Etappe 22
Brünner Straße (Rendevousberg, Mitterhaltenweg; 420, 426, 427, 431) – Bisamberg – Eichendorff-Höhe – Senderstraße – Magdalenenhof – Steinernes Kreuz - Stammersdorfer Kellerstraße (Steinernes Kreuz)
GZ 1,5 Stunden
Das Herrenholz verlassend wieder über offene Felder.
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Losgegangen am sog. Rendevousberg an der Brünner Straße. Der Rendevousberg hat nichts mit dem Treffen eines Liebespaares zu tun, sondern vielmehr mit der Zusammenkunft der kaiserlichen Jagdgesellschaft zum Behufe des Schießens und Erlegens. Der Mitterhaldenweg führt eben dahin durch offene Wein- und Ackerbaulandschaft, während uns linker Hand der Kahlen- und Josefsberg begleiten. Nun an einem Wäldchen vorbei über den eigentlichen Rendevousberg. Beachtenswert das sog. Herrenholz, eine besondere Waldinsel mit Eichen und Hainbuchen, die inmitten intensiv genutzten Agrarlandes eine Oase für seltene Tiere und Pflanzen darstellt. Vor uns sanft aufschwingend der Bisamberg.
Die Stammersdorfer Kellergasse übersetzt durch Weingärten auf den Bisamberg, jenen beliebten Fluchtpunkt erholungssüchtiger Stadtneurotiker. Der asphaltierte Kallusweg leitet sanft durch Wald hoch, dann eben an Lichtungen und Spielplätzen vorbei, bis selten eindrucksvolle Weitblicke über die Bundeshauptstadt zum Innehalten mahnen.
Nach gut einer Stunde gelangen wir zur Joseph von Eichendorff-Höhe. "Die Donau blitzt aus tiefem Grund", schwärmt der wohl erste Aussteiger der Weltliteratur, nämlich der Taugenichts aus Eichendorffs berühmter Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts" (nähere Infos). Der Müllersohn kommt auf seiner Wanderung – wie auch sein Schöpfer – in Wien vorbei. Es kann durchaus gewesen sein, dass der Dichter auch den Bisamberg bestiegen hat und sich vom Charme seines Umfeldes inspirieren ließ.
Fliegt der erste Morgenstrahl
Durch das stille Nebeltal,
Rauscht erwachend Wald und Hügel:
Wer da fliegen kann, nimmt Flügel!
Die Donau blitzt aus tiefem Grund,
Der Stephansturm auch ganz von fern,
Guckt übern Berg und säh' mich gern.
Und sein Hütlein in die Luft
Wirft der Mensch vor Lust und ruft:
Hat Gesang doch auch noch Schwingen,
Nun so will ich fröhlich singen!
om Denkmal hinab, nach kurzer Zeit links in die Senderstraße bis zum Weingut Magdalenenhof (Einkehrmöglichkeit, Kinderspielplatz, Froschteich, Ziegen ...) Am höchsten Bauwerk Wiens, dem 265 m hohen Sendemast, vorbei und mit famosen Blick auf Wien am Rande eines Ackers bergab, bis es an alten Weinkellern und Presshäusern vorbei in die Stammersdorfer Kellergasse zum Steinernen Kreuz geht. Das Steinerne Kreuz ist ein denkmalgeschützter Bildstock, der erstmals Anfang des 19. Jahrhunderts erwähnt wurde.
Dem Platz rings um die viereckige Säule mit dem Metallkreuz wurden schon besondere Kräfte nachgesagt. |