2. Etappe
Kampsteiner
Schwaig (1400 m) - Mariazeller Kreuz - Schwarzer Herrgott - [Steinernes
Kreuz - Arabichl (1595 m) - Schöberl Riegel - Umschuss
Riegel (1720 m)]
- Marienseer Schwaig (1478 m) - Hochwechsel (Wetterkogler
Haus, 1743 m)
HM
ca. 450 / GZ 3 Stunden
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Nun
die lange Promenade über die weiten, sanften Höhen des Hochwechsels.
Der rot markierte Weg 834 (= Gloggnitzer Rundwanderweg) gehört
wohl zu den schönsten Routen der Wiener Hausberge. Nicht nur, dass
es nie steil wird, auch den Augen bietet sich jede Menge Panorama-Nahrung.
Der Sonnenweg führt auf der Wechsel-Panoramaloipe über
Sättel, Lichtungen und durch kleine Wälder an manch frommen
Stätten vorbei wie dem Mariazeller Kreuz im Gipfelbereich der Frauenalpe,
einer Wallfahrts-Rast (von hier nach Mariazell 2 Tage). Nach einem Wiesensattel
zum sog. "Schwarzen Herrgott" (1403 m, errichtet 1959),
wo es sich zu entscheiden heißt: Schwieriger über den Kamm
des Hochwechsels, also über Steinernes Kreuz, Arabichl (1595
m), Schöberl Riegel, Umschuss Riegel zum höchsten
Punkt der Runde, dem 1743 m hohen Hochwechsel.
Oder
aber wirklich gemächlich entlang oder über die Feistritzer
Schwaig auf der Wechsel-Panoramaloipe, die windgeschützt,
immer präpariert und kaum steil um die Brust des Wechsels herum
zur Marienseer Schwaig führt. Zugegeben: für einen
Schneeschuhgeher etwas langweilig. Man wird die Entscheidung zwischen
Oben-Drüber oder Quer-Herum allein dem Schnee überlassen.
Ist der nämlich zu tief oder harschig für den windigen Kamm,
wird man sich den Weg lieber mit den Langläufern teilen, die sich
über dich zwar wundern, dir aber sehr freundlich begegnen werden.
Man stört sie und ihre Wege ja nicht, wenn man auf der breiten
Schneise zwischen den Loipen-Spuren bleibt. Und genau darin besteht
ein besonderer Reiz dieser Tour: Man begegnet Menschen – Langläufern,
Schneeschuhgehern und Skitourengehern –, die aus demselben Holz geschnitzt
sind wie du - still und zufrieden seine Kreise ziehend, Last abwerfend
und Kraft tankend, das Bergerlebnis nicht als Wettkampf, sondern als
Mußezeit empfindend - "Wechsel-Menschen" eben. Manch
einer wird dich vielleicht anhalten und fragen, wie man denn mit solchen
Enten-Geräten vorwärts komme. Und ob man damit auch bergab
fahren könne. Nein, das harre noch einer genialen Erfindung, da
seien Langläufer sicher im Vorteil, während man mit Schneeschuhen
hingegen den einen oder anderen Gipfel daneben mitnehmen könne,
wie den Hochwechsel z.B.
Auf
der Marienseer Schwaig (2 Stunden) treffen dann die verschiedenen
"Wechsel-Menschen" zum Plausch, zur Einkehr, zum Aufbruch
oder Abschiednehmen zusammen. Ha, das ist ein fröhliches Kommen
und Gehen hier, ein Ankommen und Abfahren, ein unaufhörliches "Seavas!"
und "Grüaß di!".
Am
Gipfelhang bleibt der Schneeschuh-Maniac dann alleine, zu hart der windgepresste
Schnee für eine ordentliche Abfahrt. Die Metallkrallen der Entenfüße
greifen wunderbar, sodass nach 20 Minuten der menschenleere Gipfel erreicht
ist, denn auch das Wetterkogler Haus schläft noch seine Winterruhe
zu Ende.
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