Das
Marchkinkele, der südlichste Gipfel der Villgrater Berge,
ist ein kleiner, eher unbedeutender Skigipfel, der sich aus dem schroffen
Bergkamm westlich des Gumriauls kaum heraushebt. Am leichtesten und
objektiv sichersten stellt sich der Aufstieg von Innervillgraten durch
das Oberhofertal dar.
Wir wählen jedoch die Route von Kalkstein durch das steile,
von tiefen Gräben durchzogene und bisweilen von Lawinen bedrohte
Marchental. Sanfte, tiefverschneite Almen und Hochtäler
wechseln mit schroffen Felsmassiven mit ab, unverspurte Hänge und
Bergkämme laden zum ultimativen Tourengenuss ein.
Weil wir vom Aufstieg zum Marchkinkele noch nicht genug haben,
ziehen wir über dessen Kamm weiter über Gumriaul, Hochrast
und Thurntaler, eine schier endlose Sonnenterrasse ...
Kalkstein,
unseren Ausgangspunkt, kennen wir schon von der Tour auf Geil
und Kreuzspitze. Heute aber
Richtung Alfer Alm bis zu Punkt 1737, der Abzweigung zum Gaishörndl.
Einen Bachgraben entlang durch das teils enge, teils weiter werdende,
aber auf jeden Fall etwas lawinöse Marchental, bis es aufsteilt.
Achtung! Da manch steilere Hänge gequert werden, darf die Schneebrettgefahr
nicht vergessen werden! Nun über Mulden und zuletzt steil zum Einschnitt
im südlich verlaufenden Grat: das Gisser Törl südwestlich
es Gannekofels. Hier werden erstmals sowohl das Marchkinkele als auch
die westlichen Ausläufer der Villgrater Berge sichtbar.
Zuletzt über den breiten Südwestkamm und in weitem Bogen (manchmal
stark überwächtet oder verblasen) zum Gipfel. Bei guten Verhältnissen
kann man per Ski bis zum einbetonierten Grenzstein aufsteigen.
Prachtvolle Panoramaschau, vornehmlich in die Sextener Dolomiten.
Nun
entweder anspruchsvoll den Aufstiegsweg abgefahren (vom Grat her sehr
steil!) oder weiter über den Kamm über den Gumriaul
(2526m) und mehr oder weniger "luschtig" über abgeblasene
Hochflächen oder Sättel wie den Astattsattel zwischen
Hochrast (2436m) und Thurntaler. Sonnenanbeter werden auf dieser
herrlich weiten Sonnenterrasse bestens bedient! Über einen Gratrücken
gelangen wir auf den Thurntaler (2407m), einen ausgezeichneten
Aussichtsberg. Eine Tour für's Auge, wo es auf das stete, rythmische
Gehen ankommt. Da stört es auch nicht, wenn man über windverblasene
"nackerte" Südhänge muss und der "Schnee"
grasgrün wird, schließlich warten ja noch die Pisten vom
Thurntaler nach Außenvillgraten hinunter, wo die Ski wieder
das Fahren lernen (30 Minuten).
Grüner
Schnee, Pulvergras ...
Schwierigkeiten/Lawinen:
Kritisch
ist allein das Marchental. Hier ist auf Schneebrettgefahr
zu achten, da mitunter recht steile Hänge gequert werden.
Vorsicht
auch auf Grundlawinen bei starker Sonneneinstrahlung.
Wächten
am Gipfel und Kamm möglich!
Die
nicht markierte Höhenwanderung verlangt absolute Ortskenntnis.
Besonders am Kammverlauf zwischen Marchkinkele und Thurntaler Spitze
kann es bei schlechten Sichtverhältnissen zu Problemen kommen.
Sehr
gutes Kartenmaterial mit Skitourenführer für die gesamte Region
gibt es bei den lokalen Fremdenverkehrsverbänden: "Villgraten
Tal - Ski- Touren Führer", "Ferienregion Hochpustertal"
- Landkarte 1:50.000 inkl. Routenbeschreibungen; Freytag & Berndt,
WKS 3 "Pustertal/Bruneck/drei Zinnen" und WK 182 "Lienzer
Dolomiten"