Aufstieg
Arthurhaus
(1502m) - Mitterfeldalm (1654m) - Unteres Ochsenkar
- Ochsenriedel - Torsäule (2587m)
HM
ca. 1085 m / GZ 3-4 Stunden


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Vorweg
gleich ein Tipp: Wer wirklich alleine sein will bei dieser Tour in den
Vorhof des Königs und die ganze Erhabenheit des Hochkönigstocks
erleben möchte, sollte im Sommer etwa im ersten Morgengrauen beim
Arthurhaus
(Parkplatz) starten. Bei stillem Dämmerlicht schlendert man dann
auf breitem Weg über den Mitterbergsattel zur Mitterfeldalm,
die dann gerade am Erwachen ist (45 Minuten). Dort werden - müssen!
- wir dann bei unserer Rückkehr Halt machen und eines der köstlichen
Schmankerln genießen, die diese Alm anbietet.
Vorerst
gilt unsere Aufmerksamkeit aber noch dem Weiterweg um den Ost-Pfeiler
des Hochkönigmassivs, der Mandlwand, herum. Zuerst auf markiertem
Steig (Hochkönigweg) höhengleich nordwestwärts
weiter, ansteigend durch die steilen Lawinenhänge der Mandlwände
und in die Mulde des Unteren Ochsenkares. Dort färbt sich
auch schon der Horizont, purpurrot zuerst, dann aufhellend, gelb, die
Sonne als kleiner Glutball - das Schauspiel des Sonnenaufgangs sehen
wir uns in aller Ruhe an, aus der ersten Reihe, fußfrei. In diesen
Momenten der Verwandlung wird einem dankbar bewusst, warum es uns Bergsteiger
immer wieder hinaus- und hinauftreibt.
Aus dem Ochsenriedel vor uns baut sich dräuend unser Ziel
auf, gewaltig, hoch und steil aufragend: die Torsäule.

Leise
schleichen wir uns an seinen Südfuß heran (ca. 5 Minuten
von den Ausläufern SO-Rampe - auch über sie gibt es einen,
wenn auch steileren Weg), wo wir spärlich rote Markierungen und
Steigspuren erkennen (2 Stunden). Nur nicht aufwecken den schlafenden
Wächter ...!
Harmlos einfach geht's bergan, nur Schein und Tand das abweisende Gehabe
des Möchtegern-Königs, ein Schaf im Wolfspelz sozusagen. Sicher,
es gibt schwerere Kletterrouten hier, aber die überlassen wir getrost
den Spinnenmenschen. Wir steigen über kurze, aber steile und manchmal
mit Gras durchsetzte Schrofenabsätze auf den ebenen, mit Gras bewachsenen
Vorrücken (20 Minuten). Von hier führen Steinmandln über
unschwierigen Felsen zum Gipfelkreuz.
Den Ausblick möchte ich hier nicht schildern, man muss ihn selbst
erlebt haben! Nur soviel sei gesagt: Einen besseren Schau-Platz findet
man selten in den Berchtesgadener Alpen. Selbst der König erscheint
von hier aus demütig und klein.
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