Mit
rund 30.000 Mann Fußvolk, 8000 Reitern und 37 Elefanten zieht
der karthagische Feldherr Hannibal über die Alpen nach Italien,
um einem römischen Angriff auf Afrika zuvor zu kommen. Obwohl
bei der Alpenüberquerung durch Verluste geschwächt, kann
er die Römer in drei großen Schlachten des 2. Punischen
Krieges besiegen und gelangt bis Rom. (Hannibal ad Portas!)
Die Überquerung der Alpen stellt angesichts der Massen an Mensch
und Tier, vor allem mit den "gebirgsuntauglichen" Elefanten,
eine gigantische Leistung dar, zeigt aber auch als frühes Zeugnis,
wie gefahrenreich die raue Gebirgsnatur ist.
April
1336
Francesco
Petrarca besteigt den Mount Ventoux
Der
italienische Humanist und Gelehrte Petrarca gilt als einer
der ersten seiner Zeit, die ein "modernes Empfinden" gegenüber
den Bergen zum Ausdruck brachten und die furchterfüllte Abneigung
des Mittelalters gegenüber den Alpen durchbrachen.
Ob nun wahrhaftige Besteigung des Mount Ventoux oder nur überlieferter
Mythos: Petrarca war an der unglaublichen Schönheit der Landschaft
interessiert und von der Idee getragen, in der Welt der Berge die
"Seele zu Höherem" zu erheben.
Juni
1492
Die
erste schwere Bergtour:
Besteigung des Mont Aiguille
Im
selben Jahr, als Columbus Amerika entdeckt, erfolgt wohl die in der
Geschichte des Alpinismus erste "offizielle" Besteigung
eines Berges über wirklich schwieriges Gelände. Antoine
de Ville führt eine Mannschaft auf den bis dahin für
unersteigbar gehaltenen Felsberg. Diese Tour durch die Wand auf den
2.036 m hohen Mont Aiguille ist heute versichert und immer
noch als nicht ganz leicht zu bezeichnen. Ein epochales alpines Ereignis
in der Erschließungsgeschichte der senkrechten Felswelt.
Oktober
1779
Goethe
schreibt sein Gedicht "Gesang der Geister über den Wassern"
Auf
seiner zweiten Schweiz-Reise besichtigt Goethe den Staubbachfall
von Lauterbrunnen im Berner Oberland und wird von diesem Anblick
inspiriert, sein berühmtes Gedicht "Gesang der Geister über
den Wassern" zu verfassen. Obwohl Goethe seinen Kunstinteressen
nachgehen will, darf die Reise durchaus als anstrengende Bergfahrt
bezeichnet werden. Er kommt an den Montblanc, schildert und zeichnet
die mächtigen Gletscher, fertigt topographisch genaue Übersichten
an und wandert mit einheimischen Führern im November über
den tief verschneiten Furka-Pass!
September
1841
Die
Erstbesteigung des Großvenedigers
Unter
der Führung von Josef Schwab, genannt Hausstatt-Sepp,
versuchen zusammen 40 Männer den Gipfel des Großvenedigers
zu erreichen. Darunter auch Ignaz von Kürsinger und der
Oberjäger Paul Rohregger, der schon 1828 mit Erzherzog
Johann einen Versuch unternahm. 26 der 40 Bergsteiger schaffen es
bis zum höchsten Punkt des "Venedigers". Venedig und
das Meer können sie allerdings, wie bis dahin behauptet wurde,
nicht sehen. Auch heute noch ist die Besteigung des Großvenedigers
eine hochalpine Gletschertour!
Juli
1861
Das
erste Gipfelfoto vom Mont Blanc
Die
französischen BrüderBisson erreichen beim
dritten Versuch den Gipfel des Mont Blanc und schießen das ersehnte
Gipfelfoto. 25 Mann sind nötig, um die damals noch kiloschwere
Fotoausrüstung sowie Leitern, Proviant und andere Hilfsmittel
zum Gipfel zu schleppen. Ein großes Projekt, da auch die fotografischen
Verfahren zur Abbildung der alpinen Szenerie noch nicht so ausgereift
sind. Der Beginn der Bergfotografie? Heute können wir fotografische
Leckerbissen eines Jürgen Winkler, Markus Liechti,
ThomasUlrich, UliWiesmeier, HeinzZak u. v. a. genießen!
August
1878
Erstbegehung
Piz Bernina-Biancograt
"Himmelsleiter"
nannte ihn einst Walter Flaig, den wunderschön geschwungenen
Firngrat hinauf zum 3995 m hohen Piz Bianco. Paul Güßfeld,
bedeutender Alpinist jener Zeit mit Erfolgen in den Schweizer und
französischen Alpen, erklimmt die Gratschneide erstmals mit den
Pontresiner Führern Hans Grass und Johann Gross.
Auch der technisch schwierige Übergang zum Piz Bernina kann sie
nicht aufhalten.
Noch heute ist der Biancograt der ästhetische Inbegriff einer
Bergroute mit Raum und Erhabenheit für die, die ihn betreten.
Mai
1896
Gründung
der Österreichischen Bergrettung
Als
"Alpiner Rettungsausschuß Wien" wird die Österreichische
Bergrettung von den Ortsstellen Puchberg, Reichenau und Wien unter
der Obhut des DÖAV (Deutscher und Österreichischer Alpenverein)
ins Leben gerufen.
Nach und nach entsteht ein immer dichter werdendes Netz von Orts-
und Meldestellen, um Hilfe für Verunglückte oder sich in
Bergnot befindende Bergsteiger zu organisieren. 1946 geht der "Alpine
Rettungsausschuß" im Österreichischen Bergrettungsdienst
auf, mit dem der Name des alpinen Bergrettungspioniers Wastl Mariner
untrennbar verbunden ist.
Oktober
1896
Die
Erstbegehung der Hochtor-Nordwand
Den
Wienern Heinrich Pfannl, Thomas Maischberger, Theodor Keidel und Viktor
Wessely gelingt die Erstbegehung der rund 900 Meter hohen Hochtor-Nordwand
im Gesäuse. Lange war die eindrucksvolle, steinschlaggefährdete,
schwere Wand der Prüfstein für extreme Wiener Bergsteiger.
"Keine Wand in den Gesäusebergen ist zum Erkennen der persönlichen
Fähigkeiten besser geschaffen als gerade die Hochtor-Nordwand",
sagte einst Hubert Peterka.
1941 glückt keinen Geringeren als Kasparek, Brunhuber und Wiegele
die erste Winterbegehung!
August
1900
Autofahrverbot
in Graubünden
Die
einzige Ausnahme im Alpenraum in der damals wachsenden Begeisterung
für das Automobil: Im Kanton Graubünden herrscht striktes
Fahrverbot!
Für viele Bündner waren die knatternden Vehikel damals einfach
stinkende und lärmende Ungetüme, Spielzeuge reicher Städter
und Hindernisse in den schmalen Ortsdurchfahrten. Lebensgefährliche
Begegnungen zwischen Pferdefuhrwerken und Autos auf den engen, kurvenreichen
Bergstraßen führen letztendlich zu dem Beschluss.
Wie viel Automobil manche Regionen in den Alpen vertragen,
ist auch heute wieder intensiv diskutiertes Thema!
Dezember
1901
Die
erste Skibesteigung der Valluga durch Victor Sohm
Victor
Sohm,
Vorbild und Lehrmeister des legendären HannesSchneider,
darf als einer der verdienstvollsten Skipioniere Österreichs
bezeichnet werden. Das Multitalent in Sachen Skisport - er entwickelte
Skiwachse und Klebefelle - war erfolgreicher Skispringer, Skibergsteiger,
Alpinist und Begründer der berühmten Arlbergtechnik.
Als erster Präsident des österreichischen Skiverbandes gingen
von Sohm wichtige Impulse für die Entwicklung des Skisports in
Österreich und Europa aus.
November
1904
Sepp
Brunhuber erblickt in Wien das Licht der Welt
Der
Bergführer Sepp Brunhuber (vielmals Seilgefährte
von Fritz Kasparek) darf als wichtiger Initiator des extremen Winterbergsteigens
betrachtet werden. Mit der Nordwand der Großen Zinne
(Comici) gelang ihm z. B. die erste Begehung einer Führe im VI.
Grad in der kalten Jahreszeit. Die ersten Winterbegehungen der Rosskuppenkante,
der Hochtor-N-Wand oder auch der Dent d'Herens-NW-Flanke zeichnen
ihn als Spitzenmann des frühen Winteralpinismus aus!
Im modernen Eisklettern, in den extremen Mixedrouten und großzügigen
Erstbegehungen folgen bis heute Kletterer in der wohl härtesten
Spielart des Alpinismus seiner Spur!
März
1905
Der
erste Riesenslalom der Skigeschichte
Der
Skipionier Mathias Zdarsky veranstaltet am Muckenkogel
(NÖ) zum ersten Mal in der Skigeschichte eine Art Riesentorlauf.
Zdarsky darf als einer der ersten Methodiker des alpinen Skilaufs
bezeichnet werden. Der Erfinder des Biwaksacks wagte sich
als Verfechter der Einstocktechnik schon vor 1900 am Schneeberg
und an der Rax in 50 - 60 Grad steile Schneerinnen. Seine
letzten Tage verbrachte er in St. Pölten!
Oktober
1913
Erstbegehung
der Schüsselkarspitze-Südwand
Erste
Begehung der Schüsselkarspitze-Südwand durch Hans Fiechtl
und Otto Herzog.
Hans Fichtl, das 1903 geborene Zillertaler Bergführeroriginal
mit Pfeife und Schnapsflasche (sein "Kraftwasserl"), galt
als Lehrmeister des legendären Hans Dülfer. In den
Schüsselkarspitze-Südwandrouten trafen und treffen sich
die Meister der Kletterkunst. Fiechtl, Herzog, Aschenbrenner, Rainer,
Güllich, Albert, Glowacz u.a. setzten hier Maßstäbe.
August
1919
Die
erste Gletscherlandung in der Alpenfliegerei
Der
Schweizer R. Ackermann landet als erster mit einem Flugzeug
auf dem Aletschgletscher knapp unter dem Jungfraujoch. Eine
riskante Pioniertat, die wegen starker Turbulenzen zu einer Beinahe-Bruchlandung
führt, aber die Tür öffnet für die Spezialsparte
der Gletscherfliegerei.
Der berühmte Pilot Hermann Geiger bereitet mit seinen
Starts und Landungen auf Gletschern in den 50er- und frühen
60er-Jahren den Boden für erfolgreiche alpine Flugrettungen.
Den heutigen Helikopterpiloten, deren Fluggeräte die Propellermaschinen
in der Luftrettung ablösten, verdanken etliche verunfallte
Alpinisten ihr Leben.
März
1920
Erstmals
systematische Lawinenerforschung
1920
beginnt "Schneeprofessor" Wilhelm Paulcke mit der
systematischen Erforschung der Entstehung von Lawinen. Schneedichte,
Profil, Schneesonde und Schwimmschnee sind seine "Erfindungen".
Willo Welzenbach, der 1934 am Nanga Parbat ums Leben kommt,
setzt die Untersuchungen fort und dreht mit Paulcke den ersten Lehrfilm
über Lawinen.
Doch noch sollte es fast 40 Jahre dauern, bis "Schneeprofil"
und "Norwegermethode" bergsteigerisches Allgemeingut werden.
Juli
1923
Alleingang
durch die Pallavicinirinne
Der
Wiener Alpinist Alfred Horeschowsky durchsteigt allein in acht
Stunden die damals berühmt-berüchtigte Pallavicinirinne
am Großglockner (gleichzeitig erst die 3. Begehung). "Horesch",
ein stämmiger Allrounder der wilden zwanziger Jahre, war überaus
erfolgreich in Fels und Eis: erste Alleinbegehung der Kleinen
Zinne-Nordwand, Erstbesteigung
des Illampu (6348 m) in den bolivianischen Anden, Durchsteigung der
Matterhorn-Nordwand bis zur Schulter des Hörnligrates 8 Jahre vor
der vollständigen Durchsteigung.
August
1925
Erste
Durchsteigung der Civetta-Nordwestwand (VI)
Die
Paradetour für den legendären VI. Grad, die Civetta-Nordwestwand,
wird von Emil Solleder und Gustav Lettenbauer zum erstenmal
durchstiegen. Bisher für unmöglich gehaltene Kletterschwierigkeiten
vereinen sich in der über 1000 Meter hohen Riesenmauer mit Facetten
des klassischen, heroisch-romantischen Alpinismus. Mit nur 12 Haken
zur Absicherung gelingt die Durchsteigung und gilt danach als eine Art
Belegexemplar für den offiziellen VI. Grad der Welzenbach-Skala.
Jänner
1932
Das
erste Abfahrtsrennen auf der "Streif"
Eine
der spektakulärsten und repräsentativsten Veranstaltungen
des alpinen Skisports hat ihre Premiere mit dem Kitzbüheler Hahnenkamm-rennen.
Seitdem "stürzen" sich die besten Skiathleten der Welt
die überaus schwierige Strecke hinunter und bewältigen die
Schlüsselstellen "Mausefalle", "Hausbergkante",
"Steilhang" und "Zielschuss" mit bisweilen atemberaubender
Geschwindigkeit.
Die ganz großen Namen konnten sich hier in die Siegerliste dieses
traditionsreichen Stücks Skigeschichte eintragen: Molterer, Sailer,
Killy, Russi, Colombin, Klammer ... u.v.m.!
September
1932
Däumling
Ostkante - Anfänge eines Extremklassikers
Sicher,
um als Kletterführe zu den großen Klassikern gezählt zu
werden, sollte die Tour mit gutem Fels aufwarten und mit reizvollen, das
ganze Repertoire des Alpinisten fordernden Stellen eine schöne Linie
bilden. Doch seien wir ehrlich, was eine Route endgültig in die Liste
der Begehrenswertesten eingehen lässt, ist, wenn sie sich an einer
markanten, einer allseitig nur von Kletterern erreichbaren Berggestalt
befindet. Eine derartige ist die Däumling Ostkante. Kühn verläuft
sie im Kantenbereich der riesigen Säule himmelwärts, die wie
ein gigantischer Finger an das 2367 m hohe Niedere Großwandeck angewachsen
scheint. Ja, von Osten sieht der Turm aus wie ein Daumen mit starkem,
kräftigen Ballen! Eine Herausforderung für Kletterer aller Generationen.
So fanden sich hier an dem herrlich plattigen Dachsteinkalk hoch über
den Gosauseen die klingendsten Namen der alpinen Geschichte ein. Paul
Preuß und Günter v. Saar erreichten 1913 als Erste die Spitze
des Daumens. 1932 dann turnten die beiden jungen Wilden aus der "Bergvagabundenzeit"
Lois Macherhammer und Sepp Lichtenegger aus Bad Goisern über die
Platten und Überhänge der Ostkante hinauf. V+A1, rund 400 m
hoch und mit den höchsten Schwierigkeiten ganz hoch oben in der vorletzten
Seillänge der Tour – am Ringwulst und dem Wuchtriss, wurde
die Route schnell zum Extremklassiker! Die 1. Alleinbegehung gelang dem
großen Bergführer Leo Schlömmer, und auch heute noch bleibt
die Ostkante eine beliebte, anspruchsvolle (Rotpunkt 7-) Kletterei!
August
1936
"Wiener"
vs "Münchner Schule": Dachl-Rosskuppen-Verschneidung
durch Schinko und Sikorovsky
Erstbegehung
der Dachl-Rosskuppen-Verschneidung ("Todesverschneidung")
im Gesäuse durch Raimund Schinko und Fritz Sikorovsky.
Lange galt die berüchtigte Tour als das Nonplusultra der Gesäusekletterei:
In jenen Jahren wetteiferten Kletterer der sog. "Wiener Schule"
im Gesäuse mit denen der "Münchner Schule"
im Wilden Kaiser um die extremen Erstbegehungen in der damals neuen
Technik (Anwendung von Felshaken, Seilzugquergängen, Doppelseilen
etc.). Solleder, Herzog, Heckmair, Schinko, Kasparek, Brunnhuber sind
nur einige der großen Bergsteigerpersönlichkeiten dieser
Zeit!
Juli
1937
Die
Vibramsohle steht am Anfang ihres Siegeszuges
Die
beiden Schöpfer Vitale Bramani und Ettore Castiglioni tüfteln
und testen ihre neue Gummisohle und lassen sie auch von anderen
Bergsteigern erproben. Ihnen geht es im Besonderen darum, der Sohle
eine Profilierung zu geben, die stärkere Haftfähigkeitbei allen Verhältnissen gewährleistet. Sie soll den
genagelten Bergschuh ablösen und einen Universalschuh
schaffen.
Noch heute erfreut sich die Vibramsohle größter Beliebtheit.
Bis in die siebziger Jahre wird mit dieser Sohle sogar extrem geklettert,
bis sie im Zuge der Sportkletterbewegung von speziellen Reibungskletterschuhen
verdrängt wird.
September
1951
Das
erste Bergfilmfestival in Trient
Das
bedeutende Festival für Berg- und Forschungsfilme der Stadt
Trient hat weltweiten Ruf. Alljährlich wird Trient für
eine Woche zur internationalen Metropole des Bergfilms. Neben der
Prämierung der besten Filme findet vor allem aber auch am Rande
ein Treffen der besten Bergsteiger aus vielen Ländern statt.
Kaum einer, der alpine Geschichte schrieb und noch an keinem Alpinistentreffen
in Trient teilgenommen hätte. In diesem Jahr stand das 50-jährige
Jubiläum der K2-Erstbesteigung im Mittelpunkt. Zum 18. Mal
ist auch die Bergbuchausstellung Montagna Libri angeschlossen, auf
der über 750 Druckwerke zu sehen waren!
April
1952
Gründung
der Schweizer Rettungsflugwacht
Seit
den Pionieren, wie dem legendären Gletscherpiloten Hermann
Geiger, sind die ungezählten Rettungseinsätze der Rega
beispiellos. Weltweit dürfen die Profis der schweizerischen Rettungsflugwacht
zu den profiliertesten Rettern überhaupt gezählt werden.
Sie bergen sommers wie winters zahllose Verunfallte im Gebirge, sind
gleichwohl bei Lawinenkatastrophen wie internationalen Hilfeleistungen
im Einsatz und befreien Alpinisten aus schier ausweglosen Situationen
in großen Wänden.
Juni
1953
In
den Kinderschuhen: der Schutzhelm gegen Steinschlag
In
Zusammenarbeit mit einem Münchner Sporthaus entwickelt Paul Hübel
einen Steinschlaghelm aus Aluminium zum Preis von 11,75 DM, wofür
er große Anerkennung aus Fachkreisen erntet und den Anstoß
für weitere Entwicklungen gibt. Bald darauf folgten die ersten Kunststoffhelme.
Jänner
1954
Katastrophale
Lawinenabgänge in den Alpen
Weite
Gebiete der Alpen werden von ungeheuerlichen Lawinen heimgesucht. Zahlreiche,
durch Verschüttung zu Tode gekommene Menschen sind zu beklagen.
Solche katastrophalen Lawinenwinter sind immer die Folge ganz ungewöhnlicher
Wetterlagen, wie auch im schrecklichen Winter 1999.
In solch extremen Wintern gehen Lawinen mitunter auch dort ab, wo sie
noch nie oder in Jahrhunderten nicht mehr abgegangen sind. Modernste
Schutzbauten und eine ständig verbesserte Lawinen- und Unwetterfrühwarnung
sollen Menschen vor den verheerenden Auswirkungen der urgewaltigen,
winterlichen Bergnatur bewahren.
August
1955
Walter
Bonatti bewältigt allein den Petit Dru-Südwestpfeiler
Der
Italiener Walter Bonatti macht eine der kühnsten Erstbegehungen
der Alpingeschichte. In mehreren Tagen kämpft er sich im Alleingang
den Petit Dru-Südwestpfeiler hinauf - bis heute eine der
ganz schweren Westalpenklettereien. Weitere Erstbegehungen:
1963 1. Winterbegehung Grandes Jorasses-Nordwand Walkerpfeiler
1965 Erst-, Winter- u. Alleinbegehung der Matterhorn-Nordwand auf
neuer Route
Der charismatische
Bonatti zählt zu den besten Allroundbergsteigern des 20. Jahrhunderts.
Juni
1957
Erstbesteigung
des Broad Peak
Die
Österreicher Hermann Buhl, Kurt Diemberger, Marcus
Schmuck und Fritz Wintersteller besteigen als erste den
8.047 m hohen Broad Peak. Diese Kleinexpedition ist ein Markstein
in der Geschichte des Höhenbergsteigens. Ohne Sauerstoff und
Hochträger erreicht das Team unter der Leitung von Marcus Schmuck
den Gipfel. Seither eine Orientierung, ein Maßstab für
alle, die einen modernen, sportlichen und fairen Besteigungsstil an
den höchsten Bergen der Welt praktizieren wollen.
Juli
1958
Erstbegehung
der Direkten Nordwand der Großen Zinne
Dietrich
Hasse, Lothar Brandler, Jörg Lehne und Sigi
Löw gelingt die Durchsteigung der Große Zinne-Nordwand
in direkter Linie zum Gipfel und damit ein Highlight in der Epoche
des technischen Kletterns. Ohne Zweifel eine beachtenswerte Leistung
mit hohen Ansprüchen an Kraft und Ausdauer.
Rund 180 Stand- und Zwischenhaken werden gesetzt, um in der damals
angestrebten Form den Gipfel zu erreichen. 1987 gelingt Kurt Albert
und Gerold Sprachmann die Route rotpunkt. 2002 hält die
Kletterszene den Atem an, als Alexander Huber die Hasse-Brandler
free solo durchsteigt!
November
1958
Erste
Begehung der "Nose", Südpfeiler des El Capitan im Yosemite
Valley
Warren
Harding, Wayne Merry und George Whitmore gelingt die erste Begehung
der "Nase" am El Capitan - und leiten das
Zeitalter der "Big Walls" im Yosemite ein.
1970 durchsteigen als erste Alpenbergsteiger Leo Schlömmer und
Peter Perner die "Nose" (20. Beg.). 1993 schafft Lynn Hill
die erste freie Begehung der Tour! Vom Yosemite Valley gingen wichtige
Impulse für die Renaissance des Freikletterns aus, hier finden
sich noch heute die Top-Athleten des Sportkletterns ein.