Auf der 2. Etappe warten mit dem Höchsten Wiens, dem Hermannskogel, dem "Holländerdörfl" Hameau und der almigen Sophienalpe einige der bekanntesten Grün-Oasen der Bundeshauptstadt. Dazwischen jede Menge Gourmet-Tempel: Ghf. Jägerwiese, Häuserl am Roan, Grüß di a Gottwirt, Restaurant Sophienalpe und Grüner Jäger in Mauerbach – verhungern wird man auf dieser Etappe sicher nicht!
Der Weg
Vom Kahlenberg leitet ein Wegweiser an der Kaiserin Elisabeth-Ruhe vorbei zur Stefaniewarte (5 Minuten; Öffnungszeiten Mai bis Oktober, Sa. 12.00-18.00, So. und feiertags 10.00-18.00), die, umgeben von Sendern, den Gipfel des Kahlenbergs markiert.
Von hier entlang der Höhenstraße bis zum "Katholischen Bildungshaus der internationalen Schönstatt-Bewegung" mit einer kleinen Wallfahrtskapelle und Einkehrmöglichkeit. Hier nicht mehr der Höhenstraße nach, sondern rechts am Bildungshaus vorbei und durch Wald zum kinderfreundlichen Gasthaus Jägerwiese (große Wiese mit Spielplatz, Tierhege).
Ein kleiner Abstecher führt zum still gelegenen "Agnesbründl". Nach wenigen Minuten findet sich ein unscheinbarer, verborgener Platz im Wald, der nur durch eine gemauerte Quellfassung und ein einfach gestaltetes Quellbecken auffällt. Aus der Quelle gluckert es, je nach Jahreszeit, mehr oder weniger spärlich in das großteils laubgefüllte Becken.
Trotz seiner Unauffälligkeit birgt dieser Platz viel Märchen-, Sagen- und Wunderhaftes, das ihn aus den unzähligen Waldgegenden des Wienerwaldes hervorhebt. Eine Tafel erzählt die Sage rund um den Platz. Siehe unten … Zudem schreibt man dem Wasser wundersame Wirkung zu: In seinem Wasser soll man sogar die richtigen Lottozahlen erkennen können. (Bei mir hat's nicht geklappt, sonst würde ich diese Tour nicht mühsam abtippen ...).
Weiter! Zurück zur Jägerwiese und auf den höchsten Punkt der Rundumwienwanderweges 10, den 542 m hohen Hermannskogel und Top-Gipfel des Wiener Stadtgebietes. Die von Satellitenantennen entstellte Habsburgwarte ist leider nur selten zugänglich. Wer das Glück guten Wetters hat, außerdem von Mai bis Oktober und Sa., So. bzw. feiertags unterwegs ist, kann bis zur Plattform hochsteigen und über das niederösterreichische Hügelland bis zu den Kleinen Karpaten und der Hainburger Pforte sehen.
Von nun an verläuft der Weg fast durchgehend über hübsche, panoramareiche Kämme, Lichtungen und durch uralten Wienerwald. Nach dem Hermannskogel über einen hübschen Kamm zur sog. Goldwiese, einem ebenfalls netten Picknickplatzerl. Nun am sicher schönsten Teil der Tour über einen mit Fernblicken bestückten Kamm bis zur Fischerwiese und weiter am Hermannskogelweg bis zum "Grüß di a Gottwirt" an der Kreuzung Höhen- Sieveringerstraße. In dieser sehr gastfreundlichen Hütte mit dem Esprit einer Berghütte lässt sich nett einkehren, während sich die Kinder am Spielplatz daneben vergnügen.
Nahe der Höhenstraße geht es zur nächsten Raststation dieser Etappe: dem Café Restaurant Häuserl am Roan am Dreimarkstein. An schönen Wochenenden tummeln sich hier ob der grandiosen Sicht über Wein rudelweise Touristen, deshalb schnell in den Wald untergetaucht und weiter der Höhenstraße entlang leicht bergab über den Punkt "Zwei Gehängte" (447 m). Der gruselige Name erinnert an eine uralte Richtstätte, wo man einst fernab der Stadt Verbrecher gehängt hat. Nun ständig auf und ab durch typischen Wienerwald mit etlichen Ausblickspunkten um den Gränberg herum zur Lichtung des Hameaus hinauf. Ein Unterstand bietet Schutz bei eventuellen Witterungsunbilden, die hochwachsenden Bäume ringsum verhindern allerdings die Aussicht. Das Hameau bestand ursprünglich aus 17 kleinen Hütten mit Strohdach und rindenbedeckten Wänden, weshalb es auch heute noch gerne als "Holländerdörfl" genannt wird.
Nun eben und im Genusstempo über die sanften Kuppen der Rebellen- und Roßkopfwiese.Beim Roten Kreuz überquert man die Exelbergstraße und steuert über eine Alm und an einem Gehöft vorbei die Sophienalpe an, wo es im gleichnamigen Restaurant alles zu essen gibt, was so im Wald kreucht und fleucht: Hasenkeule, Wildschwein, Hirschsteak ...
Nun zu einem der Höhepunkte der Etappe, nämlich über das breite, baumlose Wiesenplateu, auf dem es sich nach Herzenslust promenieren lässt. Nach einer breiten Linkskehre eröffnet sich kurz ein fulminanter Weitblick über Wien, ehe der Weg wieder von Wald verschlugen wird. Weiter auf breiterem Waldpfad in Richtung Mostalm. Der Weg dorthin führt durch ein Spalier uralter Wienerwald-Bäume, die allerdings auch den Blick von der vormals sehr beliebten Franz Karl-Fernsicht verschlossen haben. Franz Karl, der Vater des vorletzten Habsburger Kaisers, soll dort oft gesessen und die Aussicht genossen haben. Wenig später schon die hübsch gelegene Mostalm, die auch für Kinder was übrig hat: Eine große Spielwiese und ein Garten mit Holzfiguren, Brunnen und einer Kutsche bieten genügend Kurzweil für die jungen, eine leckere Speisekarte und ein uriges Gartl Gaumenfreuden für die älteren. Weiter über einen Acker und über freie Wiesenflächen mit netten Ausblicken zum Plateau der Hohen Wand, das nahtlos in den Greuberg (449 m) übergeht. Von dort flott bergab zum beliebten Gasthaus "Zum Grünen Jäger" an der Mauerbachstraße. Hier die Straße übersetzt und wieder hoch an einem Hundeabrichteplatz vorbei. Nun recht idyllisch den Mauerbach entlang, ehe es ein letztes Mal bergauf geht. Wieder hinab landen wir recht schnell in Hadersdorf-Weidlingau, einem Teil des 14. Wiener Gemeindebezirks (Penzing). Mit der Schnellbahn kann leicht wieder nach Wien zurückgekehrt werden.
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Lexikon: Der Kahlenberg
Der Kahlenberg, 484 m, im nördlichen Wienerwald an der Stadtgrenze zu Klosterneuburg, wurde 1874-1914 durch eine Zahnradbahn, 1935 durch die Höhenstraße erschlossen. Auf seinem Gipfelplateau das Restaurant Stefaniewarte, der UKW/FS-Sender Kahlenberg (Inbetriebnahme 1974, Masthöhe 165 m) und das Josefsdorf mit Kahlenberg-Kirche (errichtet 1629-39, 1683 beschädigt und bis 1734 wiederhergestellt). In der Sakristei besteht seit 1930 die Sobieski-Kapelle als Erinnerung an den Polenkönig und die Entsatzschlacht der 2. Türkenbelagerung 1683. Früher hieß der Kahlenberg "Sauberg", während der Name Kahlenberg oder Kalenberg den Leopoldsberg bezeichnete.
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Agnesbründl
Die Geschichte und Sage rund um diesen Ort erzählt sehr ausführlich folgende Website.
Habsburgwarte am Hermannskogel
Die 27 m hohe und von vielen Sagen umrankte Warte wurde 1888 vom Österreichischen Touristenklub erbaut, nachdem Kaiser Franz Joseph I im Rahmen einer Audienz die Genehmigung für den Namen "Habsburgwarte" erteilte. 1938 wurde der Turm zwangsweise in "Hermannskogel-Warte" umbenannt, erst ab 1974 heißt er auf Betreiben des Touristenklubs wieder "Habsburgwarte". Von seiner Spitze aus soll man angeblich 22.452 km² überblicken, was einem Viertel der österreichischen Staatsfläche entspräche. Geöffnet von April bis Oktober, Sa., So., und Feiertag, und das auch nur bei "günstiger Witterung".
Dreimarkstein
Der Dreimarkstein ist ein Ausläufer des Wienerwaldes, der seine Fortsetzung durch die Salmannsdorfer Höhe findet. Dem Namen des Berges liegt das althochdeutsche marca (Grenzgebiet, Grenze) bzw. das mittelhochdeutsche mark (Grenze, abgegrenzter Landteil) zugrunde, wobei der Name des Berges bereits 1818 als dreymarkstein im Katasterplan vermerkt ist. Später verliefen die ehemaligen Bezirksgrenzen von Hernals, Döbling und Währing am Dreimarkstein zusammen. Nach der Abtretung des Währinger Bezirksteils Salmannsdorf an Döbling treffen hier heute jedoch nur noch die Grenzen von Hernals und Döbling, jedoch auch von Weidling aufeinander.
Quelle: Wikipedia
Hameau
Das Hameau wurde auch "Holländerdörfl" genannt und bestand ursprünglich aus 17 kleinen Hütten mit Strohdach und rindenbedeckten Wänden. Vor jeder Hütte war nach typisch holländischer Art ein Baum gepflanzt. Die Anlage wurde 1782 von Graf von Lacy zu Jagdzwecken errichtet. Franz Moritz Graf von Lacy war Generalstabschef der österreichischen Armee und entwarf im Siebenjährigen Krieg Schlachtpläne.
Sophienalpe
Das Restaurant "Sophienalpe" wurde seinerzeit von Kaiser Franz Joseph als ländlicher Sommeraufenthalt geschaffen und gegen Ende des vorigen Jahrhunderts zum "Einkehrgasthof und Meierei Sophienalpe" umgebaut.
Kaum zu glauben, dass die heute so stille Sophienalpe vor über 100 Jahren als Disneyland geplant und sogar schon in Betrieb genommen wurde. Im Zuge der Wiener Weltausstellung 1873 nämlich sollte die Sophienalpe ein Ausflugs- und Vergnügungszentrum werden, weshalb ein Glaspalast errichtet wurde, in dem man nach dem Vorbild des Londoner Crystal Palace Bälle und Galerien abhalten wollte. Eine Umlauf-Standseilbahn vom hinteren Halterbachtal sollte die Besucher herankarren. Zwei Jahre lang hielt sich Disneyland im Wienerwald, bevor Glashalle und Bahn wieder verschwanden. Im Eingangsbereich des Restaurants kann man noch Fotos von der Bahn bewundern, deren Trasse längst wieder von Wald bedeckt ist.
Hadersdorf-Weidlingau
Im Gebiet von Hadersdorf-Weidlingau wurden zahlreiche Funde aus der Römerzeit gemacht, was auf eine Besiedelung beziehungsweise auf eine Römerstraße (Richtung Tulln?) schließen lässt. Zur Zeit der Völkerwanderung gab es in Hadersdorf auf dem Buchberg eine kleine Awarensiedlung. Noch heute kann man einen erodierten Wall um den Berg herum erkennen. Während des Baus des Wasserbehälters in der Buchbergstraße in den 1970er Jahren wurden Funde von dieser Siedlung gemacht.
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