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Everestknödel & Entenschritt

Ebenwaldhöhe
Hochstaff

Forumsgemeinschafts-Schneeschuhtour, Gutensteiner Alpen, 28. Februar 2004

Ebenwaldhöhe

Guide: Erich, Text: Erich, Bilder: Bergfex, Chipsy, Gerhard

Intro

Die Ebenwaldhöhe gilt als kleines, aber feines niederösterreichisches Wintersportgebiet. Die weitläufige, plateauartige und schneesichere Hochfläche bietet Schneeschuhwanderern eine vielfältige Auswahl herrlicher Touren auf landschaftlich abwechslungsreichen Routen. Zentraler Punkt ist die bewirtschaftete Ebenwaldhütte unweit des Parkplatzes.


Aufstieg

Parkplatz Ebenwaldhöhe (1020 m) - Kleinzeller Hinteralm - Zeißalm - Hochstaff (1305 m)

 

 

 

Aufbruch

 

 

 

 

Am Gipfel des Hochstaff

Start beim Parkplatz Ebenwaldhöhe (1020 m) und in südlicher Richtung durch ein mit roten Markierungen versehenes, kurzes Waldstück. Auf der folgenden Wiesenfläche erster Blick zu Hochstaff, Reisalpe und Ötscher. Eine Baumreihe entlang um ein Grundstück zu einer Forststraße. Auf dieser weiter links haltend. Im Wald eine ebene Querung auf den steilen Westhängen des Hochstaffs und zur idyllisch gelegenen Kleinzeller Hinteralm mit tollem Blick auf den Schneeberg. Auf der Alm gleich links in östlicher Richtung zur Zeißlalm. Über die Almfläche zum Wald hinauf und Richtung Norden weiter über Lichtungen zum Gipfel des Hochstaff.

Eine bunt gemischte „Wintersportgruppe" bestehend aus acht Schneeschuhwanderern, einer Langläuferin und drei Tourenskigehern - Alexandra, Alice, Barbara, Chipsy, Everestbiggi, Hermi, Andy, Bergfex, Bergfuchs, Erich, Gerhard, Wolfgang - machte sich also auf, um den Hochstaff zu besteigen.

Pünktlich um 8:45 Uhr trafen sich alle Teilnehmer in Kleinzell. Sogar die Sonne war motiviert, lachte sie doch gleich in der Früh vom Himmel. Wie ausgesucht das Wetter, die Gruppe, es konnte losgehen. Die Tourenskigeher zogen direkt von Kleinzell über den Schneidergraben rauf. Die Schneeschuhwanderer und unsere Langläuferin Alice fuhren über die Bergstraße zum eigentlichen Ausgangspunkt der Entenschritt-Fetischisten.

Nach Anlegen der Schneeschuhe starten wir, zuerst - trotz schönsten Sonnenscheins - noch recht vermummt. Gut gelaunt aber wandern wir im feinen Pulverschnee auf unberührten Schneeflächen dahin. "Gut, dass ich mitgekommen bin". "Es gefällt mir mit euch, bin das erste Mal dabei!", hört man es. Kurz durch ein Waldstück und der erste Blick auf den Hochstaff. Wir gehen aber rechts herum über die Almen und besteigen den Berg von der Südseite. Bis dahin war die Strecke auch bestens für unsere Langlauf-Alice geeignet.

Der Südhang steil sich recht ungemütlich auf, doch die Sonne und der blaue Himmel lassen uns die Anstrengungen vergessen. Der Pulverschnee mit den geschwungenen Skispuren auf dem Hang ist sicher ein Paradies für die Tourenskifahrer. Oben angekommen, muss das Gipfelkreuz natürlich wieder für ein Gruppenfoto herhalten. Cheese! - Schön ist’s hier oben!

Im Entenschritt ...

Aufstieg

Hochstaff - Ebenwaldhöhe - Ausgangspunkt - Ebenwaldhütte [Kaltenreither-Hof - Kiensteiner Öde (1160 m)]

 

 

 

 

 

 

 

Herrliches Wetter

 

 

Da soll ich hinunter?

 

 

 

 

Für Skitourengeher

Auf dem Gipfelkamm geht’s in nordöstlicher Richtung bergab in einen schwach ausgeprägten Sattel. Wir halten die Richtung bei und gehen knapp um den Rücken herum. Im Wald halten wir uns leicht links und stapfen recht steil in einer Mulde abwärts. Bald darauf stößt man auf eine auffällig schneearme, hoch interessante Zone: zwischen den Steinen tritt Warmluft aus. Über einen Rücken weiter, dann links haltend, wandern wir durch immer lichter werdenden Wald hinaus auf die Almfläche der Ebenwaldhöhe und zu unserem Ausgangspunkt zurück.

Ein kurzes Stück weiter erwartet uns in der Ebenwaldhütte die verdiente Mittagsrast. Die kleine Hütte bietet ein gutes und reichliches Speisenangebot bei niedrigen Preisen. Wanderherz, was willst du mehr!

Variante: Wer noch Zeit und Lust hat, kann gestärkt und bestens gestimmt zur Kiensteiner Öde (1160 m) hoch. Vorbei am Parkplatz Ebenwaldhöhe und über einen Wiesenweg zum Kaltenreither-Hof. Weiter zum Waldrand und zu einem Holzlagerplatz. In westlicher Richtung auf einem Forstweg weiter, bis man an ein Gatter mit dem Schild "Stierweide. Betreten gefährlich und verboten!" stößt. Im Winter droht hier aber keine Gefahr. Nach Norden einschwenkend gelangen wir bald auf eine Lichtung. Auf dieser links und über stimmungsvolle Flächen und den Bergrücken zum zweiten H ö h e punkt, die Kiensteiner Öde (1160 m).

Abstieg über den kurzen südseitigen Gipfelhang. An einer Holzscheune vorbei geht’s auf einem Forstweg in den Wald und eben gequert in einem ausgedehnten Linksbogen zurück zum Stierweidengatter. Von dort wandern wir zu unserem Ausgangspunkt zurück.

Nach unserem Augen- und Teegenuss der Abstieg. "Wo gehen wir da runter?!" "Ist ja überall steil!". Das war es dann auch, die Nordostseite ist noch steiler. Zumindest für Schneeschuhgeher. "Aaaaahhh, ich rutsche!". "Ihr habt eh alle einen Hosenboden, so wird man wenigstens dreispurig." Es war eine Gaudi, eine Ausgelassenheit wie einst in unserer Kindheit. Nach diesem „Höhepunkt“ der Wanderung bleibt uns noch, die Warmluftaustritte mit den schneefreien Zonen zu bestaunen. "Wieder was Neues gesehen!"

Weiter durch Mischwald und über unberührte freie Flächen zur "Ebenwaldhütte". "Ist sie das schon?" Es war die falsche Hütte! Ein großer, schlafender Hund schreckt beim Öffnen der Tür hoch. Zack - schnell die Tür wieder zu! Der hinzu eilende Bauer zeigt uns die Richtung, der Hund seine blanken Beißerchen!

Nach paar Minuten endlich die richtige Ebenwaldhütte! Riesenknödel und auch sonst groß portionierte Speisen warteten auf uns. Und natürlich unsere Skitourengeher und Langläuferin Alice. "Alles bestens." "Der Aufstieg war toll!

Originalton Wolfgang: „Super war's, der Aufstieg per Ski entlang des Wanderwegs war einer der schönsten, die ich jemals erlebt habe. Wir waren offensichtlich seit langem die ersten, die diesen Weg gewählt haben. Unverständlich, warum alle Tourengeher, die wir vorher getroffen haben, entlang der Abfahrt aufsteigen ... ein landschaftlich wunderschöner Bach mit kleinen, teilweise gefrorenen Wasserfällen, bizarre, mit Eis überzogene Felsformationen und ein Hochwald, der licht genug war, um den Großteil der Zeit in der Sonne zu gehen."

Tolle Sache! Die Ebenwaldhütte, ein Ort zum Wohlfühlen! Das ausgezeichnete Essen, die niedrigen Preise, Andy mit seinen Witzen - so lässt's sich leben.

Nach unserer Einkehr zurück zum Parkplatz. Da am Abend noch der Gipfeltreffen-Stammtisch wartet, müssen wir den zweiten Teil der Tour auf die Kiensteiner Öde auslassen.

Die Ebenwaldhöhe ist es aber sicher wert, noch einmal herzukommen! Und die Ebenwaldhütte erst recht.


Everestknödel

Kommentar Everestbiggi: Ich muss euch unbedingt sagen, dass das eine wunderschöne, lustige und erlebnisreiche Tour war. Es war eine Freude mit euch zu wandern. Ich hatte vorher ein bissl Bauchweh, da momentan meine Kondition zu wünschen übrig lässt und ich auch nie zuvor so tolle "Schneeschuhpatscherl" anhatte.

Aber ich bin so froh, dass ich meinen inneren Schweinehund bekämpft habe und mitgekommen bin - weil es ein TRAUM war! Traumwetter, super-nette-hilfsbereite Leute. Danke besonders Gerhard, der mir seine warmen Handschuhe geborgt und dafür selber "Erfrierungen" riskiert hat, danke Andreas, der mir eine ausgezeichnete Spur vorgelegt hat und danke für die Tipps aller, die ich natürlich "brav" befolgt habe.

Am Ende habe ich meinem Namen doch noch Ehre bereiten können und die Tour auf der Hütte mit zwei riesigen EVERESTKNÖDELN - unmöglich zu bezwingen! - beendet.

Everest-Biggi mit Everest-Knödeln
Everestbiggi mit Everest-Knödeln


Schwierigkeiten:
Der Abstieg vom Hochstaff ist technisch eher anspruchsvoll, sonst ist es eine leichte Tour.
Höhenmeter: Etwa 570 m im Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit: ca. 4,5 Stunden
Lawinengefahr: Lawinengefahr kann es bei sehr ungünstigen Verhältnissen am südseitigen Gipfelhang der Kiensteiner Öde und in einigen Waldgräben beim Übergang von der Ebenwaldhöhe zur Kleinzeller Hinteralm geben.
Beste Jahreszeit: Tiefster Winter
Ausrüstung: Pack-Checkliste >>>
Einkehrmöglichkeiten:

Ebenwaldhütte

Karte: ÖK 74 "Hohenberg"