Als "eine der schönsten Trekkingtouren der Welt" bezeichnet der Rother Wanderführer den Dolomiten Höhenweg Nr. 1 (Alta Via Dolomiti Numero Uno). Hat sicher was Wahres, wenn man bedenkt, dass die Dolomiten mit ihren charakteristischen Felszinnen und dazwischen eingewobenen Almen in ihrer Art einzigartig sind. Der Alta Via ist nun die beste Möglichkeit, diese bizarre Wunderwelt in all ihren Facetten kennenzulernen, und das ohne Schwierigkeiten – keine Klettereien, keine Gletscher, keine Verirrwege ...
Gestartet wird die rund 150 km lange Tour am Pragser Wildsee bei Toblach, das Ziel, das man nach 8-14 Tagen erreicht, ist Belluno. Dazwischen liegt mit der eigentümlichen Hochfläche der Fanes, den himmelstürmenden Felsburgen der Civetta und des Pelmo sowie den blumenreichen Matten der Tamergruppe so ziemlich alles, was die Dolomiten so einzigartig macht. Im Folgenden sind allerdings nicht alle 12 Tage beschrieben, die der Weg vom Anfang bis Ende erfordert (wer hat heute schon die Zeit dafür!), sondern sieben Tage von Toblach nach Alleghe. Genug, um sich den Dolomiten anzunähern ...
Die Crew aus Sandleiten (Wien 16)
Tag 1
Pragser Wildsee (1494 m) – Nabiges Loch (2034 m) – Porta Sora al Forn (2388 m) – Seekofelhütte (2325 m)
Der Pragser Wildsee in einem Seitental des Pustertals ist der prächtige Startplatz unserer Tour durch die östlichen Dolomiten. Zuerst um den spiegelglatten, von den Nordwänden des Seekofels und der Senneser Karspitze überrragten dunkelgrünen See zu einer Wegteilung an seinem Südwestende. Ostwärts am Seeufer entlang zu einer neuerlichen, unscheinbaren Verzweigung: Nun rechts bergan über Geröll, später durch Latschen auf gutem Steig zwischen Seekofel und Kl. Roßkofel links aufwärts (eine kurze seilgesicherte Stelle bereitet trittfesten Wanderern keinerlei Schwierigkeiten).
Nun endgültig ins Hochgebirge eingetaucht und in Kehren hochgeschwitzt ins sog. Nabige Loch, 2034 m (2 Stunden). Hier schließt sich uns ein ulkiger Pastor aus der ehemaligen DDR an, der sich – mit Jeans und kleinem Plastikflascherl ausgerüstet, brüstet, "bergerfahren" zu sein und sich bei Gewittern in Bachbetten zu flüchten pflegt. Auf etwas steiler werdendem Weg um den felsigen Ostsporn des Seekofels herum in das Hochtal des sog. "Ofens" und von dort durch ein großes Kar auf den höchsten Punkt heute, die Porta Sora al Forn, 2388 m. Von hier ist es nicht mehr weit zur Seekofelhütte, wo wir auf Grund von Überfüllung in einer Biwakhütte unterkommen, auf den zweiten Blick ein Platz- und Ruhetraum im Vergleich zum vollgestopften Haupthaus. 900 Höhenmeter gleich am ersten Tag geht in die Beine, nicht aber in den Magen – der Koch der Seekofelhütte jedenfalls zieht alle Register. Dazu noch Alphornbläser, der Pastor, der uns mit weiteren haarsträubenden Berggeschichten unterhält und herrlich kühles Blondes – was will man mehr am Prolog unserer Tour!
Zünftige Stimmung in der Seekofelhütte
Dolomiten Höhenweg Nr. 1
Der Alta Via Dolomiti No 1 ist einer der acht Höhenwege in den Dolomiten. Wie die meisten Höhenwege ist auch der Einser in ungefähr 2 Wochen machbar. Der Höhenweg wurde Ende der 60er-Jahre kreiert – mit Erfolg. Der Startpunkt dieser rund 150 km langen Tour ist im Norden der Pragser Wildsee, das Ziel, das man nach 8-14 Tagen erreicht, ist Belluno. Dazwischen liegt mit der eigentümlichen Hochfläche der Fanes, den himmelstürmenden Felsburgen der Civetta und des Pelmo sowie den blumenreichen Matten der Tamergruppe so ziemlich alles, was die Dolomiten so einzigartig macht.