Tag 10
Weg: Refugio de la Renclusa (2140m) - Portillon Inferior (2742m)
- Portillon Superior (2850m) - Glaciar de Aneto - Collado de
Coronas (3196m) - Punto Olivenas Arenas (3292m) - Pico
de Aneto (3404m) - und retour
HM
1300m / GZ 6 Stunden
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Obwohl
diese Hütte im Umbau und in Erweiterung ist, haben wir eine hervorragende
Halbpension mit guten, aber engen Matratzenlagern. In der Nacht hat
es stark geregnet, aber in der Früh ist das Wetter so stabil, dass
wir einen Gipfelanstieg wagen können.
Zunächst
führt der mit Steinmännern bezeichnete Steig zum Portillon
Inferior. Beim Portillon Superior machen wir eine kleine
Rast, denn dann brauchen wir unsere Leichtsteigeisen für den Glaciar
de Aneto. Dieser Gletscher ist weitgehend flach ansteigend und spaltenarm.
Erst die letzten Höhenmeter hinauf zum Collada de Coronas
sind steil und eisig. Dann geht es auf Schotterfeldern und zwischen
Felsen einfach weiter, nur auf den letzten Höhenmetern zum Gipfelplateau
braucht man Trittsicherheit - einige Gruppen verwenden bei dieser etwas
ausgesetzten Kletterei (II) Seilsicherung. So haben wir den höchsten
Punkt der Pyrenäen erreicht (3,5 Stunden).
Ein
schönes Kreuz ziert den Gipfel, aber dieses Kreuz ist leider verunstaltet
mit unzähligen Pickerln verschiedenster Vereine.
Da
sich das Wetter verschlechtert, steigen wir rasch ab und gehen nun den
Glaciar de Aneto gleich durch bis zum Portillon Inferior.
Dort legen wir eine Pause ein. Für den weiteren Abstieg zur Hütte
wählen wir nicht den Felsen- und Schotterweg, sondern einen Steig
entlang des Baches über Wiesen.
In der Hütte (2,5 Stunden) treffen wir zum ersten Mal Österreicher,
aus Wels. Und das macht Freude, denn wir brauchen endlich einmal nicht
zu politisieren. Bei allen Begegnungen mit Holländern, Dänen,
Franzosen und Spaniern gab es nämlich nur ein Thema: Wie rechtfertigen
wir die Politik von Jörg Haider? Jedenfalls genießen wir
den Nachmittag und sehen zu, wie sich der Nebel langsam über dem
Aneto niederlässt.
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