Der
Guajara, eine der höchsten Erhebungen des sog. Caldera-Randes,
begeistert vor allem durch seine abenteuerliche Aufstiegsroute und einen
grandiosen Ausblick auf die Naturattraktionen Teneriffas: den Teide,
die Canadas und die Nachbarinseln Gran Canaria, El
Hierro und La Palma. Will man den Teide,
den mit 3718m höchsten Berg Spaniens besteigen, eignet sich der
Guajara vorzüglich als Trainings- und Akklimatisationstour.
Ausgangspunkt:
Parkplatz bei der Fuente
de la Piedra (= Quelle, 2211 m) in der Nähe des Parador
Nacional de las Canadas.
Aufstieg:
2 Stunden, 504 Hm
Wir
folgen zunächst einer schmalen Spur über sanft ansteigende
Bims-Hänge. Mit der Nähe zum Gipfel des Guajara nimmt
auch die Steilheit des Weges zu, der sich in Serpentinen den breiten
Bergrücken hinaufschlängelt. Steinmandln weisen uns den Weg,
bis sich uns zum ersten Mal die Nordwand des Guajara in ihrer
vollen Pracht darbietet.
Der
weitere Weg führt einen langen, steilen Felsabbruch entlang in
Richtung Westen. An dessen Ende müssen wir etwa 100m in östlicher
Richtung absteigen. Der nun durchgehend grau bzw. mit Steinmandln markierte
Weg führt uns nun durch eine Geröllrinne und weiter über
einen Kamm-Ausläufer zum Fuß der Guajara-Nordwand.
Diese queren wir bis zu einem breiten Geröll bzw. Felsband.
Ab
hier gewinnt der Weg an Abenteuerlichkeit: Über das luftige, aber
ausreichend breite Band hinaufschnaufend nähern wir uns schnell
dem Gipfel. Vom Vorgipfel haben wir noch einige größere Felsblöcke
zu überklettern, bis wir am Gipfel desGuajara, 2715m,
stehen. Mächtig erhebt sich der Teide
um weitere 1000 Meter über unsere Köpfe und lockt uns mit
breitem Grinsen - dem wir tags darauf erliegen (siehe Tourenbeschreibung
Teide).
Abstieg:
1,5-2,5 Stunden je nach Variante
Für
den Abstieg bieten sich drei Möglichkeiten
an:
Variante
1) Dem Aufstiegsweg folgend
über das vorher erwähnte Fels- und Geröllband zurück
(2 Stunden);
Variante
2)Über
die die Paisaje Lunar (= Mondlandschaft) nach Süden.
Zweifellos eine sehr lohnende Variante, da sie über landschaftlich
beeindruckende Gebiete führt. Allerdings mündet dieser Weg
nicht am Ausgangspunkt, weshalb ein zweiter fahrbarer Untersatz notwendig
wäre (2,5 Stunden);
Variante
3) Zuerst dem Abstiegsweg nach
Süden folgend. An der ersten Abzweigung nicht rechts zur PaisajeLunar,sondern links weiter, über Geröllfelder
und einige Felsblöcke talwärts. Bald wendet sich der Weg
nach Westen und führt uns über Geröll und Bims-Felder
sowie zwischen ausgetrocknete Strauchfelder hindurch zu einer Schotterstraße.
Weil wir es verabsäumt haben, uns mit genügend Trinkbarem
zu versorgen, quälen uns Durst und Kopfschmerzen, als wir, begleitet
von steinernen Lavaflüssen, auf der Straße zum Ausgangspunkt
zurücktaumeln. Erleichtert und ausgetrocknet wie die Mondlandschaft,
die wir eben durchschritten haben, erreichen wir unseren Ausgangspunkt
(1,5 Stunden).
Tipps und wichtige Hinweise:
Der
Guajara eignet sich sehr gut als Vorbereitungstour für denTeide,
die höchste Erhebung Spaniens!
Achtung
vor der Hitze! Da es unterwegs keine Einkehrmöglicheiten
gibt, genug Trinkwasser mitnehmen!
Nach
der Tour ab ins Meer - zisch!!
Wissenswertes:
Der Guajara entstand als das Ergebnis vulkanischerTätigkeit vor rund 10 Millionen Jahren. Dieser vulkanische
Ursprung mit den daraus entstandenen Gesteinsformationen, die wetterbedingte
Erosion und die Abrasionstätigkeit des Meeres haben in ihrem Zusammenwirken
das so typische Landschaftsbild des Guajara und seiner Umgebung geformt.
Im Allgemeinen herrscht auf dem kanarischen Archipel ein warm-gemäßigtes
Klima: Die Lufttemperatur unterschreitet im Jahresverlauf nur selten
die 18°C und liegt im Sommer bei 24-25°C, an manchen Tagen kann
die Temperatur jedoch auch bis 40°C steigen (wie wir es bei
der oben beschriebenen Tour erlebt haben)! Mit zunehmender Höhenlage
wird es kühler, mit etwa je 100m Höhenunterschied ist mit
1°C Temperaturunterschied zu rechnen.