Der
Unterberg als "Schneespeicher" der Voralpen mit seiner hohen
Schneegarantie eignet sich vorzüglich zum Aufwärmen am Beginn
des Winters, zum Testen neuen Ski-Equipments oder Neueinstieg in den
Skitourenlauf. In keiner Weise schwierig, die Wege kaum steiler als
erträglich und mit zahlreichen schönen Rastplätzen versehen,
bietet der Berg auch technischen schwächeren Tourenläufern
ein schönes Erlebnis. Die Abfahrt am Ende über präparierte
Pisten - ansonsten schon ein Sakrileg - ist gerade zum Saisonbeginn
gar nicht so schlecht, da die Wadln nach gut 4 Stunden Aufstieg noch
kaum zu rassigen Tiefschneefahrten aufgelegt sind.
Kieneck
Parkplatz
Lamweg (690 m) - Ramsental - Bettelmannkreuz (952 m) - Kieneck
(Enzian Hütte, 1107 m) - Bettelmannkreuz
HU
ca. 500 m,
200 m / GZ 1 ½ Stunden
Kieneck
- Enzianhütte
Wenn der
Parkplatz am Eingang zum Ramsertal (Kreuz) an schönen Tagen
überfüllt ist, findet man ein Stück weiter oben ( 5-10
Gehminuten) einen größeren, zum Liftgebiet des Unterbergs
gehörigen und auch geräumten Stützpunkt. Ideal zum Warmwerden
flach taleinwärts auf einer grün markierten Forststraße,
bis der Weg nach links in steileren Wald abzweigt. Nach
einer Stunde über eine Lichtung und an einer Protesttafel gegen
das Waldsterben vorbei: "Wollen wir überleben, darf es
kein Waldsterben geben." (1985, "Jahr des Waldes").
Kurz danach das Bettelmannkreuz (952 m), den wichtigsten Kreuzungspunkt
des heutigen Tages. Das Kreuz erinnert an einen dort erfrorenen Landstreicher
und die Gefallenen der Weltkriege. Links zweigt der meist gespurte Weg
zum Unterberg ab, rechts jungfräulich verschneit zum Kieneck. Wer
die Tour verlängern und rund eine Stunde seine Ruhe haben will,
sei die Exkursion aufs Kieneck empfohlen. Rot markiert kurz durch Wald
bis zu einer Schlagwaldlichtung.Über diese hoch, bis sich der Weg
wieder verflacht. Sobald die Enzian Hütte am Kieneck ins Blickfeld
rückt, fällt der Weg ab, um bei einem Kreuz mit Bankerl wieder
anzusteigen. Nach diesem herben Höhenverlust wird's allerdings
fein. Der lang gestreckte, fast baumlose Westrücken des Kienecks
beschert einen beschaulichen Endspurt zum ersten Höhe-Punkt des
Tages. Die Enzianhütte schläft in trauter Winterruhe,
daneben eine hübsche Kapelle mit Glocke, bunten Glasfenstern und
zahlreichen Devotionalien. Scheinbar weit entfernt der Unterberggipfel,
noch weiter weg Rax und Schneeberg. Nun wieder retour zum Bettelmannkreuz.
Blick
auf Unterberg und die hübsche Kapelle am Gipfel des Kienecks
Unterberg
Bettelmannkreuz (952 m) - Kirchwaldberg (1067 m) - Unterberg
(1342 m) - Unterberg-Schutzhaus (Maria Einsiedel, 1170 m)
- Piste - Miralucke
HU
ca.500
m,
650 m / GZ 2 Stunden
Eines
der wenigen flachen Passagen
Nun wird's
anstrengend. Steil um den Kirchwaldberg, dann entlang des Unterbergkamms
und wieder so zünftig abwärts, dass es den Fellen ordentlich
die Haare kämmt. Schließlich wieder bergauf, bis von rechts
der Wallerbachgraben einmündet. Da der Weg vorwiegend durch schattigen
Wald verläuft, kann die von zahlreichen Tourengehern glatt geschliffene
Spur recht rutschig sein. Dann heißt es den Stöcken den Großteil
der Arbeit zuzumuten und den Armen das Stemmen zu lehren. Sobald der
Wald lichter wird, rechts am breiten Rücken einer Jungwaldzone
bergwärts. Die letzten Minuten stapft man verschämt Pisten
entlang, aber nicht lange und man erreicht die Bergstationen zweier
Schlepplifte und das darüber liegende Gipfelkreuz des Unterbergs
(1342 m). Ötscher, Schneealpe, Hochschwab, Gippel und Göller
winken von weither. Nach kurzer Abfahrt zum Unterberg-Schutzhaus
neben der Wallfahrtskirche MariaEinsiedel, wo der Obolus
für die Pistenbenützung in Form einer heißen Suppe entrichtet
wird. Dann mit den letzten Skiläufern und Snowboardern zur Miralucke
hinab und von dort mit geschulterten Skiern zum Parkplatz.
Am
Gipfel des Unterbergs
Myralucke
und Myrafälle
Aus der sagenumwobenen und von einem unterirdischen See gespeisten Myralucke
am Fuße des Unterberges entspringt die Myra. Beim Karnerwirt wird
dem Fluss der Weg vorerst durch eine kleine Staumauer versperrt, ehe
sie durch enge Felsschluchten über unzählige Katarakte in
die Tiefe stürzt. Die Faszination ungebändigten, ins Tal schießenden
Wassers hat immer schon Gäste angezogen: Eine Gedenktafel am Fuße
der Myrafälle erinnert an den Besuch von Kaiserin Maria Theresia.
Früher klapperten im Myratal viele Wasserräder, die Mühlen
und Sägewerke antrieben. Bis vor einigen Jahren erzeugten die Turbinen
in einem Speicherkraftwerk elektrischen Strom.
Schwierigkeiten:
Keine
Lawinengefahr:
Keine
Höhenmeter:
Etwa
1000 in Auf- und 850 zum Abfahren
Gesamtgehzeit:
ca.
3 ½
- 4 Stunden
Beste
Jahreszeit:
Da
man im Piestingtal stets mit Schnee rechnen kann, ist die Tour meist über
den gesamten Winter möglich.
Kinder:
Nur
älteren Skitouren-Routiniers zuzutrauen.
Hund
und Katz':
Bei
optimalen Bodenverhältnissen durchaus auch von größeren
Hunden machbar.