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Gipfeltreffen

Hocheck

Forums-Gemeinschaftstour, Wienerwald, 23. 8. 2003

Guide: Erich; Text und Bilder: Thomas

Intro

Lachen ...Es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn Nick-Names Gestalt und Postings Stimmen annehmen. Zwölf Forumsteilnehmer folgten dem Ruf Erichs, um gemeinsam das Hocheck, den östlichsten Tausender der Alpen, zu besteigen. Erich ist jener Forums-Pionier, der eher unbeabsichtigt in die Rolle des Organisators rutschte, diese aber bei drei Touren mit Bravour meisterte.

Aber was für ein buntes Völkchen sich da in Furth a.d. Triesting traf, um loszumarschieren, bis es allein von Blasen gestoppt wurde. 8 Frauen (?) und 4 Männer (!); Werbe-Fachfrauen, Altenbetreuer, Bundesheer-Angehörige, Lehrer, Joga-Experten; aus Oberösterreich (!), Wien und Niederösterreich - und und und ...
Aus der virtuellen Chat-Runde wird jedoch schnell eine beherzte Wander-Truppe ...

Warum man hier mitgeht? Aus Lust am Wandern, um andere Menschen kennenzulernen, weil es eben für das Mittelalter keine Touren-Angebote vom Alpenverein gebe und man eine Gruppe aus Gleichgesinnten und Gleichverrückten suche.


Aufbruch ...
Aufbruch der Gipfeltreffen-Teilnehmer

Aufstieg

Furth a.d. Triesting - Krennweg (bzw. Wipfelgrabenweg) - Hocheck (F. Meyringer Warte, 1037m)

HM ca. 600 / GZ 1,75 Stunden

Rast im Hocheckschutzhaus
Einkehr in das Hockeckschutzhaus

 

Ja, in Furth bei der Pfarrkirche waren wir noch fidel. Einen Teil der Autos zur Mündung des Brunntalweges abgestellt, um uns einen Straßen-Hatscher zu ersparen, und los ging's - bergauf. Begrüßung, Vorstellung, Small Talk - diese Wanderaktion sei wirklich eine tolle Idee, man sei froh, in die Natur zu kommen mit Gleichgesinnten, da man zu Hause schließlich niemanden hätte für solche Unternehmungen. Es tue wirklich gut, wieder einmal rauszukommen. Kiowa hat sich sogar eine niegel-nagel-neue Wanderausrüstung zugelegt, Erich hat die Wanderei überhaupt erst im April dieses Jahres entdeckt - und mit seiner Begeisterung das ganze Forum angesteckt. "Ich habe die Aufstiegsroute bewusst schattseitig gewählt, damit der Weg nicht so viel Schweiß kostet", lässt er uns wissen. Wir sind ihm alle dankbar bei glühenden 32°.

Wie der Weg hinauf verläuft? Keine Ahnung. Man plaudert vertieft, will wissen, wer, was, woher und warum, da kann der Weg ruhig Weg bleiben.

Nach 1,75 Stunden der Gipfel (Hocheck-Schutzhütte). Käsebrot, frischer Most und ein aufregender Ausblick - auf eine leder-behoste Biker-Herde. Fesch! - Pass' auf, dass du dich nicht zu weit über das Geländer hängst! - Der ist aber süß! Die Männer mahnen zum Aufbruch, bevor die Geschichte außer Kontrolle gerät. Das Gruppenfoto auf der F. Meyringer-Warte bringt unsere Frauen wieder auf andere Gedanken.

Beratung
Beratung über den Weiterweg


Weitere Route:

Hockeck - Rotes Kreuz - Feigl Kogel - Brunntal - Furth

GZ 5 Stunden

 

 

 

Man wolle nicht wieder absteigen, es sei herrlich heute, nur weiter, weiter. Ja, in Richtung Araburg am besten. Einstimmig beschlossen. Noch immer fidel über den Kamm - sicher der schönste Abschnitt der Tour - in ständigem Auf und Ab zum Roten Kreuz (723m, 45 Minuten), weiter den Weg 404 in beschaulichem Auf und Ab um den Hochriegel herum, zuletzt in ewigem Auf und Ab bis kurz vor dem Araberg (799m, 2 Stunden) mit dazugehöriger Araburg.

Es wird bedenklich still in der gar nicht mehr fidelen Truppe, der Gesprächsfluss versickert in trockenen Kehlen und müden Wadeln. Eine Blase in neuen Schuhen und keine andere Aussicht als auf quälendes Auf und Ab bedeuten das Ende der Tour zwischen Feigel Kogel und Araberg. Stopp. Endstation. Remise. Während Blase und Wegbegleiter nach Kaumberg absteigen, stapfen die Autofahrer den Kamm entlang zurück, über nie enden wollendes Auf und Ab und Ab und Auf und ... Aus einer Genusstour ist längst eine Überlebensfrage geworden, die letzten Tropfen werden aus viel zu kleinen Flaschen gesaugt, man phantasiert von kaltem Bier, frau wechselt zum vierten Mal das T-Shirt, andere frau läuft (!) bergauf - verrückt, Delirium alpinens in bedenklichem Stadium.

Nach 7 Stunden Netto-Gehzeit haben wir es geschafft. Eine Einkehr ins Further Dorfwirtshaus ist noch drin, die haben wir uns verdient. Ja, ein Abenteuer war's, an das wir noch lange zurückdenken werden, wir haben uns wieder gespürt, sind an unsere Grenzen gegangen, so soll's schließlich sein - und wir haben interessante Leute kennengelernt, mit denen man im wahrsten Sinne des Wortes durch Dick und Dünn gehen kann ...

Und wohin geht's das nächste Mal? Wir kommen wieder!

Ende

Schwierigkeiten:
Keine.
Beste Jahreszeit: Immer und bei fast jedem Wetter
Gesamtgehzeit: 7 Stunden
Höhenmeter: Etwa 1000 m in Auf- und Abstieg
Kinder: Bis zum Gipfel sehr, weiterer Weg weniger geeignet.
Ausrüstung: Pack-Checkliste >>>; viel Wasser mitnehmen, da es am Kamm zwischen Hocheck und Araburg keine Tankstellen gibt!
Einkehrmöglichkeit: Hocheck-Schutzhaus, 1037 m
Karte: ÖK 57 "Neulengbach", ÖK 75 "Puchberg"; Freytag & Berndt Wanderkarte "Wienerwald" (1:50.000)

Informationen:

Hocheck-Schutzhaus

Das Hockeck-Schutzhaus (Österreichischer Touristenklub) ist ganzjährig bewirtschaftet, nur freitags hält man Ruhetag. Tel.: 02673/2306 oder 0664/1017583.

Die F. Meyringer-Warte war als vormalige Franziska-Warte im 2. Weltkrieg abgebrannt. Die jetzige Holzwarte wurde 1974 unter der Ägide des ÖTK erbaut und F. Meyringer geweiht. Franz Meyringer, 1957 – 1980, war Vorstand des ÖTK, Sektion Triestingtal.

Weissenbach liegt im Herzen des Triestingtales, und am Rande des größten Schwarzföhrengebietes Mitteleuropas.
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