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Granitpilgern im Oberen Mühlviertel

Pilgerwanderung, Oberes Mühlviertel, 2020; Text/Bilder: © Thomas Rambauske

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Tag 4: St. Johann am Wimberg – St. Martin

Auf den Hansberg
Kirche St. JohannFinale Etappe unseres Pilgerwegs durch das Obere Mühlviertel. Nach der Besichtigung der Kirche von St. Johann (siehe Bild) und einem kurzen Straßenmarsch leitet uns das gelbe Granitpilgern-Schild nach links auf einen Waldweg, wo wir bald bei einem Selbstbedienungsladen vorbeikommen. Was es da alles zu kaufen gibt! Kerzen, Süßigkeiten, Getränke, Snacks … verhungern werden wir heute nicht. Weiter am sog. "Hoamatlandweg" auf den Hansberg, einen beliebten, 850 m hohen Skiberg samt Liftanlage und Bergstation. Die Infotafeln des Stationenwegs klären uns über die Traditionen des hiesigen Gebiets auf, widmet sich aber vor allem dem Leben und Wirken von Hans Schnopfhagen (1845–1908), eines Komponisten und Heimatdichters, der den "Hoamatgsang" komponierte, seit 1952 die oberösterreichische Landeshymne. Auch ein Denkmal am Gipfel des Berges erinnert an ihn – und weitere einheimische historische Gestalten wie Hans Zötl und Adolf Seyrl, die das kulturelle Leben hierorts mit geprägt haben. Vom Gipfel des Hansberges erwartet uns ein grandioser Weitblick bis tief ins Berchtesgadener Land und die Chiemgauer Alpen, unter den Berglegenden sind auch der Watzmann, der Hohe Göll und der Untersberg zu erkennen.

300 Jahre
Nach dieser Bergwertung geht es in derselben Tonart wie die letzten Tage weiter – ständig auf und ab und abwechslend durch Wald und über Felder. Ein Panoramaweg führt uns sehr malerisch zur nächsten Pilgerstation, der Windsteigerkapelle, die auf einem sehr aussichtsreichen Plätzchen mit Panoramablick über das Mühlviertel gelegen ist.

Windsteigerkapelle
Die Windsteigerkapelle mit großartigem Panoramablick

Weiter über Wöger nach Auerhäuser und durch das Steinbachtal. Am Weg zahlreiche Feucht- und Trockenwiesen mit sehens- und schützenswerter Flora und Fauna. Unterhalb der Burgruine Steinbach treffen wir auf eine 300 Jahre alte Linde. Diesen riesigen Baum zu umarmen, ist bei sechs Metern Stammumfang zwecklos. Aber vielleicht hören wir ihm zu? Was sich in seinem Schatten im Laufe von 300 Jahren wohl schon ereignet hat ...?

Finale
NiederwaldkirchenAn der Steibelmühle vorbei kommen wir nach Niederwaldkirchen, wo ein Besuch der mit barocken und gotischen Stilelementen versehenen Wallfahrtskirche auf dem Programm steht (siehe Bild rechts). Der Weiterweg führt uns auf eine schattige, stellenweise malerische Promenade durchs Pesenbachtal. Bei Waldhofen verlassen wir den Wald und gelangen vorwiegend über Felder nach Allersdorf, wo wir beim Steinmetz Strasser an einem kleinen Teich vorbeikommen. Dann kurz entlang einer Landstraße, ehe wir ein letztes Mal auf eine Hochebene zum Haidinger müssen, von wo wir schon den Kirchturm von St. Martin sehen. Nur noch in einem Bogen durch ein Wäldchen hinab und über Schmiedgrub nach St. Martin.
Geschafft! Fast 100 abwechslungs- und erlebnisreiche Kilometer liegen hinter uns.
4 Tage Pilgern.
4 Tage Landschaft
4 Tage Wiesen, Wälder, Felder.
4 Tage Kultur.
4 Tage Einkehr und Umkehr.
4 Tage Mühlviertel.

Mühlviertel
Noch einmal präsentiert sich das Mühlviertel in seiner ganzen anmutigen Schönheit.

Hügel. Felder. Wälder. Häuser. Menschen. Wiesen. Tiere auch. Traditionell. Zweckmäßig. Eigenart. Freundlich.
Willkommen.
Mühlviertel.
(granitpilgern.at)

Wallfahrtskirche Niederwaldkirchen
In ihren Anfängen um 900 hieß die Kirche noch "Maria Zell", was sie als uraltes Pilgerziel aufweist. Das ortsbildprägende Ensemble aus gotisierter Pfarrkirche und dem imposanten, barocken Pfarrhof bildet das Wahrzeichen von Niederwaldkirchen. Sehenswert der barocke Hochaltar des Gotteshauses. Die Kirche wurde um 1400 von Hans Krumauer, der auch den Altarraum des Domes zu Passau erbaut hat, im gotischen Stil erneuert. Geweiht ist die Kirche Maria Himmelfahrt.
www.niederwaldkirchen.at

Route:
Hansberg (850 m) – Windsteigerkapelle – Auerhäuser – Steinbachtal – Niederwaldkirchen – Waldhofen – St. Martin
Wegzeit:
5 Stunden
Gesamthöhenmeter:
Pfeil up Pfeil down 421 Hm
Gesamtlänge (in Kilometern):
ca. 21
Schwierigkeiten/Anforderungen:
Mittellange Tageswanderung
Hinweis zur gesamten Tour:
Der Betonanteil am Granitpilgerweg ist leider sehr hoch, die Etappen sind lang. Deswegen die Empfehlung: Für den Granitpilgerweg sollte man halbwegs trainiert und konditionell in Hochform sein.
Sehr gut dämpfende Schuhe (Virbram-Sohle) sind unverzichtbar.
Ausrüstung:
Buchtipp:
Christian Huber: Granitpilgern – Wegbegleiter im Oberen Mühlviertel, Verlag Pustet 2020
Christian Huber und der Fotograf Andreas Balon stellen dreißig Stationen entlang des Weges vor. Sie zeigen die alte Sakrallandschaft der Mühlviertler Granitbildstöcke, Kapellen und Kirchen.
Mit dabei die Granitpilgern-Wanderkarte
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