Anfahrt
& Aufstieg
Stammersdorf
(165 m) - Josef Flandorfer Straße - Luckenschwemmgasse
- Liebleitnergasse - Clessgasse - Neusatzgasse - Steinernes Kreuz -
Hagenbrunner Straße - Senderstraße - Unterer Senderrundweg
- Magdalenenhof - Eichdorffhöhe - Wirtshaus Gamshöhe
- Elisabethhöhe (358 m)
HU
ca.
200 m / GZ 2½ Stunden
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Fliegt
der erste Morgenstrahl
Durch das stille Nebeltal,
Rauscht erwachend Wald und Hügel:
Wer da fliegen kann, nimmt Flügel!
Mit
dem "stillen Nebeltal" könnte Eichendorff die Wiener
Pforte gemeint haben, denn an einem Sonntag Morgen ist's selbst im sonst
so lebendigen Stammersdorf still, statt der Flügel nehmen wir an
der Endstation der Straßenbahnlinie 31 den Rucksack hoch und spazieren
eine Weile durch die Gassen von Stammersdorf. Vorbildlich restaurierte
Weinhauerhäuser, Schenken und verschlafene Heurige machen bewusst,
dass in Stammersdorf Weinkultur gelebt, ja zelebriert wird.
Sobald man die uralte Dorfkirche (erstmals erbaut 1478) passiert hat,
geht es schon durch die ersten Weingärten. Ein Keller reiht sich
hier an den anderen, manche mit einem hübschen Terrassengarten
drauf, andere von Schlingpflanzen beinahe zugewachsen. Ein paar Buschenschänke
wollen zu einem Umweg verführen, allerdings erst am Nachmittag.
Über die schummrigen Hohlwege hängen Hagebutten- und Hollerbüsche.
Die Farben grün, rot und violett bestimmen hier eindeutig das Gesicht
der Landschaft. Weiter oben reifen grüne und lila Trauben ihrer
Bestimmung entgegen, die sich in einem der vielen umliegenden Floridsdorfer
Heurigen in Bälde erfüllen wird.
Von
der Senderstraße, einem der schönsten und ältesten
Kellergassen Wiens, und dem Unteren Senderrundweg greift
der Blick schon weit über die Stadt. Maisfelder lösen nun
die Weingärten ab, ehe mit dem Weingut und Stadtheurigen Magdalenenhof
der erste Rast- und Kinderspielplatz wartet. Von dort sind es nur wenige
Minuten, ehe man am höchsten Punkt des Wiener Stadtwanderweges
Nr. 5 steht, der Eichendorffhöhe (2 Stunden). Ein Denkmal
am Rande einer weitsichtigen Lichtung erinnert an den Poeten und jenes
Lied aus seiner Novelle, zu dem er hier inspiriert wurde, wie man annimmt.
Die
Donau blitzt aus tiefem Grund,
Der Stephansturm auch ganz von fern,
Guckt übern Berg und säh' mich gern.
Rund
um das Denkmal eine große Lichtung mit Sitzbänken und jeder
Menge Rundumsicht von der Bundeshauptstadt bis zu den Kleinen Karpaten
und der Thebener Pforte.
An sich hat hier der Stadtwanderweg 5 bereits seinen höchstgelegenen
Wendepunkt erreicht. Wer noch Lust hat für eine etwa 1-stündige
Draufgabe, sollte sich den Weitermarsch zum Wirtshaus Gamshöhe
und dem eigentlich höchsten Punkt des Bisambergs, der Elisabethhöhe,
nicht entgehen lassen. Es wird kaum steiler, dafür aber waldiger.
Vom Eichendorff-Denkmal rot markiert Richtung "Bergheuriger Langer"
durch alten Mischwald und gut markiert bis zum Wirtshaus Gamshöhe.
Von hier ist in wenigen Minuten die Elisabethhöhe (358 m)
erreicht, einer groß angelegten Lichtung mit Schaukeln, Rutschen
und einem famosen Ausblick auf Klosterneuburg, Donau, die nördlichsten
Kuppen des Wienerwaldes und den Südwesten von Wien. Die dort 1899
errichtete Elisabethsäule erinnert an die 1898 in Genf ermordete
Kaiserin Elisabeth von Österreich. Von ihr wird berichtet, dass
sie einst einen Ausflug auf den Bisamberg unternommen hätte und
von der herrlichen Aussicht entzückt gewesen sei. Ein Dichter und
eine Kaiserin vom Bisamberg begeistert - das will was heißen.
Auf der mit Spielplatz und vielen Bänken bestückten Lichtung
findet sich auch jene bunte Mischung von Bisamberg-Besuchern versammelt,
die dem Taugenichts durchaus ähnlich sind: Mountainbiker, Läufer,
Nordic Walker, Spaziergänger, Wanderer - allesamt Wochenend-Aussteiger,
denen ins Gesicht geschrieben ist: Der Bisamberg ist was Feines und
ich bin happy!
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