber keinesfalls das Ende der
Bauarbeiten in der Region. Im Gegenteil, die Deutsche Reichsbahn trieb
den Ausbau neuer Kraftwerke voran. Die Wichtigkeit der alpinen Anlagen
wurde immer wieder herausgestrichen.
In den Hohen Tauern wurden mit den Bauten Kaprun und Weißsee zwei
Großprojekte massiv vorangetrieben. Man wollte das Wasser des Weißsees
in 2.300 m Höhe endlich nutzbar machen und stellte dazu im Juli 1939
die Anträge an die Bezirkshauptmannschaft Zell arn See.
Während technisch die einzelnen Bauteile keine Schwierigkeiten boten,
wirkte sich die Höhenlage am Rande der Gletscherzone auf die Baudurchführung
ungeheuer erschwerend aus. Im ganzen Deutschen Reich hatte es noch nie
eine Großbaustelle dieser Art in solcher Höhenlage gegeben.
Der kurze Bausommer im Hochgebirge verlangte äußerste Konzentration
der Arbeiten. Selbst im Hochsommer herrschten oft tiefe Nachttemperaturen,
was entsprechende Vorsorge nötig machte. Auch die Entlegenheit der
Baustelle, die nötige Schaffung von Zufahrten und Unterkünften,
alles musste sorgfältig bedacht sein. Am Bau der Staumauer konnte
nur im Sommer gearbeitet werden, allerdings war die Errichtung neuer Stollen
das ganze Jahr über möglich. Die Zufahrt zur höchstgelegenen
Baustelle des Dritten Reiches erfolgte bis zum Enzingerboden über
eine Straße, von hier aus wurde eine Materialseilbahn errichtet.
Eine Verbesserung des vorhandenen Alpenvereinssteiges, um die Hilfstransporte
und auch die Versorgung der Rudolfshütte Sektion Austria des Alpenvereins
zu erleichtern, wurde versprochen.(11) Die Pläne
wurden arn 21. Dezember 1939 eingereicht und in einem Schreiben des Reichswirtschaftsministers
vom 12. März 1941 verlautbart, dass gegen die angezeigten Bauvorhaben
keine Bedenken bestünden.(12)
Die gesarnte Arbeitszeit wurde mit drei Jahren bemessen, was sich allerdings
als viel zu knapp bemessen herausstellte. Im Oktober 1941 stellte die
DRB fest, dass die Kraftstufen Tauernmoosboden-Enzingerboden, Grünsee-Enzingerboden
und Enzingerboden-Schneiderau gut im Betrieb standen. Infolge des technischen
Fortschritts im Kraftwerksbau, auf Grund des wesentlich vergrößerten
Verbundnetzes der DRB und dem damit erhöhten Energiebedarfs wurden
die Pläne im Stubachtal erweitert. Die Reichsbahndirektion stellte
fest:
"Das
Einzugsgebiet der Stubaches ist in Bezug auf seine Wasserspende, seinen
geologischen und morphologischen Aufbau ein Einzelfall für die
Ausnützung seiner Wasserkräfte, wie er in den Alpen nicht
mehr günstiger zur Verfügung teht. In Anbetracht des unschätzbaren
volkswirtschaftlichen Wertes dieser Kraftwerksanlagen muss daher getrachtet
werden, die von der Natur gegebenen Möglichkeiten weitgehendst
auszunutzen."(14)
Der
neue Entwurf sah außer der Überleitung der Niederschlagswasser
in den Speicher am Tauernmoos noch zusätzlich die Speicherung der
gesamten Sommerzuflüsse im Weißseebecken vor. Deswegen sollte
noch eine zweite kleinere Staumauer, Höhe 28 m, an der Ostseite des
Sees gebaut werden. Zur Trockenlegung der Sperrenbaugrube und zur Erzielung
eines größeren natürlichen Stauraumes wurde die Abbsenkung
des Weißsees geplant, was als ersten technischen Schritt, die Erbauung
eines Überleitungsstollens in den Odenwinkel zum Tauernmoossee zur
Folge hatte. Im Winter 1941 wurde das Gesamtprojekt Weißseeüberleitung
neu bearbeitet eingereicht und genehmigt.
Das Gestein im Bereich des Überleitungsstollens war äußerst
hart und zäh, weshalb ein Durchkommen nur mittels zahlreicher Sprengungen
möglich war. Durch die Arbeit am Stollen erkannte die Bauleitung,
dass ein ständiges Sprengmittelmagazin vonnöten war, weshalb
ein dementsprechendes Ansuchen gestellt und schließlich in einer
Felswand eingesprengt; der Eingang war in Richtung Ödenwinkelkees
gerichtet und damit von den Bauanlagen abgewandt.(15)
Dadurch konnten Arbeiten wesentlich rascher durchgeführt werden.
Die Deutsche Reichsbahn stand mit ihrer Großbaustelle Weißseespeicher
in direktem Konkurrenzkampf mit den Alpen Elektrowerken (AEW), die die
Kraftwerksspeicher in Kaprun besaßen. Die AEW hatten den Antrag
um Zuteilung der Wasserrechte der an das Stubachtal grenzenden Gebiete
gestellt, was die wasserwirtschaftlichen Möglichkeiten der DRB massiv
eingeschränkt hätte. Außerdem waren die Gebiete in Kärnten
den Alpen Elektrowerken zuerkannt worden. Um einer Zuteilung der unmittelbar
angrenzenden Einzugsbereiche vorzubeugen, stellte die Reichsbahn die Ansprüche
auf das Gebiet des oberen Ödbaches, des Amersees, des Prägratmooses
und des Dorferbaches.
Da der Stollen vom Weißsee zum Tauernmoosboden bereits seit März
1942 durch- geschlagen war, wurde auf eine baldige Entscheidung gepocht,
um die Arbeiten rasch vorantreiben zu können. Der Generalinspektor
für Wasser und Energie erteilte seine Zustimmung, womit der Baustellenbereich
massiv ausgedehnt werden konnte. Um die Arbeiten für einen weiteren
Stollen beginnen zu können, wurde das Ansuchen für eine kleine
Unterkunftshütte im Amertal durch die Reichsbahn genehmigt.(17)
Die Kärntner Gebiete blieben in der Hand der AEW.(18)
Der Konkurrenzkampf trat mehr und mehr in den Hintergrund je länger
der Krieg dauerte. Sowohl die AEW als auch die DRB kamen im Zuge des fortschreitendes
Krieges unter Druck und mussten um den Weiterbau ihrer Speicheranlagen
bangen. Die Reichsstatthalter Kärntens und Salzburgs erklärten
sich dennoch im Herbst 1943 bereit, den Weißsee für kriegswirtschaftlich
wichtig zu erklären.
"Die
zunehmenden Anforderungen der Kriegswirtschaft an die Deutsche Reichsbahn
drängen zur Erschließung neuer Energiequellen, um eine intensive
Ausnützung der auf elektrischen Betrieb eingerichteten Reichsbahnstrecken
zu ermöglichen. Das gegenständliche Bauvorhaben trägt
nicht nur diesem dringenden kriegswirtschaftlichen Bedürfnis, sondern
auch den Erfordernissen der besseren Ausnützung der vorhandenen
Speicherräume Rechnung ..."(19)
Der
Generalinspektor für Wasser und Energie stimmte dem zu, womit weitergebaut
werden konnte. Allerdings galt diese Erklärung nur bis zum 1. Oktober
1944. Danach musste erneut von der DRB angesucht werden. Die Verlängerung
folgte noch einmal. Je länger der Krieg dauerte, desto schwieriger
wurde es, derartige Baustellen als kriegswirtschaftlich notwendig erklären
zu lassen. Die Rüstungsindustrie hatte zu diesem Zeitpunkt absoluten
Vorrang. Im April 1945 war die Deutsche Reichsbahn gezwungen, die Durchführung
ihres Bauvorhabens Weißsee-Speichergruppe bis Kriegsende zurückzustellen.(20)
Damit wurde diese Großbaustelle vorläufig stillgelegt und erst
nach dem Krieg wieder aufgenommen.
4. Weißsee, ein Nebenlager des KZ Dachau
Die
Baustellen im Stubachtal unterstanden zwar der Deutschen Reichsbahn, die
Arbeiten wurden jedoch von einer Arbeitsgemeinschaft durchgeführt.
Für öffentliche Bauträger wie die Deutsche Reichsbahn war
es zumeist üblich, private Firmen für den Bau zu engagieren.
Die Arbeitsgemeinschaft Stubachwerke bestand aus mehreren Einzelfirmen,
wobei die Union-Baugesellschaft "Universale - Hoch-TiefbauaktiengeseIlschaft"
maßgeblich beteiligt war und das Gesarntprojekt leitete.
Von
Beginn an war klar, dass Baustellen in der Größe des Weißseespeichers
mit allen dazugehörenden Baustellen eine große Zahl an Arbeitern
benötigen würde. Im Gegensatz zu Kaprun, wo sich zwei "Judenlager"
für den Bau der Kraftwerke befanden, wollte sich die Arbeitsgemeinschaft
Stubachwerke nicht auf jüdische Arbeiter stützen. Erst als der
Wiener Reichskommissar Joseph Bürckel beim Präsidenten
der Zweigstelle "Ostmark" des Reichsarbeitsministeriums, Friedrich
Gärtner, anfragen ließ, wie sich der Einsatz arbeitsloser
Juden aus der Ostmark entwickeln würde, änderte die Arbeitsgemeinschaft
ihre Meinung. Die Arbeitsgemeinschaft Stubachwerke erklärte sich
bereit, zunächst versuchsweise 30 Juden zu beschäftigen.(21)
Bis Ende Mai stieg jedoch die Zahl jüdischer Arbeiter auf 61.(22)
Für den Weiterbau war diese Zahl bei weitem zu wenig. Deshalb
trat die DRB arn 3. Mai 1939 mit folgender Bitte an den Gauleiter Salzburgs:
"Wir
bitten dringend, dass auch von Ihnen den beteiligten Landesarbeitsämtern
Salzburg und Innsbruck und den nachgeordneten Arbeitsämtern nachdrücklich
die staatspolitische Wichtigkeit und damit Dringlichkeit und Unaufschiebbarkeit
dieser Baumaßnahmen klargelegt wird. Wir bitten femer, auf diese
Landesarbeitsämter einzuwirken, dass alle irgendwie verfügbaren
oder freizumachenden Arbeitskräfte, wenn nötig unter Umständen
Ausländer (Italiener oder Jugoslawen) oder auf dem Wege der Verpflichtung
uns bzw. den ausfiihrenden Firmen zugewiesen werden."(23)
Für
rund 365 Arbeiter wurde für die Stubachwerke Sofortbedarf angemeldet,
denn die Bauleitung wollte die Pläne so rasch als möglich ausführen.
Von Anfang an gab es hier einen sehr hohen Ausländeranteil unter
den Arbeitern, wobei es sich aber nicht immer um Zwangsarbeiter handeln
musste. Einige, vor allem Italiener, waren freiwillig gekommen. So waren
rund 29% zwischen 1939 und 1941 Ausländer, unter denen die Italiener
mit knapp 13 % die größte Gruppe darstellten, aber auch Jugoslawen,
Slowaken, Tschechen usw. standen im Einsatz. Für viele änderte
sich später das freiwillige Dienstverhältnis zu einem erzwungenen.(24)
Mit Kriegsbeginn kamen verstärkt Kriegsgefangene in die Region. Im
Lagebericht vom 2. Februar 1940 des Landrates Zell am See war zu lesen,
dass 50 Slowaken und 75 kriegsgefangene Polen beim Bau der Stubachwerke
beschäftigt wurden.(25) Die Zahl sollte im
Laufe des Krieges noch stark ansteigen. Für die Unterbringung der
Arbeiter war gesorgt, das gesarnte Stubachtal war mit Barackenbauten versehen
worden. Sowohl in Uttendorf als auch in Wirtenbach, Wiesen, Fellern in
der Schneiderau, arn Enzingerboden, am Tauernmoos und am Weißsee
wurden solche Bauten errichtet. Am 22. März 1942 befanden sich 153
Angehörige fremder Nationen beim Bau der Stubachwerke im Einsatz:
85 Italiener, 30 Kroaten, 12 Ungarn, 18 Slowaken, 5 Tschechen und 3 Staatenlose.
Schon vier Wochen später wurde diese Zahl um circa 45 Mann erhöht.(26)
Die Lebensumstände für die Arbeiter waren je nach Einsatzort
unterschiedlich schwer. Am beschwerlichsten war es für jene, die
im Bereich des Weißsee eingesetzt waren, denn die Rudolfshütte
befand sich in hochalpinem Gelände in 2.300 m Höhe.
Schon in den ersten Plänen von 1939 war ein Barackenlager in dieser
Höhe vorgesehen. In der Geländemulde neben der (alten) Rudolfshütte
war Platz für die Aufstellung von Baracken für etwa 350-400
Arbeiter.(28) Allerdings mussten diese erst errichtet
werden.
Ein Teil jener Arbeiter, die für die Errichtung der Baracken und
der Vorarbeiten für den Stollenbau kamen, wurde täglich vom
Tal mit der sogenannten "Bleichert" herauf- befördert,
was ein ziemlich abenteuerliches Unterfangen war. Die "Bleichert",
der Name der Firma, war eigentlich nur als Materialseilbahn konzipiert,
wurde aber auch für Personentransporte genutzt, wie das ein Foto
(Abb. 8) und mehrere Zeugenaussagen bestätigten. Die Seilbahn bestand
aus primitiven, großen Kisten, in denen bis zu sechs Mann Platz
fanden.(29)
Andere wiederum wurden in der Rudolfshütte untergebracht. Immerhin
konnten hier bis zu 70 Personen Unterkunft finden. Die Hütte wurde
weiterhin auch für Alpinkurse für die Hitlerjugend und andere
NS-Organisationen genutzt, Privatleute konnten hier übernachteten.
Zu den prominentesten Gästen gehörten Heinrich Harrer, der sich
auf seine Tibetreise vorbereitete und Louis Trenker, so der Sohn der Wirtsleute,
Louis Wurnitsch. Auf Grund dieser Öffentlichkeit wurde die Anzahl
der Zwangsarbeiter, die in der Rudolfshütte lebten, gering gehalten.
Die Zahl der in der Rudolfshütte untergebrachten Arbeiter bezifferte
Wurnitsch mit circa 20, darunter Serben und Russen. Die Arbeiter mussten
für die Reichsbahn die im Freien befindlichen Anlagen vom Schnee
befreien.(31)
Weg zur Rudolfshütte (36), Reproduktion SLA
Weiterhin
war das Hauptziel, den Ausbau der Stollenanlagen
für den Kraftwerksbau voranzutreiben, weshalb mehr Arbeiter an Ort
und Stelle benötigt wurden. Zu diesem Zweck wurde das erste Arbeitslager
mit einer Wohnbaracke im Gebiet des Weißsees errichtet.
Parallel zu dieser Baracke wurde das Lager bei der Tauernmoossperre wieder
aktiviert, das für den Bau der Staumauer in der Zwischenkriegszeit
genutzt worden war. Bereits ab 1939 wurden hier die ersten Kriegsgefangenen
untergebracht, wobei es sich um Polen und ab 1941 auch um Russen handelte.
Einerseits war es notwendig, die Staumauer vor eventuellen feindlichen
Angriffen zu schützen. Für diesen Zweck wurden zwischen 1939
und 1942 sechs Maschinengewehrnester (eines besteht heute noch) errichtet,
die bis zum Ende des Krieges besetzt blieben. Andrerseits hatte die Deutsche
Reichsbahn dem Alpenverein versprochen, den Weg vom Tauernmoos zur Rudolfshütte
auszubauen. Dafür kamen ausschließlich Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene
zum Einsatz.
Wegarbeiten zwischen Tauernmoss und Rudolfshütte (33),
Reproduktion SLA
Diese
Arbeiten erfolgten keineswegs in großer Abgeschiedenheit, aber unter
starker Bewachung. Zeitzeugen berichteten von ausgemergelten Gestalten,
die von Uniformierten ständig überwacht wurden.(34)
Dennoch versuchte manch einer, den hungernden Zwangsarbeitern etwas Essen
zuzuschieben. Ein Zeitzeuge aus Uttendorf, darnals noch ein Kind, schilderte
einen solchen Versuch. Unterwegs zu einer Bergtour gemeinsam mit seinem
Vater hatte man Brot mitgenommen. Während der Vater die Wachposten
im Auge behielt, schlich sich der Junge an zwei polnische Zwangsarbeiter
heran und steckte ihnen das Brot zu.(35) Man hatte
die Hoffnung, dass die Aufseher mit dem Jungen nachsichtiger umgehen würden,
sollte er ertappt werden. Derartige Mitmenschlichkeit bekamen die Zwangsarbeiter
allerdings selten zu spüren. Die meisten Wanderer und Bergsteiger,
die an diesem Weg entlang karnen, nahmen kaum Notiz von den unter Zwang
arbeitenden Menschen.
Die Wegarbeiten am Tauernmoossee wurden zwar weiterhin fortgesetzt. Die
Energie- verknappung war aber mittlerweile im gesamten Deutschen Reich
zu spüren, weshalb die Energiegewinnung im Vordergrund der Bemühungen
stand und die DRB größtes Augenmerk auf die Wassernutzung des
Weißsees legte. Um eine Senkung des Seespiegels zu erreichen, wurde
nun der Stollenbau vorangetrieben, wo massiv Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene
zum Einsatz kamen. Die wenigsten hatten Erfahrung im Stollenbau gesammelt.
Stolleneingang (37), Reproduktion SLA - Sprengmittelmagazin,
Reproduktion SLA
Der
Winter 1941/42 stellte sich als besonders hart heraus. Trotz extremer
Schneemassen - 12 Meter - wurde untertag kontinuierlich weitergearbeitet,
bis im März 1942 der Durchbruch des ersten Stollens möglich
wurde. Diesem Augenblick wurde immense propagandistische Bedeutung zugemessen.
Trotz schlechtester Wetterbedingungen wurde jeder Schritt von der Setzung
des Sprengsatzes bis zum Durchbruch
des Stollens für Propagandazwecke filmisch dokumentiert und fotografiert
(siehe Bild links).
Auf Grund des schlechten Wetters erfolgten die offiziellen Feierlichkeiten,
der zahlreiche Gäste beiwohnten, zu einem späteren Zeitpunkt.
Sogar die Trachtenmusikkapelle Uttendorf wurde eingeladen, um für
die musikalische Umrahmung zu sorgen.
Nach dem Durchbruch des ersten großen Stollens konzentrierten sich
die baulichen Anstrengungen in einem immer stärkeren Ausmaß
auf die Errichtung des Weißseespeichers. Für diesen Zweck wurden
nun in der Geländemulde in unmittelbarer Nähe der Rudolfshütte,
an jenem Standort, wo man es bereits 1939 geplant hatte, Unterkünfte
errichtet.
Feierlichkeiten
zum Durchbruch des Ödenwinkelstollens mit der TMK, Reproduktion SLA
Obwohl
in einem Schreiben der Union Baugesellschaft im Oktober 1942 angekündigt
wurde, dass die Arbeiten über den Winter eingestellt werden würden,
entsprach dies nicht der Wahrheit. Im Herbst 1942 wurde eine Wohn- und
Kanzleibaracke aufgestellt, der bis zum Frühjahr noch weitere Baracken
folgten. Einerseits wurden vom Tal - z.B. Enzingerboden - Baracken zum
Weißsee gebracht und oberhalb der Rudolfshütte wieder aufgebaut.
Die bereits seit 1939 bestehende Wohnbaracke wurde abgetragen und ebenfalls
dort aufgebaut.(39) Im Frühjahr 1943 war nun
Platz für rund 400 Arbeiter in insgesamt drei Wohnbaracken. Diese
wurden mit einem massiven Stacheldraht umzäunt, um jegliche Fluchtversuche
zu verhindern.
Unterkunft
der Arbeiter (40),, Reproduktion SLA
Bis
1943 waren im Stubachtal und am Weißsee hauptsächlich zivile
Ausländer, vor allem Ukrainer und Polen, aber auch russische Kriegsgefangene
im Einsatz. Im Jahr 1943 wurden vermehrt auch Strafgefangene.(a)
Im Herbst wurde die Verlegung von Strafgefangenen von der Strafanstalt
Bernau/Chiemsee in das Stubachtal genehmigt. Für die Bewachung dieser
Gefangenen wurden weitere fünf Wachmannschaften der Strafanstalt
zur Verfügung gestellt. Am 29. November 1943 waren bei der Arbeitsgemeinschaft
Union - Universale 55 von hundert Arbeitern Strafgefangene, hauptsächlich
Deutsche und Tschechen.(41)
Dann veränderte sich allerdings diese Konstellation, einhergehend
mit der Kriegswende zugunsten der Alliierten wurde es zunehmend schwieriger
genügend Arbeiter zu bekommen. Daher änderte man die Strategie,
das Lager wurde zu einem selbständigen Nebenlager des Konzentrationslagers
Dachau. Von dort wurden nun auch die Arbeitskräfte zum Weißsee
gebracht.
Der
Arbeitseinsatz von KZ-Insassen kam den Firmen billiger, da sie diese Arbeiter
nicht versichern mussten. Nach 1943 ging die Zahl der Versicherungen einzelner
Arbeiter bei der Salzburger Gebietskrankenkasse massiv zurück.
Bei den aus Dachau stammenden Arbeitern handelte es sich überwiegend
um Franzosen und Belgier, aber auch um politische Häftlinge aus Österreich.
Dem Arbeitskommando Weißsee waren insgesarnt 450 Arbeiter unterstellt,
die allesamt in den drei Baracken untergebracht waren. Bewacht wurden
sie sowohl von Mitgliedern der SS als auch von Wehrmachtsangehörigen.
Als Lagerführer wurde seinerzeit ein ehemaliger Wehrmachtsangehöriger
namens Bischof eingeteilt und als Chef der SS-Bewachungseinheit
ein Mann namens Maier.(43) Die Arbeiter wurden
in Gruppen von 10 bis 15 Mann aufgeteilt und einem deutschen Vorarbeiter
unterstellt, der dafür zuständig war, dass die Arbeiten zügig
vorangingen. Zu diesem Zweck wurden diese auch bewaffnet.(44)
Das Unternehmen "Stausee Weißsee" wurde unaufhörlich
vorangetrieben. Im September 1943 wurde ein weiterer Antrag zum Ausbau
des Kalser- und des Sonnblickstollens gestellt. Allerdings hatte sich
die wirtschaftliche Lage stetig verschlechtert, weshalb anderen Projekten
Vorrang gegeben wurde. Die Bauarbeiten arn Kalser Stollen zwischen Tirol
und Salzburg wurden bei einer Länge von 754 Metern eingestellt, erst
nach dem Krieg 1947 wurde dieser fertiggestellt.(45)
Die Arbeit für die Gefangenen ging dennoch nicht aus. Um genügend
Material zum Ausbau und zur Stabilisierung der Stollen zu haben bzw. um
die Wege auszubessern, wurde ein Steinbruch eingerichtet, in dem ausschließlich
KZ-Insassen Schwerstarbeit verrichten mussten. Obwohl die Schließung
des Lagers vom Internationalen Suchdienst mit Dezember 1944 datiert wurde,
erfolgte die tatsächliche Schließung im April 1945, denn erst
am 6. April beschloss die DRB die Durchführung ihres Bauvorhabens
bis zum Kriegsende zurückzustellen.(46)
Zur offiziellen Auflösung des Lagers kam es nicht mehr, da bereits
vier Wochen später der Krieg zu Ende war und am 8. Mai 1945 die ersten
amerikanischen Truppen in der Gemeinde Uttendorf einmarschierten und alle
dort befindlichen Lager befreiten.(47)
"Weiße
Hölle - Hölle Weißsee?"
Im
Nebenlager Weißsee waren Menschen vieler Nationalitäten vertreten,
die aber alle eine Gemeinsarnkeit hatten: Sie mussten hier in 2.300 m
Höhe Schwerstarbeit leisten und dabei oftmals Höllenqualen erleiden.
Ukrainer, Polen, Russen, Franzosen, Griechen, Tschechen, Jugoslawen und
Belgier, aber auch Deutsche und Österreicher kamen zum Einsatz. Die
wenigsten von ihnen hatten Erfahrung im Stollen- oder Kraftwerksbau und
zudem waren sie nicht an die Arbeit im Hochgebirge gewöhnt. Temperaturen
unter Null waren auch im Sommer keine Seltenheit, die Luft war in diesen
Höhen schon spürbar dünner und erschwerte jede körpetliche
Anstrengung. Vor 1943 handelte es sich bei den Arbeitskräften hauptsächlich
um Zwangsarbeiter, d.h. zivile Ausländer. Mit 1943 verschlechterte
sich die wirtschaftliche Lage im Deutschen Reich, weshalb die Baufirmen
nun verstärkt auf Insassen von Konzentrationslagern setzten. Von
diesem Zeitpunkt an galt auch das Lager Weißsee als Nebenlager des
Konzentrationslagers Dachau und wurde nach Bedarf mit Arbeitern "beliefert".
Die Qualen begannen aber nicht erst mit der Ankunft im Lager Weißsee,
sondern schon beim Transport. Mit Viehwaggons wurden die Gefangenen nach
Uttendorf verfrachtet, wo sie halbverhungert und -verdurstet ankarnen.
Egal wie der körperliche Zustand der Gefangenen war, sie wurden weiter
zur Rudolfshütte geschickt.
Von Uttendorf folgte eine 17 km lange Anfahrt zum Enzingerboden, von wo
man die Häftlinge entweder mit der Materialseilbahn zum Weißsee
brachte oder sie noch einem 3-Stunden-Fußmarsch aussetzte. Ihre
Ausrüstung und Kleidung unterschied sich nur kaum von jener ihrer
Schicksalsgenossen in Dachau. Dünne Strafgefangenenkleidung aus Leinen
oder Baumwolle und dünne Lederschuhe oder Holzschuhe waren auch für
die Arbeiter am Weißsee üblich. Die Holzschuhe waren für
die Arbeit im Hochgebirge absolut nicht geeignet, weshalb die Deutsche
Reichsbahn den Arbeitern schwere Lederschuhe zur Verfügung stellte.
Zusätzlich bekamen manche noch Fausthandschuhe, Pullover und Mantel.(48)
Politischen Häftlingen aus Österreich wurde selbst dies nicht
gestattet. Als "Kälteschutz" durften sogenannte "Politische"
ein Stück Zeitungspapier verwenden, wobei selbst das genauestens
kontrolliert wurde, so Heinrich Fritz in seiner Biographie.(49)
Alle waren für dieses Klima unzureichend ausgerüstet und mussten
dadurch Erfrierungen erleiden. Diese Tatsache fiel sogar einer jungen
Tourengeherin auf, die sich im Mai 1943 auf der Rudolfshütte für
einige Tage aufgehalten hatte.(50)
Setzung eines Sprengsatzes (38), Reproduktion SLA
Die
meisten der KZ-Insassen waren mit Fluchtpunkten aus rotem Stoff gezeichnet,
die an besonders markanten Körperteilen angebracht wurden, wie Brust
und Rücken. Damit waren die Häftlinge gut sichtbar und ein leichteres
Schussziel.(51)
Einmal im Lager Weißsee angekommen, wurde man vom Lagerführer,
SS-Hauptsturmführer Maier, "empfangen" und anschließend
zur Arbeit eingeteilt. Die einzelnen Arbeitskommandos bestanden aus circa
10 bis 15 Personen, die einem österreichischen oder deutschen (manchmal
holländischen) Vorarbeiter unterstellt waren.(52)
Die Gesamtüberwachung des Lagers war der SS unterstellt, die
sich in der Rudolfshütte einquartiert hatte.
Die Unterbringung war ebenso spärlich eingerichtet, wie gut gesichert.
Drei aufeinanderfolgende Baracken waren von massivem Stacheldraht umgeben,
um jegliche Flucht zu verhindern. Jede Baracke bestand aus zwei großen
Schlafräumen mit dreistöckigen Betten, jedes mit einem Strohsack
ausgestattet. In der Mitte des Raumes gab es einen kleinen Ofen, der bei
weitem nicht ausreichte.
Bei der Unterbringung wurde auch auf Nationalitäten keine Rücksicht
genommen. Man wurde dort untergebracht, wo Platz war und nicht, wo sich
jene befanden, mit denen man sich unterhalten konnte; Zeit zum Unterhalten
blieb den Lagerinsassen ohnehin nur selten.
Egal, welches
Wetter herrschte, ob Sturm, Schnee, Regen oder Sonnenschein, um 5 Uhr
morgens war Tagwache. Nach gemeinsarner Morgentoilette mussten die Gefangenen
eine halbe Stunde später zum Appell anrücken. Nach dem kurzen
Frühstück - Brot mit etwas Margarine - musste jeder zu seiner
Arbeitsstelle marschieren. Bei Sonnenaufgang wurde bereits gearbeitet.
Ein lautes Signal läutete zum Mittagessen. Wenn es in den Baracken
eingenommen wurde, musste man erneut den rund 20-minürigen Fußmarsch
hin und retour in Kauf nehmen, um etwas Suppe und Schwarzbrot zu bekommen.
Wenn die Gefangenen im Freien ihr Essen vorgesetzt bekamen, waren sie
Wind und Kälte ausgesetzt. Um sich dagegen zu schützen, gruben
sie sich Schneelöcher, was aber wiederum körperliche Anstrengung
bedeutete. Nach einer Stunde "Pause" - oft wurden die Pausen
aber nicht eingehalten - wurde die Arbeit bis Sonnenuntergang unvermindert
fortgesetzt. Zwölf bis dreizehn Stunden Arbeit täglich waren
die Regel, Tag für Tag, außer sonntags, da wurde nachmittags
nicht gearbeitet, außer man meldete sich "freiwillig"
zum Dienst.(53)
Trotz aller Müdigkeit war der Tag nach absolvierter Arbeit noch nicht
zu Ende. Beim Abendappell kontrollierten die Wachposten täglich die
schweren Schuhe, die von der Reichsbahn zur Verfügung gestellt worden
waren, ob noch alle Nägel - "Tschernken" - vorhanden waren.
Fehlte einer, was bei dieser Arbeit nicht selten war, wurde der Häftling
aufgeschrieben. Wer zuviel Nägel verloren hatte, musste mit einer
Prügelstrafe rechnen. Mit Ochsenziemern wurde dann auf die "Übeltäter"
eingeschlagen. Diese Strafe wurde aber nicht, wie Heintich Fritz berichtete,
von den Wehrmachtsangehörigen oder der SS vorgenommen, sondern von
ausgewählten Lagerinsassen. Die körperlichen Züchtigungen
fielen oftmals so heftig aus, dass der Betroffene mehrere Tage nicht arbeiten
konnte.(54)
Ein Großteil der Häftlinge nach 1943 wurde im Steinbruch eingesetzt
und nicht mehr im eigentlichen Stollenbau. Andere wiederum mussten täglich
in Richtung Tauernmoos marschieren, um die Wegarbeiten zu verrichten -
unabhängig von der Wetterlage. Manchmal karn es auch vor, dass einige
Häftlinge tageweise an Baustellen im Tal eingesetzt wurden. Morgens
wurden diese Arbeiter mit der Materialseilbahn ins Tal gebracht und abends
wieder zurück. Vier Häftlinge und zwei SS-Männer waren
pro Kommando vorgesehen. Häufig passierte es, dass die Bahn unterwegs
stecken blieb, was wiederum bedeutete, dass die Arbeiter einen mühsamen
Fußmarsch in Kauf nehmen mussten und erst mitten in der Nacht wieder
in ihren Baracken eintrafen. Dennoch war auch für sie um 5 Uhr morgens
wieder Tagwache.
"Bis 4 Uhr früh mühten wir
uns den Berg hinauf. Total erschöpft, halb erfroren, nass, fielen
wir auf unsere Strohsäcke. Als es Tag wurde, jagte man uns wieder
hinaus auf den Appellplatz, zur Arbeit, zum Steineschleppen ..."(55)
Es
kam aber auch vor, dass die Materialseilbahn, die ursprünglich nicht
für den Personenverkehr vorgesehen war, mitsamt den Insassen stecken
blieb. Diese mussten auf mühsamste Weise mittels Seil geborgen werden,
da sich die Bahn teilweise Hunderte Meter über dem Boden bewegte.(56)
Die schwerste Arbeit bedeutete jedoch sicherlich der Steinbruch. Riesige
Felsbrocken mussten geschleppt werden. Schon unter normalen Umständen
wäre dies Schwerstarbeit; mit den ausgemergelten, verhungerten Körpern,
die Häftlinge hatten, war das oft ein hoffnungsloses Unterfangen.
Martin Wolff, KZ-Insasse im Lager Weißsee, beschrieb seine
Erlebnisse folgendermaßen:
"lm
Steinbruch ist die Hölle los. Ausgehungert, bei großer Kälte
in Eis und Schnee, brechen viele Häftlinge vor Ermattung zusammen.
Jeden Tag haben wir mehrere lOte, denn wer kraftlos zusammenbricht,
bleibtliegen und erfriert. Andere, die seelisch diese Marter nicht ertragen
können, jliehen von der Arbeitsstelle. Da die Bewachung im Gebirge
nicht so streng ist, kann man verhält- nismäßig leicht
jliehen. Jedoch hat man keine Chance, durch Eis und Schnee in diesem
Gebirge einen Weg in die Freiheit zu finden. Die Fliehenden werden wahrscheinlich
ausnahmslos in der Eis- wÜste umkommen, das ist mir klar."(57)
In
der Tat wurden die KZ-Insassen nicht immer auf das Schärfste bewacht,
denn den Aufsehern war klar, dass Fluchtversuche aussichtslos waren. Das
Lager war von 3.000 m hohen Bergen umgeben, die allesarnt vergletschert
waren. Die Chancen auf eine erfolgreiche Flucht waren somit gleich null.
Die einzige Möglichkeit bestand darin, in Richtung Tal zu flüchten,
wo allerdings das Risiko zu hoch war, wieder eingefangen zu werden. Dennoch
war bei manchen die Verzweiflung so groß, dass es manche Häftlinge
trotz der widrigsten Umstände versuchten. Eines Morgens herrschte
größte Aufregung, da über Nacht sechs Franzosen geflüchtet
waren. Es dauerte allerdings nicht lange, bis fünf von ihnen wieder
zurückkarnen. Bereits am Abend desselben Tages kehrten die Flüchtige
"freiwillig" wieder in das Lager zurück. Nur einer wurde
nicht mehr gefunden. Die anderen mussten die schmerzliche Erfahrung machen,
dass es hier oben kaum eine Chance zur Flucht gab. Vom Lagerführer
wurde derartiges Verhalten nicht geduldet, die Zurückgekehrten wurden
geprügelt. Mit Händen und Füßen und dem Ochsenschwanzriemen
wurde auf ihren ganzen Körper eingeschlagen. Als wäre das nicht
Strafe genug, mussten sie splitternackt im Freien bleiben. Zwei Tage dauerte
die Strafe und endete mit zahlreichen Erfrierungen, Platzwunden, Blutergüssen,
sodass Gesicht und Körper verschwollen waren, die kahlrasierten Köpfe
rot vom Sonnenbrand. Ihre abgemagerten Körper wurden dadurch noch
weiter geschwächt.(58)
Es bedurfte aber keiner Flucht, um die aggressive Vorgehensweise der Aufseher
kennen zu lernen. Auch im Steinbruch gingen die Bewacher mit ihren Arbeitern
nicht zimperlich um. Viele brachen unter der Last der Arbeit zusarnmen,
was eine Bestrafung zur Folge hatte. Jeder Widerstand war zwecklos. Martin
Wolff hatte im Herbst 1944 versucht, dem SS-Bewacher zu erklären,
dass er den Felsblock nicht alleine bewältigen könne. Die Reaktion
des SS-Mannes war heftig, allerdings nicht verbal. Dieser zog ein Bajonett
und stach Wolff in die rechte Brust und verletzte ihn stark. Dem Lagerführer
erzählte der SS-Mann, dass Wolff ihn angegriffen habe; einem Gefangenen
wurde ohnehin nicht geglaubt. Nach kurzer Behandlung der Stichwunde musste
Wolff wieder an die Arbeit, die ihm nun noch schwerer fiel. Wenige Tage
später brach er im Steinbruch zusarnmen. Der Lagerarzt verordnet
einige Tage Bettruhe. Wolff hatte "Glück", er musste nicht
mehr in den Steinbruch zurückkehren, da sein Kommando aufgelöst
und wieder zurück nach Dachau gesandt wurde.(59)
Viele der Häftlinge blieben hier "nur" einige Wochen, ohne
Schwierigkeiten konnten jederzeit neue Häftlinge von Dachau angefordert
werden. Wenn jemand zu schwach zum Arbeiten war, konnte er auch dorthin
zurückgeschickt werden. Die Häftlinge waren arn Weißsee
Torturen ausgesetzt, die an ihnen nicht spurlos vorübergingen und
manche von ihnen mit dem Leben bezahlten. Wie viele tatsächlich starben,
ist nicht bekannt, ebenso wenig ob es zu bewussten Tötungen gekommen
war. Hier starb man eines "natürlichen" Todes.
Nachdem sich für das Deutsche Reich schon die Niederlage abzeichnete,
wurden alle wirtschaftlichen Möglichkeiten genutzt, um Geld zu sparen,
was sich zum Beispiel bei der Nahrungsausgabe an die Häftlinge bemerkbar
machte. Die Reichsbahn war aber daran interessiert, dass diese zur Arbeit
noch fähig waren, ansonsten konnte überhaupt kein Fortschritt
erzielt werden und sprach sich gegen weitere Essenrationskürzungen
aus. Ein Vertreter der Reichsbahn leistete deswegen Beschwerde in Dachau
und setzte sein Anliegen durch. Mit noch weniger Essen wäre keine
sinnvolle Arbeit mehr möglich gewesen.(60)
Das gleiche Schicksal der Häftlinge bedeutete nicht, dass es einen
guten Zusammenhalt im Lager Weißsee gab. Es bildeten sich verschiedene
nationale Gruppierungen, die sich untereinander unterstützten. Wie
in vielen Lagern gab es auch hier Lagerinsassen, die als Handlanger für
die SS arbeiteten und ihre Mitgefangenen überwachten. In vielen Fällen
wurde der Lagerälteste dazu auserkoren, dem dann als Waffe der Ochsenziemer
ausgehändigt wurde. Oft glaubten diese "Henkersknechte"
durch den Dienst für die Aufseher, ihre Freiheit erkaufen zu können,
was aber in keinem der Fälle arn Weißsee gelang. Auch sie wurden
arn Ende wieder nach Dachau gebracht. Erst nach dem Einmarsch der Amerikaner
im Mai 1945 endete für alle die Zeit in der "Hölle Weißsee".(61)
Die
Nachkriegszeit
Im
Frühjahr 1945 wurde die Arbeit am Weißsee eingestellt. Das
Gebiet, insbesondere der Enzingerboden, wurde als Fluchtpunkt von der
SS genutzt, in der Hoffnung hier nicht entdeckt zu werden. Diese Hoffnung
wurde aber enttäuscht, die US- Truppen durchkämmten die gesarnte
Region.(62) An ein Weiterarbeiten wurde arn Weißsee
vorläufig nicht gedacht.
Die Zeit des Stillstands dauerte aber nicht lang, denn die wiedergegründeten
Österreichischen Bundesbahnen wollten den Kraftwerksbau nun endlich
abschließen. Schon 1946 kamen die ersten Arbeiter der ÖBB zum
Weißsee und fanden das Lager Weißsee noch so vor, wie es wenige
Monate zuvor von den Häftlingen und den Aufsehern verlassen worden
war.(63) Der Stacheldraht wurde ab- und die Baracken
umgebaut, aber weitergenutzt. Die Arbeiten sollten fortgesetzt werden.
Im Juni 1947 wurde um die Genehmigung zur Erweiterung des Weißseespeichers
und die Errichtung der Sperren angesucht. Damit wollten die ÖBB die
Pläne der Deutschen Reichsbahn übernehmen und bezogen sich in
vielen Dingen auf die Gutachten und Arbeitsschritte der nationalsozialistischen
Führung. So konnte man mit den Arbeiten direkt dort anschließen,
wo 1945 unterbrochen worden war.(64)
Das Barackenlager wurde von den ÖBB erweitert und die Arbeiten in
Angriff genommen. Allerdings war die wirtschaftliche Lage noch zu schlecht,
um Fortschritte zu erzielen. Hinzu kam, dass im Dezember 1945 das Lager
Tauernmoos vollständig abgebrannt war,(65) ein
Teil der Transportseilbahn 1947 durch Feuer vernichtet wurde und ein Jahr
später neu errichtet werden musste.(66)
Erst in den Jahren 1950 bis 1952 wurde der Bau der Mauern massiv
vorangetrieben. Die Oberhoheit lag nun in den Händen der Österreichischen
Bundesbahnen, die Bauaufsicht blieb bei denselben Unternehmen, die schon
während des Krieges im Einsatz waren und auf die Arbeit Hunderter
Zwangsarbeiter, Kriegsgefangener und KZ-Häftlinge zurückgegriffen
hatten; das tat dem jetzigen Fortschritt keinen Abbruch. 1951 wurde eine
neue Personenseilbahn errichtet, die vom Enzingerboden über den Tauernmoossee
zum Weißsee reichte. Diese Seilbahn, die zwar zunächst für
Dienstzwecke errichtet worden war, wurde bald das Tor zur Berg- und Gletscherwelt
für viele Skifahrer und Touristen. 1952 wurde der Bau der Staumauern
erfolgreich abgeschlossen, was das Ende der alten Rudolfshütte an
der bisherigen Stelle bedeutete. Die Rudolfshütte lag bei Vollstau
in der Höhe des Wasserspiegels des Weißsees. Bis zum ersten
Stock wäre das Gebäude überflutet worden, weshalb die Rudolfshütte
gesprengt werden musste. Im September 1953 erfolgte der erste Vollstau.(67)
Für den Verlust der Rudolfshütte erhielt die Sektion Austria
des Österreichischen Alpenvereins drei Baracken zur Verfügung
gestellt. Das sogenannte "Austria Dörfl" wurde für
die Bewirtschaftung
der Gäste genutzt.(68) Dieses idyllisch genannte
"Austria Dörfl" war jedoch nichts anderes als jene drei
Baracken, in denen wenige Jahre zuvor noch KZ-Insassen untergebrachtwaren.
"Austria
Dörfl" bzw. die drei Wohnbaracken der KZ-Häftlinge (69),
Reproduktion SLA
Nichts
deutete mehr auf diese tragische Tatsache hin. Der Fortschritt stand im
Mittelpunkt und damit der Neubau der Rudolfshütte, die 1958 wiedereröffnet
wurde. Das "Austria Dörfl" verschwand endgültig. Nur
noch Fundamente blieben zurück. Mit dem Verschwinden dieser Baracken
verschwand auch der letzte Hinweis auf ein dunkles Kapitel der Region
und die Erfolgsstory der Nachkriegszeit konnte - ähnlich wie in Kaprun
- beginnen.
Die Rudolfshütte wurde zur größten Alpenvereinshütte.
Sie wurde idealer Ausgangspunkt für jeden Bergsteiger und Schiläufer.
In den 50er Jahren wurde der Weißsee sogar zum Trainingsgebiet für
die Alpinausbildung des "Mountain Training Center" der US-Army.
Die Personenseilbahn ermöglichte es auch Tausenden Touristen ins
Hochgebirge zu kommen und die Kombination Technik und Natur für ihre
Erholung nutzen!(70)
Die
ÖBB nutzten die Wasserwirtschaft für die Elektrifizierung der
Bahnstrecken und setzten den Aus- und Umbau kontinuierlich fort. Anfang
der 1970er Jahre wurde arn Tauernmoos die längste Sperre Europas
mit 1,1 km Länge in Angriff genommen und 1973 fertiggestellt. Die
Österreichischen Bundesbahnen leisteten damit einen beträchtlichen
Beitrag zur Bauwirtschaft im Land Salzburg. Mit der Vergangenheit hatte
man abgeschlossen.
Dieses Kapitel der Vergangenheit abzuschließen, dazu waren die ehemaligen
Inhaftierten nicht imstande. Die Geschehnisse waren zu prägend gewesen
und zu schmerzlich, um vergessen zu können. Die Zeit am Weißsee
und seine Umgebung verfolgte viele ihr Leben lang. Erst Mitte der 60er
Jahre wurden Vorermittlungen begonnen, ob am Weißsee Tötungsdelikte
oder andere Verbrechen vorgefallen waren. Acht (!) Zeugen wurden daraufhin
zu ihrem Aufenthalt am Weißsee befragt. Keiner dieser Zeugen hatte
Tötungsdelikte persönlich gesehen oder konnte sich daran erinnern.
Die Erhebungen wurden beendet, noch ehe sie richtig begonnen hatten, denn
die meisten bekannten Delikte waren bereits verjährt!(71)
Damit kam es nie zu einer Aufarbeitung der nationalsozialistischen Geschichte
und lieferte die perfekte Basis zur Verdrängung.
Heute ist das Alpinzentrum Rudolfshütte das größte alpine
Ausbildungszentrum Österreichs. In der Umgebung erinnert nichts mehr
an die tragischen Jahre 1938 bis 1945. Nur noch Ruinen der ehemaligen
Baracken sind noch zu erkennen. Eine nach dem Krieg gebaute Baracke wird
von Mitarbeitern der ÖBB für Urlaubszwecke genutzt. Nur wenige
verbinden die Ruinen mit der NS-Zeit. Die meisten sehen darin die Überreste
des wirtschaftlichen Aufstiegs der Region und der Wasserkraftnutzung in
der Nachkriegszeit.
Im Sommer 2001 entdeckten wir einige Ballen Stacheldraht, die eindeutig
noch aus der nationalsozialistischen Zeit stammen und zur Absicherung
des Konzentrationslagers dienten. Einen Bruchteil des Drahtes haben wir
geborgen und ins Tal gebracht. Derzeit läuft die Initiative, diesen
Stacheldraht in Kunststoff zu gießen und daraus eine Gedenktafel
zu gestalten, die im Bereich des Weißsee für jedermann sichtbar
an ein dunkles Kapitel der Geschichte erinnern soll.
1
Salzburger Landesarchiv (SLA), RSTH 1/3114, NS-Statistik des Reichsgau
Salzburg, 15. September 1944.
2 Ebenda, NS-Statistikdes Landkreis Zell am See, 15, Oktober 1944.
3 Lahnsteiner, Josef: Oberpinzgau, Von Krimml bis Kaprun. - Hollersbach:
SelbstVerlag, 1956, S. 570-572,
4 Eine Gedenktafel am Straßenrand bei Innerwiesen weist daraufhin.
5 Kraus, Heinrich: Weiße Kohle für Österreichs
Bahnen. - Wien: Verlag Pospischi!, 1992, S. 45.
6 Privatarchiv, Univ. Prof. Dr. Heinz Slupetzky, Institut fürGeographie,
Universität Salzburg.
7 Grengg, Hermann: Die neuere Entwicklung des österreichischen
Talsperrenbaues. - Die Talsperren Osterreichs, Statistik, (1961) 12, S.
26-178, S. 55.
8 Grengg, Hermann: Die neueIe Entwicklung des österreichischen
Talsperrenbaues, - I Die Talsperren Osterreichs, Statistik, (1961) 12,
S. 26-178, S. 55.
9 Ebenda.
10 SLA, Präsidialakten 1938-1940,1938 40a.
11 SLA, Landesregierung, Elektrizität, Karton 23, Bericht
Juli 1939.
12 SLA,RSTHV/3 87/1943.
13 SLA, Landesregierung, Elektrizität, Karton 23, BerichtJuli
1939.
14 SLA, Landesregierung, Elektrizität, Karton 23, Bericht
Oktober 1941.
15 SLA, BH Zell am See. Bauakten 1944, Karton 83.
16 SLA, Landesregierung, Elektrizität, Karton 23, Bericht
1942,
17 SLA,RSTH, V/2156/1942,
18 SLA, RSTH, V/3 87/1943,
19 SLA, Landesregierung, Wasserbau, Karton 31, Bescheid des Reichsstatrhalters
vom 14. September 1943
20 SLA, Landesregierung, Wasserbau, Karton 31"Schreiben vom
6. Apri11945.
21 Gruner, Wolf: Zwangsarbeit und Verfolgung. Österreichische
Juden im NS-Staat 1938-45. - Innsbruck: Studien- verlag, 2000, S. 81.
22 Ebenda, S. 85.
23 SLA, Präsidialakten I938-1940, 1938, 40a, Akte 61 Reichsbahnangelegenheiten,
3. Mai 1939.
24 SGKK, Mitgliederverzeichnis der versicherten Arbeitnehmer der
Arbeirsgemeinschaft Stubachwerke 1939 bis 1941/42,
25 DÖW (Hg.): Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934 bis
1945. Eine Dokumentation. Band 1. - Wien: Österreichischer Bundesverlag,
1991, S. 494.
26 SLA, BH Zell am See, HB-Akte, 1943, Karton 112, Akte 456-10.
27 Privatarchiv, Dipl. Ing. Rainer Kühne, dessen Vater als
einer der Chefingenieure im Weißseegebier arbeitete.
28 SLA, Landesregierung, Elektrizität, Karton 23, Bericht
Juli 1939.
29 Fritz, Heinrich: Stationen meines Lebens. - Wien: Globus Verlag,
1990, S. 144.
30 Privatarchiv, Dipl. Ing. Rainer Kühne.
31 Interview mit Louis Wurnitsch. August 2000.
32 Diese Baracke wurde im Frühjahr 1943 abgebaut und auf der
Seite der Rudolfshütte wieder aufgestellt. Privatarchiv, Dip!. Ing.
Rainer Kühne.
33 Privatarchiv, Dipl. Ing, Rainer Kühne.
34 Interview mit Rudolf Winter, 2001.
35 Ebenda.
36 Privatarchiv, Dipl. Ing. Rainer Kühne.
37 Diese Aufnahme stammt vom 9. Juni 1949, allerdings erfolgten
die Arbeiten definitiv schon während des Krieges. Privatarchiv, Prof.
Heinz Slupetzky.
38 Abb. 12 bis 14: Privatarchiv, Dipl. Ing. Rainer Kühne.
39 SLA, BH Zell am See, Bauakten I942, Karton 67, Schreiben vom
19.10.1942.
40 Privatarchiv, Ptof. Heinz Slupetzky. Das Foto wurde zwar erst
nach dem Krieg aufgenommen. Josef Kreuzer, der I946 bereits für die
ÖBB am Weißsee zu arbeiten begann, bestätigte jedoch,
dass bei seiner Ankunft diese drei Baracken mit Stacheldraht umzäunt
waren.
41 SLA, RSTH N/d 748/1943.
42 Comite International de Dachau: Konzentrationslager Dachau 1933-1945.
Zur Verfügung gestellt von der Gedenkstätte des KZ Dachau.
43 Bundesarchiv - Außenstelle - Ludwigsburg, Akte AR 245/73.
44 Interview, Jänner 2000 mit Hermann Theunis, Vorarbeiter
während der gesamten Bauphase.
45 Auszug aus dem technischen Bericht des Elektrifizierungsamtes
Salzburg, Juni 1947.
46 SLA, RSTH V/3 87/1945.
47 Gendarmeriechronik Uttendorf, Eintragung am 8. Mai 1945.
48 Wolff, Martin: 12 Jahre Nacht - Stationen eines Lebensweges.
S. 65-66.
49 Fritz, Stationen (wie Anm. 29), S. 144.
50 Fragebogen an Elfriede Grundböck, 18. 5, 1992.
51 Fritz, Stationen (wie Anm. 29), S. 144.
52 Interview mit Hermann Theunis, Jänner 2000.
53 Drouin, Max: Forcené de l'respoir. -Aigues-Vives: HB
editions, 1998, S. 92-102.
54 Fritz, Stationen (wieAnm. 29), S. 143-145.
55 Ebenda, S. 144.
56 Wolff, 12 Stationen (wie Anm. 48), S. 67 und Interview Theunis.
57 Ebenda, S. 66-67.
58 Drouin, Forcené (wie Anm. 53), S. 1 I6-118. Von der Flucht
der Franzosen erzählte auch Hermann Theunis, Jänner 2000.
59 Wolff, I2 Stationen (wie Anm. 48), S. 67-68.
60 Interview, Louis Wurnitsch, August 2000.
61 Gendarmeriechronik Uttendorf, Mai 1945.
62 Ebenda.
63 Interview, Josef Kreuzer, Mai 2001.
64 Technischer Bericht der ÖBB, Juni 1947.
65 Gendarmeriechronik Uttendorf; 25. Dezember 1945.
66 Lahnsteiner, Josef Oberpinzgau (wie Anm. 3), S. 571.
67 Koci, A.: Die Österreichischen Bundesbahnen elektrifizieren.
- Wien: Ployer & Co, S. 17.
68 Oberwalder, Louis: Von der Schutzhütte zum Alpinzentrum.
125 Jahre Rudolfshütte - 20 Jahre Alpinzentrum. - In: Berg 2000,
Jahrbuch des Alpenvereins, Band 124, S. 295-310, S. 300.
69 Privatarchiv, Prof. Heinz Slupetzky. Vgl. dazu Abb. 18.
70 Slupetzky, Heinz: Von der Hütte zum Alpinzentrum. - In:
Alpenverein 54(1999)4, S. 32-35.
71 Bundesarchiv - Außenstelle - Ludwigsburg, Akte AR 245/73,
Schlussvermerk.
a
Das Redaktionsteam sieht sich auf Grund des unvollständigen Satzes
außerstande ein adäquates Verb einzufügen, um nicht der
Gefahr einer inhaltichen Veränderung dieses Beitrages ausgesetzt
zu sein.
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