Aufstieg
Essener Rostocker Hütte (2208m) - Reggentörl
(3056m) - Vordere Gubachspitze (3318m)
HU
ca. 1000m / GZ 6 Stunden


|
Es sollte
ein Tag voller Abenteuer, Spannung, aber auch Genuss werden. Wir marschieren
um 6 Uhr von der Essener
Rostocker Hütte (Vorstellung
der Hütte >>>) los, um noch feste Gletscherbrücken
vorzufinden und eventueller Steinschlaggefahr auszuweichen.
Über Moränengeröll bis zur Abzweigung auf die Rostocker
Egge, dem wanderbaren Hausberg der Essener
Rostocker Hütte. Von dort unmarkiert von Steinmandl zu
Steinmandl. Den Fuß eines Steinschlag gefährdeten Hanges
heißt es einzeln und im Laufschritt zu queren, da bereits die
ersten Sonnenstrahlen jenes Eis aufzuweichen beginnen, das die Steine
wie Zement umschließt. Dann auf den wohl wildesten Gletscher,
den ich je erlebt habe. Der heiße Sommer hat aus dem an sich gutmütigen
Firnfeld ein unglaublich labiles Spaltenlabyrinth geschmolzen - dünne
Brücken über bis zu 40m tiefen Spalten, schier ausweglose
Sackgassen, hartes Eis statt weichem Schnee ... wir benötigen fast
3 Stunden, um aus diesem Gewirr von Abgründen endlich den festen
Boden des Reggentörls zu betreten (3056m).
Dort heißt
es einmal ordentlich verschnaufen, das Nervenkorsett wieder zurecht
rücken und die Steigeisen ablegen. Über einen Geröllhang
auf das Umbalkees (wenig Spalten), diesen gequert bis zum Südwestgrat
der Vorderen Grubachspitze. Über diesen in unschwieriger
Blockkletterei zum Gipfel. 6 Stunden haben wir für eine Tour benötigt,
für die man normaler Weise keine 3 Stunden braucht. Dafür
haben wir uns aber eine grandiose Aussichts-Sonnenterrasse erkämpft
mit herrlichem Panorama auf Simonyspitze,
Großvenediger,
Großen Geiger,
ja sogar bis zu den Dolomiten (Marmolata), Zillertalern
und Ötztalern reicht der Blick und aus dem Dunst schält
sich verschlafen der Großglockner. Dieses Sonnen- und Aussichtsbad
wird uns wohl ebenso lange in Erinnerung bleiben wie die darauffolgende
Rückkehr über den Monster-Gletscher.
|